"Die schoenen Tage von Aranjuez sind nun vorueber...", so beginnt "DON CARLOS" und so fuehlen wir uns auf der Lady Ev, weil die schoenen Tage vor der Australischen Kueste, im Great Barriere-Riff und an der Nordkueste Australiens vorueber sind.
Jetzt haben wir Australien verlassen und befinden uns auf dem Wege zu einem ebenso begehrenswerten Eiland, Bali, von dem so viele begeistert berichten. Was haben wir nicht alles in Australien erlebt: Krokodilfarm, Verlust unseres Ankers mit 50 m Kette vor Thursday-Island. Ausfall unseres Außenborders in der starken Stroemung vor der Horn-Insel und die Verzweiflung und die atemlose Anstrengung von Uli und Joerg, doch noch mit den verbliebenen Paddeln das ankernde Schiff zu erreichen, die genau in Nord-Suedrichtung ausgerichteten Termitenhuegel, die wunderschoenen Wasserfaelle im Lichfield-Park, fliegende Hunde in den Baeumen, die Ersteigung des Huegels, von dem aus schon unser aller Vorbild, Leutnant-Captain Cook Ausschau gehalten hatte, die Ruinen des Douglas-Hauses, die die dramatische, erfolglose Flucht der Douglas-Familie in einer Zinn-Wanne vom Lizard-Island erzaehlen.
Aber auch von der Freundlichkeit der Menschen muessten wir erzaehlen: Von der eiligen Frau, die sich die Zeit nahm, mit uns Fremden das Customs-House zu suchen, von den Verkaeuferinnen und Restaurantbedienungen, die die Hilflosigkeit des Europaers erkannten und uns halfen, von der Bereitwilligkeit der Zoellnerinnen, uns zum wiederholten Male mit Engelsgeduld das Procedere der Australischen Bestimmungen zu erklaeren.
Wie haben von Australien mitgenommen, dass unsere europaeische, ja: deutsche Genauigkeit und Gruendlichkeit nicht immer angebracht waren; dass man ruhig auch mal "fuenfe gerade sein" lassen kann und das Freundlichkeit und Herzlichkeit mehr wert sein koennen.
Viel Spaß machte und macht weiterhin unser von Lady Ev. initierter Deutschunterricht, zuerst nur fuer Mike von Eowyn, bald auch fuer all´die anderen Englishmen, die sich mit Gelaechter die "Zunge brachen" bei der Aussprache von nuetzlichen Woertern wie" Schlitzohr" und "Blasebalg"!
Ich soll vergessen haben, die Anwesenheit von Christos zu erwaehnen! Was fuer ein Faux-Pas!
Entschuldigungen reichen da wohl nicht aus; Christos ist von so vielen Teilnehmern "der Ersten Stunde" so frenetisch begrueßt worden, dass wir sehr eifersuechtig wuerden. Christos, "the Gentle Giant", ist so beliebt bei Allen, dass wir uns gerne mit ihm sehen lassen, um etwas von dem Glanz der beruehmten Person abzubekommen.
Wunderschoen war der Abend, den "unser" Christos uns in Christos´Restaurant im Hafen von Darwin mit dem griechisch angerichteten Lamm bereitet hat! Danke, "Stier von Korinth"!
Augenblicklich gewoehnen sich Uli, Christos, Olli Oldenburg, Joerg und Gerd Berner wieder an das Wachegehen; wir haben gefruehstueckt und wir versuchen, wahrscheinlich wieder vergeblich, mit der in Darwin erworbenen "Koedermaschinerie" ein kleines Fischlein zu fangen. Olli hat gut fuer uns eingekauft und wir zweifeln, dass ein Fisch noch Entscheidendes zu unserem Wohlbefinden beitragen kann.
Wir melden uns wieder, wenn es etwas zu erzaehlen gibt!
Die Crew der Lady Ev.VI, z.Zt. 12 Grad 01 Minuten Sued 128 Grad 44 Minuten Ost