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Lady Ev.VI - Daily Log 17. August 2010



Wir liegen vor Anker gegenueber Thursday Island, vor der Mangroven-Kueste von Horn Island, an der Nordspitze von Australien... Es ist jetzt 1900 Uhr Ortszeit, der Mond steht im Sueden ueber der Horn-Insel und wir sprechen im dunklen Cockpit ueber den naechsten Tag.

Wir haben heute von Suzana Buraca die Unterlagen fuer den Start um 1200 Uhr erhalten, und wir hoffen, dass moeglichst viele WARC-Yachten gemeinsam mit uns den Golf von Carpentaria nach Darwin ueberqueren. Das macht es etwas leichter, wenn auch unsere Erfahrung sagt, dass schon am zweiten Tag keiner mehr den Anderen sieht. Nur manchmal entdeckt man nachts am Horizont ein kleines Licht, von dem man dann gerne annimmt, dass es einer von uns ist. Man fuehlt sich dann doch nicht so ganz allein!!

Alle Leute, die Helferin des Ferry-Man, die Serviererin im Hafen-Pub, Hafenmeister, Angler am Anlegesteg und die Kassiererin im (kleinen) Supermarkt haben uns dringend gewarnt, ins Wasser zu gehen, Koerperteile ueber Bord haengen zu lassen oder zum dritten Mal an der gleichen Stelle ins Wasser zu pinkeln, weil die Krokodile sehr schlau seien: nach dem zweiten Mal wuerden sie an der bekannten Stelle auf den Pinkler warten und in Bruchteilen von Sekunden aus dem Wasser schnellen und zuschnappen.

Ulli laesst sich nicht abschrecken: Er badet weiterhin im Meerwasser und wir stehen sorgenvoll an Deck, um etwas Langes, Hoeckriges auf das Schiff zugleiten zu sehen. Nach dem Besuch der Krokodil-Farm wissen wir, wozu diese Saurier faehig sind! Wir haben nur Sorgen, dass wir die Crew-Liste aendern zu muessen, sagen boese Stimmen!

Besonders pikant wurde unsere Situation, als wir nach dem Verproviantieren wieder an unseren Ankerplatz vor Horn-Island zurueckkehrten. Beim Eingraben mit maeßiger Geschwindigkeit rueckwaerts reißt ploetzlich mit lautem Knall die Ankerkette zwischen Winsch und Ankerwippe und laesst gerade mal 20 m im Ankerkasten zurueck! Wir halten uns in der starken Stroemung in der Stroemung mit Motor, bis wir den Zweitanker unter vielen Festmachern und Schoten aus der Backskiste gewuchtet und nach vorne gebracht haben. Anschaekeln und Durchfuehren durch die Ankerwippe verbraucht nur wenige Sekunden; wahrscheinlich hat der Stress uns Beine gemacht!

Erstmal stehen wir in der starken Tide im Windschatten der Mangroven!
Erstmal setzen wir uns hin und kommen zur Ruhe und zu Atem!
Wer hat jemals von einer 10 mm Ankerkette gehoert, die bei bestimmungsgemaeßem Gebrauch reißt?

Ulli und Gerd fahren mit dem Beiboot und einem nachgeschleppten Draggen an der vermuteten Stelle hin und her, um die Kette zu finden, hochzuheben, einen Fender anzuknoten, so dass wir mit dem großen Boot und der Ankerwinsch unser Geschirr wieder heben zu koennen.

Leider bleibt die Suche von Ulli und Gerd erfolglos. Ratschlaege von anderen Ankerliegern, wir sollten doch tauchen oder gutgemeinte Angebote z.B. von Wolfgang von der Destiny, er komme mit seiner Tauchausruestung und wuerde uns bei der Suche helfen, haben uns gutgetan; wir haben (s. oben bzgl. Krokodile)uns bedankt, haben aber auch gedacht, wir wuerden unseres Lebens nicht mehr froh, wuerde jemand beim Helfen zu Schaden kommen!

Demnaechst mehr!

Gerd, Uli, Olli und Joerg grueßen euch alle!


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