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Lothlorien - Lothlorien Tag 1 - Aufbruch



Gestern Mittag wurden wir bei unserer Ausfahrt aus Las Palmas festlich verabschiedet: Mit Musik und vielen winkenden und fahnenschwenkenden Zuschauern an der Hafenausfahrt. Zuvor war die Spannung fast ins Unerträgliche gestiegen, man lag sich mit den befreundeten Crews der Nachbarboote in den Armen und es waren wohl alle froh, als es irgendwann endlich hieß: "Leinen los!" - und es los ging. Dank Arjans Steuerkünsten waren wir pünktlich zum Startschuss um ein Uhr an der Startlinie.
Gegen fünf Uhr abends gab dann schon den ersten Aufreger: Salzwasser hatte sich in dem Stauraum unterhalb der Matratzen der Kapitänskajüte gesammelt. Wir wissen noch nicht, wo es her kommt, wischen aber regelmäßig trocken und behalten es im Auge.
Leider hat sich unser Skipper gerade jetzt eine kleine Erkältung eingefangen, die ihm die Stimme raubt und das Anweisungen-geben schwierig macht. Kerstin hatte zudem mit Seekrankheit zu kämpfen, sodass Arjan und ich die erste Hälfte der Nacht zu zweit steuerten und Wache hielten. (Ich wurde Dank der Scopoderm-Pflaster tatsächlich komplett von Seekrankheit verchont und kann es noch immer nicht ganz glauben. Einfach super, die Dinger!) Wir haben tatsächlich bis drei Uhr morgens abwechselnd von Hand gesteuert, da wir die Windfahnensteuerung noch nicht restlos beherrschen und unser Autopilot Harry zu viel Strom schluckt. Bei etwa 18 Knoten Wind, 7 Knoten Fahrt und hohen Wellen war das Steuern gar nicht so einfach und erforderte volle Konzentration. Ich kann jetzt zum ersten Mal nachfühlen, was es heißen muss, Sekundenschlaf am Autosteuer zu haben ... Bloß, dass wir nicht einfach rechts ranfahren und ein Nickerchen halten konnten. Aber die Mühe wurde belohnt: Ein sagenhafter Sternenhimmel und leuchtende Algen im Wasser, die die Wellen zum funkeln bringen, als wollten sie dem Firmament über sich Konkurrenz machen.
Um drei Uhr hat der Skipper mich dann ins Bett geschickt und Kerstin hat übernommen. Der unermüdliche Arjan hat tatsächlich die ganze Nacht draußen verbracht. Aber immerhin haben sie mit dem Beginn von Kerstins Schicht Harry steuern lassen.
Im Moment machen wir nach wievor sieben Knoten Fahrt - und das allein mit dem gerefften Großsegel. Die Ängste des Skippers, das Boot wäre so voll und schwer mit den ganzen gelagerten Lebensmitteln und der vielen Technik, dass man kaum noch damit segeln kann, hat sich also glücklihcerweise nicht bestätigt. ;) Wir verfolgen einen SSW Kurs, was zwar ein kleiner Umweg ist, aber wodurch wir einem Tiefdruckgebiet entgehen wollen, das von Westen her heran zieht.
Eure Carina




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