Bergfest und Wetterfrosch
Montag, 4. Oktober: Herrliches Segelwetter strahlend blauer Himmel, Sonnenschein, 34 Knoten Wind aus Süd/Südost, Superstimmung an Bord! Silvia und Anne freuen sich auf einen geruhsamen Tag, vielleicht ist heute ein Sonnenbad im Trapez möglich!? Gerade sind die Damen dabei, eine kräftigende Zwischenmahlzeit - Erbsensuppe mit Croutons - zuzubereiten, damit die Mannschaft a Rua gibt und wir mit einer guten Unterlage das Bergfest begießen können, denn heute um die Mittagszeit haben wir die Hälfte der Strecke geschafft! da beschließt Wolfgang ganz spontan, das Thema - Genua anzugehen. Seit gestern früh lässt selbige sich nämlich nicht mehr über den Rollmechanismus bedienen. Gesagt getan, die Vier (Wolfgang, Hermann, Udo, Uli) werden aktiv. Wolfgang muss im Bootsmannstuhl zur Mastspitze (23Meter, Wellenhöhe 4 Meter!) hochgezogen werden, um dann von seinem Ausguck die Befehle an die bereitstehende Mannschaft zu erteilen. Klappt alles soweit, nur kann man Wolfgang kaum mehr verstehen, der Wind und die Geräusche der wogenden See machen eine Verständigung schier unmöglich. Auf dem Vorschiff der Destiny herrscht hektisches Treiben. Jeder ist irgendwie mit irgendetwas beschäftigt und alle schreien aus Leibeskräften, am meisten unser Wetterfrosch Wolfgang aus luftiger Höhe nur den versteht hier unten keiner. Also werden Leinen gezogen, es wird gefiert und dicht geholt, die Drei auf dem Vordeck geizen nicht mit kreativen Vorschlägen, dem Problem beizukommen. Wolfgang schreit sich die Lunge aus dem Hals, alle Mann gucken freundlich nach oben und versuchen zu ergründen, was denn der Kapitän wohl meinen könnte. Schlussendlich einigt man sich darauf, die Genua zu bergen und Wolfgang wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Unten angekommen erklärt Wolfgang, was er denn eigentlich von oben sagen wollte und dass er sich unnötigerweise fast eine halbe Stunde grüne und blaue Flecken hat holen müssen. Silvia und Anne verarzten die Wunden des Kapitäns, versorgen ihn mit Arnika-Globuli und einem kühlen Bier, das Stimmungsbarometer steigt. Die Genua funktioniert wieder, die Erbsensuppe kommt gut an, nur aus dem Sonnenbad im Trapez wird nun nichts mehr, das Abendessen muss vorbereitet werden?
All's well on board! Liebe Grüße an alle zuhause.
Wolfgang, Hermann und Silvia, Udo und Anne, Uli