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Destiny - Destiny 3.10.2010



Sturm, Wasserfluten und nächtlicher Regenbogen. Das Abenteuer Weltumsegelung wird immer faszinierender! Seit sechs Tagen sind wir auf hoher See, auf dem Weg von Cocos Keeling nach Mauritius. Runde 1000 von insgesamt 2350 Seemeilen haben wir bereits geschafft. Trotz schlechter Wetterprognosen sind wir planmäßig am Montag, 27. September, gestartet. Schon kurz nach dem Start sehen wir eine bedrohlich wirkende, tiefschwarze Wolkenwand. Was solls, wir sind guter Dinge, schließlich haben wir Ähnliches schon öfter gesehen und erfolgreich umschifft. Diesmal jedoch segeln wir mutig mittenrein, es wird schon schiefgehen. Geht es auch, wir werden mächtig nass und so bleibt es dann auch für die nächsten Tage. Kräftiger Seegang, Regen und Sturmböen mit in der Spitze 50 Knoten Windgeschwindigkeit! Die Destiny wird heftig durchgeschaukelt und mit ihr die Mannschaft, was vor allem Silvia's Magen nicht so gut bekommt, aber auch der hat sich mittlerweile an die Achterbahnfahrt gewöhnt. Überall hängen nasse Jacken, Hosen, triefende Handtücher und ein seemännischer Duft strömt durchs Schiff. Der Seegang wird immer stärker, die Wellen türmen sich teilweise über die Aufbauten auf, so an die fünf Meter dürften es sein.

In der dritten Nacht wird es ganz ungemütlich, die Obst- und Gemüsekisten auf der Backbordseite fallen mit einem lauten Knall runter und der Inhalt wird großzügig im Rumpf verteilt. Gleichzeitig scheppert es in der Kombüse, die Kaffeekanne geht zu Bruch und zu guter Letzt fliegt die gesamte Bibliothek durch den Salon mit der Nachtruhe ist es vorbei.

Mittlerweile haben wir alles sturmsicher verpackt, die Sonne scheint wieder, alles ist trocken, was wollen wir mehr. Während der letzten Nachtwache konnten wir ein seltenes Phänomen beobachten. Gegen vier klart der Nachthimmel auf, über uns ein herrliches Sternenzelt mit Mondsichel, soweit nichts Ungewöhnliches, bis vor uns auf einmal ein riesiger Bogen in Weiß erscheint, ein nächtlicher Regenbogen!

Ein wunderschöner Anblick, wir sind wie verzaubert! Heute ist Sonntag und wir lassen uns beim Frühstücken etwas mehr Zeit, fast wie zuhause. Zum Sonntagskaffee am Nachmittag gibt es den schon zur Gepflogenheit gewordenen Schweizer Apfelkuchen, zum Dinner wird ein Rinderbraten an Rotweinsauce mit Kartoffeln und Gemüse gereicht und das alles bei Windstärke 30-36, 8 Knoten Fahrt, dreifach gerefftem Groß und Sturmfock!

All's well on board! Allen zuhause liebe Grüße

Wolfgang, Hermann und Silvia, Udo und Anne, Uli


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