Lady Ev VI, Bericht aus dem Pazifik.
Seit dem 16. Maerz haben wir einen Begleiter: Die Yacht VOYAGEUR mit Sue und David liegen erst steuerbord, dann backbord voraus bei uns.
Obwohl gut 2 Meilen entfernt von uns, geben sie uns doch das Gefuehl, nicht ganz allein auf der Welt zu sein.
Bis dahin hatten unsere Augen außer den Sternen keinen festen Punkt, an dem man sich haette festhalten koennen.
Wie wohltuend David´s und Sue´s Stimme zu hoeren!
Ab jetzt ist unser Bestreben, diesen Nachbarn und Freund nicht mehr zu verlieren.
Christos hat einen zweiten Versuch gestartet, Brot zu backen...ich kannte bis dahin keine griechischen Flueche und ich habe mir diese auch nicht uebersetzen lassen, weil ich um meine christliche Seele gefuerchtet habe.
Jedenfalls soll der Eigner Dieter bald einen neuen Backofen besorgen, in dem man Brot so backen kann, wie Christos das von seiner Baeckerei gewohnt ist.
Haette ich doch bloß meinen vorlauten Mund gehalten:
Am Ende meiner Wache habe ich bloß vorsichtig angedeutet, dass man bei dem abflauenden Passat doch mal ueber den schoenen Parasail-Spinnacker nachdenken koenne...schon hat unser Skipper Gerd jauchzend den Gedanken aufgegriffen, um seiner Mannschaft Bewegung zu verschaffen. Troups must be moved!!!
All´das vor dem Fruehstueck, das dann "ambulant" ausfiel, d.h. jeder bekam seine Muck halb voll Kaffee und eine Scheibe Brot auf die Hand. "Was wollt ihr auf dem Brot?" Ruf von unten aus der Kombuese. "Egal! Es gibt nur noch Marmelade!"
Mit wie wenig man Maenner zufrieden machen kann!!!
Gott sei Dank! Gerd, Christos und Heiner haben das einzige, alte Skatspiel entdeckt, das ganz unten im Schiff gelegen hatte.
So lassen mich die Drei mit Segeltrimmen in Ruhe und ich kann diesen Bericht schreiben
Joerg an Bord Lady Ev. VI