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Angkor - Tage bis Abfahrt: 5 – Viele Fragen



Wahnsinn. Manchmal denke ich es selber, noch mehr denken es andere. Selbst meine Eltern machen sich wieder Sorgen um ihren 44jährigen Sohn. Mit einem Boot mehr als 5.000 km über den Atlantik segeln, Gran Canaria nach St. Lucia. Die Reaktionen sind sehr unterschiedlich: Ich höre Respekt, Freude, Neid, Begeisterung, Sorge - und nicht wenige zeigen mir wahrscheinlich im Stillen einen Vogel: Gefährlich, langweilig…

Wir sind 5 Leute und ich bin der unerfahrenste. Gleichzeitig scheine ich auch am wenigsten aufgeregt zu sein – ich denke, das ist der Schutz, den meine Naivität mir bietet.

Tatsächlich beschäftigen mich weniger die Naturgewalten. Darauf freue ich mich und erwarte da nichts Schlimmes.

Mich beschäftigen Fragen. Ich kann mir die ganze Situation schwer vorstellen. Wir sind 5 Leute. Ein Paar, das als Crew auf dem Boot arbeitet und zwei Segelfreunde. Ich kenne alle und alle anderen kennen sich nicht. Ich glaube gleichwohl, dass wir ein gutes Team sind, alles ruhige, anpassungsfähige, positive, hilfsbereite Leute. Wir werden tolle Momente haben und ich traue uns zu, schwierige Momente gut zu regeln.

Wir werden während der fast dreiwöchigen Überfahrt auf vieles zu verzichten haben, Freunde, Familie, Alkohol, Spaziergänge und sogar Internet...das ruft heute noch das meiste Staunen hervor. Wie? Kein Internet?

Wie wird das alles auf mich auswirken? Ich hoffe, dass Verzicht auf all diese Dinge irgendwas anderes hervorbringt. Werde ich Sport machen, Yoga, meditieren, lesen, schreiben, Filme schauen? Werden wir äußerlich was erleben oder vor allem innerlich oder werden wir am Ende nur noch versuchen, die Zeit irgendwie totzuschlagen, bis wir endlich da sind?

Daniel Debes, im Flugzeug nach Las Palmas, Gran Canaria, 14.11.2017



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