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Meltemi - Tag 12




Donnerstag Vormittag stand große Aktion an Bord der Meltemi an. Wir holten alle Segel ein und zogen unseren Skipper mit dem Bootsmannsstuhl den Mast hoch. Dort oben befestigte er den
Windindex der sich gelockert hatte. Wir konnten nicht riskieren diesen ganz zu verlieren, da unsere Bordinstrumente zur Windanzeige immer noch regelmässig ausfallen. Irgendein Wackelkontakt scheint es in der Elektronik zu geben. Da müssen wir uns im Zweifelsfall auf den Kompass und den Verklicker verlassen können. Unser Skipper meisterte die waghalsige Aktion trotz Welle und schwankendem Schiff mitten auf dem Atlantik mit Bravur, nicht zuletzt dank dem guten Rudergänger. Ein wenig mulmig war uns allen dennoch, als er dort oben an der Spitze vom Mast rum hantierte und umso mehr erleichtert als er heil wieder unten ankam.
Den Tag segelten wir wieder mit Spinnaker bei rund 4 Windstärken, der spät Nachmittags abflaute. Nachts behalten wir weiterhin unser Schmetterling segeln bei.
Es wird jeden Tag heißer je weiter wir in den Westen kommen. Nachts ist es sehr feucht, dafür aber so warm, dass man nur noch eine dünne Jacke braucht in der Nacht Wache.
Im Schiffsinneren ist es tagsüber bei geschlossenen Luken kaum mehr auszuhalten und gleicht einer Sauna.
Heute Mittag umrundete ein weißer Seevogel unser Schiff mehrfach und inspizierte es genau. Wenig später folgte ein ganzer Schwarm solcher Vögel, keiner weiß genau welche Sorte das war. Es ist erstaunlich die Tierwelt hier draußen zu beobachten, und gleichzeitig beruhigend zu wissen, dass man nicht ganz alleine ist auf den Weiten des Ozeans, wenn gerade mal wieder länger kein Schiff in Sichtweite ist.
Aktuell am Abend fahren wir mit Motor wegen Mangel an Wind. Ich verabschiede mich nun zum Pasta-Abendessen gemeinsam mit meiner Crew an Deck beim Sonnenuntergang.

Bis bald von der Meltemi
Nina & Crew





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