Sunrise 29.11.2015
Aufgrund noch nicht geklärter technischer Probleme sind unsere bisherigen täglichen logs in den Weiten der YB Connected verschwunden. Wir werden sie nachliefern. (Update - Missed logs have been added by WCC)
Tag 8
Der 1. Tag mit durchgehender Sonne und langsam dahinziehenden Passatwolken am Himmel.
Leider flaut der Wind immer stärker ab, bis wir schließlich bekalmt in der Flaute liegen.
Nutzen die Zeit um den reparierten Spibaum zu setzen. Er funktioniert! Chapeau.
Delfine tauchen aus der tiefblauen Weite auf, schauen uns neugierig dabei zu. Die etwa 2 Meter langen, 8 silbergrauen Tiere kreuzen in wechselnden Gruppen links und rechts eine halbe Stunde lang unseren Bug. Schwarzblaue fliegende Fische steigen aus dem Wasser.
Heute das erste selbstgebackene Brot!
Die verdächtigen dunklen Punkte im Brot sind Körner, versichert der Bäcker. Und belehrt die Crew, dass aus chinesischer Sicht sowieso alles essbar ist. Theoretisch. In diesem Zusammenhang meint er, sollten wir froh sein, Rüdiger Nehberg nicht an Bord zu haben. Mit ihm hätten wir gewiss die eine oder andere Wurm- und Grätenkur bereits durchgemacht.
Im Übrigen essen wir auf diesem Törn nicht um fett zu werden meint er, sondern um zu überleben.
Sunrise 30.11.2015
Tag 9
Weiter in der Flaute. Während der gesamten Nacht motort. Segel blieben stehen um den einen oder anderen Windhauch einzufangen, vielleicht sogar eine leichte Brise. Es braucht schon eine stabile mentale und physische Verfassung das Getöse der Maschine und das Knallen der flappenden Segel immer Dämmerschlaf zu ertragen.
Ein prachtvoller Sonnenaufgang versöhnt die Ermatteten. Der Sonnenball steigt an einer wolkenunverhangenen Stelle am östlichen Horizont auf und zerglüht die darüber liegenden Wolkenschleier. Ein Lichtcrescendo in allen Farben des Feuers.
Im vollen Licht der Sonne gleiten dann nacheinander 7 nackte, aber ansehnliche Männer, geschmeidig in den tiefblauen Ozean. (2 Männer bleiben natürlich aus Sicherheitsgründen immer an Bord, liebe Annelene). Läßt man sich etwas hinabsinken in die 4000 Meter Wassertiefe, eröffnet sich ein unglaublich sanftes , lichtblaues sonnenstrahldurchsetztes neues Universum. Impressionen aus "The deep blue" werden wach.
Nach diesem Intensivbad riecht es im Schiff endlich deutlich besser.
Um die Flaute sinnvoll zu nutzen entwickelt die Crew im Laufe des Tages Ideen und Maßnahmen unter dem vorläufigen Arbeitstitel:
"How to improve a family boat into a racing boat"
Hier die praktischen Maßnahmen:
1. Vorliek des Grosssegel spannen durch Streckung der cunningham
2. Auf dem Niederbaumholer Trimmpunkte gesetzt.
3. Reff 3 aufgelöst und daraus einen Unterliekstrecker gebaut.
4. Am Baum 3 Markierungen gesetzt für a) wenig Wind b) mittleren Wind c) starken Wind. Optimiert die Segeleigenschaften und bringt mehr speed
5. Die Travellereinstellugen festgelegt: Bei Schwachwind Traveller nach Luv, bei mittlerem Wind in die Mitte, bei Starkwind nach Lee
6. Holepunkte der Genua: Bei wenig Wind Holepunkte ganz nach vorn setzen, bei starkem Wind ganz nach hinten; dadurch verändern sich die Anstellwinkel entsprechend
7. Die Windfäden an der Genua und dem Großsegel überprüfen, ggfs ersetzen. Bei richtigem Trimm der Segel wehen alle Windfäden parallel, wagerecht und gleichmäßig aus.
Further improvements are following in the next logs.