Jetzt sind unsere Gedanken schon bei m Einlaufen in St Lucia.
Es sind nur noch 140 sm bis zur Ziellinie, die wir gegen 07:00 Uhr UTC am
08.12.2015 UTC durchqueren werden. Dabei sind wir dann ca. 2.840 sm
gesegelt.
Eine wirklich sehr einfache Überfahrt zu geradezu idealen Cruising
Bedingungen. 2009 gab es eine ARC, bei der das gesamte Feld mit
Windgeschwindigkeiten von 8 Beaufort von vorne(!) getroffen wurde, und dass
über einen Zeitraum von 48 Stunden. Etliche Schiffe sind damals zu den Kap
Verden abgelaufen, oder haben über etliche Stunden beigedreht.
2010 hatten wir eine ARC, bei der zwar keine Starkwinde aufkamen, jedoch
sich auch überhaupt kein konstanter Passat aufbaute. Wir waren damals erster
unserer Divison und 8. Schiff im Ziel über alle von 190 Cruisern. Und dabei
sind wir entgegen der direkten Strecke von ca 2.700 sm 3.390 sm gesegelt und
brauchten 19 Tage und 02:53 Stunden.
Das war vielleicht unsere Höchstleistung, aber mit dem neuen Rekord für die
Bluewater Mooney von über 400 sm in 48 Stunden und jetzt 15 Tagen und x
stunden sind wir auch sehr zufrieden, insbesondere, wenn wir nach hinten
schauen, und feststellen dürfen, wie viele auch schnelle Yachten hinter uns
liegen.
Die genaue Ankunft ist zurzeit mit 08.12. 07:41 Uhr angegeben.
Die Aqualuna konnten wir nicht halten! Kompliment an die Crew und das
Schiff!
Gestern konnten wir uns nähern, aber wir liefen unter Gennaker, die Aqualuna
unter Spinnaker, und da konnten wir den von der Aqualuna gewählten
Vorwindkurs nicht halten. Vor dem Wind zu kreuzen ist zwar grundsätzlich
schneller, aber nur, wenn die Schiffe nicht ohnehin an der
Rumpfgeschwindigkeit laufen, und zudem ins Gleiten kommen können.
Am frühen Abend sind wir dann nach Norden abgedreht, um dort evtl. für die
folgenden 36 Stunden etwas stärkeren Wind zu finden. Fehlanzeige, zudem in
der Nacht eine Unmenge Sqalls, denen wir wegen unseres Gennakers ausweichen
mussten. Das ist uns bis etwa 03:00 Uhr gelungen, dann meldete sich aber im
Radar, es ist bis zum Mondaufgang um jetzt 04:00 UTC Stockfinster, ein recht
großer Sqall an, der uns mittig überlaufen wollte. Also Gennaker bergen, da
ein erfolgreiches Ablaufen, wie bei den vorherigen etwa 8 sqalls nicht
möglich war.
Nach dem Bergen erst einmal unter Groß und Genua weiter laufen, da noch
Ringsherum weitere Sqalls waren bezw. entstanden, also nicht gerade eine
begeisternde Geschwindigkeit.
Die Aqualuna konnte wohl etwas glücklicher oder erfolgreicher Speed in der
Nacht halten, denn heute Morgen war sie beim letzten Position Report 10 sm
vor uns.
Obwohl sie damit uneinholbar sein dürfte, haben wir seit Tagen noch einmal
unseren Code 0 gezogen. Er ist zwar vorgeschädigt, aber wir nehmen ihn nicht
so richtig ran er hoffentlich halten.
Aber ein zweiter Platz gegen ein in der Performance überlegenes Schiff ist
sicherlich auch ein Erfolg - also ist die Stimmung entsprechend gut!
Gleich geht es an die Arbeit, Fender aus dem Dingi, welches in den Davids
hängt rausholen und aufblasen, Ort der Festmacher feststellen, es gibt jedes
Jahr Schiffe, die völlig euphorisch ob der gelungenen Überfahrt einlaufen,
sich bereits auf den letzten Metern feiern lassen, aber weder Fender noch
Festmacher klariert haben! Peinlich, soll uns nicht passieren!
Eine gelungene Überfahrt ist nicht selbstverständlich, obwohl die
Vorbereitung einer der wichtigsten Faktoren ist.
Auf dieser ARC hat es, durchaus im Rahmen des üblichen, einen Mastbruch,
eine Aufgabe eines sinkenden Schiffs, und einige medizinische Notfälle
gegeben.
Wie sehr das Material beansprucht wird, sieht man an den jetzt mit den
roten Seilen.
Es handelt sich um neue Leichtwindschoten, Marke Lyros, Typ Herkules 14 mm
die genau 8 Stunden im Einsatz waren. Die offenen Stellen sind beim Spibaum
und am Jockey Pool entstanden. Gerade noch einmal gut gegangen. Normal
überziehe ich diese beanspruchten Stellen, sofern das Fall oder die Schot
nicht bereits aus entsprechendem Material sind, mit Dynemaschläuchen, diese
sind aus extrem abriebfestem, hitzebeständigem Material. Ja, auf die drei
Meter können wir verzichten, vor dem nächsten Einsatz kommt der Schutz
drüber.
Auch unsere Falle sind ganz überwiegend vor der ARC getauscht, oder wenn
relativ neu, gedreht. wir fahren zwei Spifalle, eins davon ist nun aus Lyros
Racer XPR, mehr hightech gegen aufscheuern und extreme Hitze auch den
Umlenkrollen gibt es nicht - mal sehen, wann dort Schwachstellen kommen, und
vielleicht auch ob!?
So eine ARC benötigt viel Vorbereitung und Unterstützung von Seiten Dritter.
Ich möchte daher folgenden Personen ganz herzlich danken:
Ganz vorne weg Frau Rassy und Herrn Hansson von HR Parts, die es gewohnt
sind, dass alles immer sofort benötigt wird, und auch fast alles schaffen!
Dann an Das Team von Lenz Regaport, Frau Lenz Pelzer, Herrn Lenz und Herrn
Pelzer. Dort ist mein "Nachschublager".
Zu neuen wichtigen Unterstützern haben sich Rolnautic, dort Herr Carlos Juan
Rodriguez mit seinem Team und seit diesem mal Potencia Marina S.L., die
ausgezeichnete Volvo Vertretung im Hafen von Gran Canaria - entwickelt -Gruß
an Eugen, der unsere vermeidlichen Motorprobleme von Anfang an auch zu
seinem Problem gemacht hat, da fühlt man sich als Kunde richtig wohl!
Danken möchten wir auch Alisios Sails Gran Canaria, die die Durchsicht
unserer Segel erstklassig durchgeführt haben. Gute Arbeit, freundlicher
Service.
Aber ganz besonders möchte ich Nicole danke, die dieses Mal nicht nur nicht
mitsegelte, sondern troubleshooting in der Kanzlei übernommen hat. Trotz
dieser Aufgaben, die sie in den letzten Wochen an sieben Tagen zum Teil ab
früh morgens (oder nachts, denn ihr Tag begann zum Teil morgens um fünf Uhr)
beanspruchten, hat sie uns für drei Tage nach Gran Canaria begleitet, und
den gesamten Einkauf geleitet.
Wir melden uns noch einmal nach dem Zieldurchlauf - und etlichen Stunden
Schlaf - bis dann.
Plotter Materialbeanspruchung