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Vitamin Sea - Tag 5: Von ruhigen Nächten, vermissten Eimern und der Vollmond-Fischtheorie, Freitag, der 24. November 2023



Die Nacht vom 23. auf den 24. November 2023: Stille, Sterne und sichere Nachtwachen

In unserer fünften Nacht auf See hatten wir das Glück, von ruhiger See und stabilem Wetter begleitet zu werden. Der Wind blies konstant mit einer Geschwindigkeit von etwa 10-12 Knoten, was wieder ideale Bedingungen für das Segeln mit unserem Wingaker waren. Die Wellen waren die gewohnten rhythmischen Atlantikwellen, so dass das Boot ganz harmonisch durch das Wasser gleiten konnte.

Eine Besonderheit dieser Nacht war die Anwesenheit eines anderen Bootes namens "Emily" ganz in unserer Nähe. Uns fiel auf, dass "Emily" oft ohne Licht und AIS-Signal unterwegs war. Manchmal war es im AIS sichtbar, manchmal nicht. Manchmal sahen wir ihr Licht, dann wieder nicht. In der Dunkelheit auf hoher See kann das durchaus gefährlich sein. Zudem reagierte das Boot nicht auf unsere Funkrufe, was uns besorgt machte. Erst am Morgen nahm "Emily" endlich unseren Funkruf an, und wir konnten Kontakt aufnehmen, um die Situation zu klären.

Die Nacht bot auch einen atemberaubenden Nachthimmel. Der Sterne waren wunderbar erkennbar und auch der Mond strahlte so hell, wie eine zweite Sonne. Als ich um 3 Uhr morgens die Nachtwache übernahm, habe ich es mir im Steuerstand gemütlich gemacht und einfach den Anblick genossen. Um 4:30 Uhr schient der Mond am Horizont unterzugehen. Es stellte sich jedoch heraus, dass er nur hinter Wolken verschwunden war. Plötzlich war es um mich herum stock-dunkel. Und auch das war absolut magisch.

Nicolas hat im Salon übernachtet und beweist sich immer wieder als äußerst zuverlässiges Crew-Mitglied. Pünktlich um 5 vor 6 am Morgen steht er bereits auf dem Deck bereit, um die Wache zu übernehmen. Seine Akkuratesse und sein Engagement sind beeindruckend und machen ihn zu einem wichtigen Bestandteil unseres Teams, auf den wir uns jederzeit verlassen können.

Wie laufen unsere Nachtwachen ab?

Die Organisation unserer Nachtwachen ist ein wichtiger Bestandteil unserer Segelreise und sorgt für die Sicherheit aller an Bord. Jeder von uns hat Schichten von jeweils 3 Stunden, und es gibt klare Regeln, die zu beachten sind:

  1. Niemand verlässt den durch die Persenning geschützten Bereich, auch nicht in Notfällen.
  2. Schwimmwesten werden zu jeder Zeit getragen, unabhängig von den aktuellen Wetterbedingungen.
  3. Um das Risiko des Einschlafens zu minimieren, stellen wir einen 10-Minuten-Timer ein, der sich jeweils wiederholt. Dies weckt uns, falls wir einschlafen sollten, und dient gleichzeitig dazu, Kurs, Wind, Wetter und die Umgebung regelmäßig zu überprüfen.
  4. Im Logbuch sind alle relevanten Informationen eingetragen, die der Kapitän für wichtig erachtet. Sollte eines dieser Parameter außer Kontrolle geraten, ist der Kapitän zu wecken, um weitere Entscheidungen zu treffen.
  5. Es herrscht stets Rotlicht, um auch bei Dunkelheit eine gute Sicht zu gewährleisten, da weißes Licht die Nachtsicht beeinträchtigen würde.
  6. Die Übergabe der Nachtwachen erfolgt anhand der Logbuch-Einträge, die alle relevanten Informationen enthalten. Diese klare Kommunikation und Teamarbeit ist entscheidend, um sicherzustellen, dass das Boot auch nachts reibungslos segelt und alle Herausforderungen bewältigt werden können.

Während der Nachtwachen haben wir alle unsere eigenen Gewohnheiten entwickelt. Meine Kinder vertreiben sich die Zeit gerne mit heruntergeladenen Netflix-Filmen oder Podcasts, die sie zuvor auf ihre Geräte geladen haben, da es an Bord kein verfügbares Datenvolumen gibt. Persönlich ziehe ich es vor, Hörbücher zu hören oder einfach die Stille der Nacht zu genießen. Ich habe festgestellt, dass Filme mich eher ablenken und meine Aufmerksamkeit einschränken.

Tag 5 auf See: Fischers Glück und Pütz-Pech

In der Welt des Segelns haben selbst die kleinsten Dinge an Bord oft spezielle Namen. Ein Beispiel dafür ist die "Pütz: im Prinzip ein verstärkter Eimer mit einem Seil dran. Das ist ein unverzichtbares Werkzeug auch für diejenigen, die gerne fischen, …. ,

Leider haben wir unseren Pütz heute verloren, als Nicolas versuchte, seine Angeltechniken zu optimieren. Während wir bei einer Geschwindigkeit von etwa 6,7 Knoten segelten, entschied sich die Pütz, seinen eigenen Kurs zu wählen und über Bord zu gehen. Nicolas hatte sogar einen kurzen Moment darüber nachgedacht, hinterherzuspringen, um sie zu retten. Glücklicherweise besann er sich jedoch schnell eines Besseren, denn bei dieser Geschwindigkeit wäre das äußerst riskant gewesen. Ein unnötiges Manöver, das uns Gott sei Dank erspart blieb.

Die Vollmond-Fischtheorie

Seit ein paar Tagen wundern wir uns alle, warum seit Nicolas ersten Fischerfolgen, die Angel leer bleibt. Wir hatten erwartet, unterwegs eine reichlich zu fischen, aber bisher blieb der große Fang aus.

Nicolas hat reichlich recherchiert und mit Freuden überlegt und kam zu einem möglichen Schluss: der Vollmond! Ja, der Vollmond mag romantisch am Himmel erstrahlen, aber in Bezug auf das Angeln kann er eine echte Herausforderung sein. Es wird angenommen, dass Fische bei Vollmondnächten weniger aktiv sind und es schwieriger ist, sie zum Beißen zu verleiten. Eine wissenschaftlich nicht bestätigte, aber dennoch faszinierende Theorie, die unseren Fischerei-Erfolg möglicherweise erklärt.

Ein weiterer Tag im Paradies
Trotz der Fischfang-Misere erlebten wir einen weiteren herrlichen Tag auf See. Peter, unser Multitalent an Bord, machte sich daran, das Sonnensegel aufzusetzen und das Vorderdeck in ein echtes Entspannungsparadies zu verwandeln. Die Sonne strahlte, der Himmel war wolkenlos, und wir genossen es, auf dem Vorderdeck zu relaxen, den Wellen zuzuhören und den Wind in den Segeln zu spüren.

Apropos Entspannung: Peter machte es mir heute nach und zeigte, dass auch „harte Kapitäne Yoga an Bord praktizieren können. Unsere Yogamatte leistet dafür auf dem Achterdeck gute Dienste. Im Hafen oder vor Anker eignet sich dafür das Vorderdeck, aber während der Fahrt ist Yoga dort aufgrund der instabilen Bedingungen und der ständigen Bewegung des Bootes viel zu wackelig.

Kulinarisches Tag 5:

  • Mittagessen: Gebratener Eierreis mit Erbsen und frischen Kräutern
  • Abendessen: Antipasti, danach Ofenkartoffel mit Guacamole und verschiedenen Gemüse-Toppings

Trotz einiger Herausforderungen und einer kleinen Pütz-Tragödie genießen wir unsere Reise. Wir sind gespannt, was die kommenden Tage für uns bereithalten, und freuen uns darauf, euch auf dem Laufenden zu halten. Bis bald!


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