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Bluewater Mooney - BLUEWATER MOONEY 28.11.2022



Hallo zusammen!
Unsere Route folgt den Wettervorhersagen, diese sind leider nicht eindeutig. Das Problem: Es bildet sich zwischen dem Feld und St Lucia ein Tiefdruckgebiet, je nach Ausprägung können die Passatwinde aufgelöst oder gar umgekehrt werden. Hält man sich weiter im Süden auf, kann man das vielleicht teilweise umgehen. Die Schiffe, die nördlicher bleiben, müssen mit zunächst leichterem Wind rechnen. Allerdings kann der Wind im Bereich des Tiefdruckgebietes final so weit drehen, dass die Boote im Norden begünstigt werden. Das alles soll zwischen dem 2. Und 6. Dezember stattfinden. Wir selbst haben uns dafür entschieden, möglichst weit nach Süden zu gehen; mal abwarten, was passiert.
Ich sehe gerade auf die Uhr - es ist schon wieder Abend, 18:30 h laut Plotter und Handy.
Die Tage vergehen an Bord wie im Zeitraffer, das ist unfassbar und ich verstehe auch nicht, woran es liegt. Nach gefühlten 4 Stunden verabschiedet sich die Sonne wieder und geht unter. Dafür sind die Nächte lang wie Kaugummi, wenn man nicht gerade schlafen darf. Man hat immer einen Blick auf die Segel, die abgedunkelten Plotter und die auf Rotlicht geschalteten Anzeigen. Der Wellengang macht schläfrig. Dazu macht das Radar ein Geräusch so, wie die Grillen nachts am Mittelmeer. Wie soll man da wach bleiben?
Wenn ich einzuschlafen drohe, klemme ich mich stehend in den Niedergang- und schlafe trotzdem hin und wieder ein.

Auch nachts ist es jetzt recht warm, man fröstelt eigentlich mehr wegen der Müdigkeit. Ich habe gerade in einer Mail gelesen, dass zuhause Novemberwetter herrscht. Normalerweise mache ich mir wenig Gedanken über das Wetter. Es ist, wie es ist. Das ist auf See wegen unserer Abhängigkeit völlig anders. Die Verhältnisse bestimmen vielmehr mehr deinen gesamten Tagesablauf.

Zuletzt noch ein Wort zu den fliegenden Fischen, die morgens immer zahlreich an Bord liegen. Gestern Nacht ist einer im Cockpit auf meinem Fuß gelandet und zappelte. Seitdem kann ich sie nicht mehr leiden. Total ekelig. Wilhelm musste den Fisch und mich retten. Ich fasse die nicht an, weder lebend noch tot. Die Hände stinken danach. Angeblich soll ja nur alter Fisch riechen, aber frischer als dieser kann ja wohl keiner sein. Man müsste mal einen Angler fragen, ob es Geruchsunterschiede gibt wie beim Menschen.

Viele Grüße vom nordatlantischen Wetterfeld Oscar, direkt zwischen Papa und November ;)
Nicole





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