Vom Ranger Airport in Jaribu starten wir zu einem Rundflug über den Kakadu (eigentlich Gagudju) Nationalpark mit einem einmotorigen, 8-sitzigen Gippsland G8 Airvan (Hochdecker) - jeder Fluggast hat einen Fensterplatz. Schon nach kurzem Anlauf hebt die Maschine ab und wir fliegen zunächst über die Ranger Mine, ein überdimensional großes Loch mit ameisengroßen Baggern und Transportern zum Abbau von Uran. Weiter geht es zum Dinosaur Valley, einer von Wind und Wasser bizarr ausgewaschenen Felsformation und zum Upper East Alligator Valley. Hier hat der Fluss über die Jahrhunderte hinweg und mit wechselndem Wasserstand ein kilometerbreites Bett ausgewaschen, das jetzt zur Trockenzeit bis auf das eigentliche Flussbett saftig grün leuchtet. In den Sommermonaten, mit den monsunartigen Regenfällen steigt der Wasserpegel des Flusses und das flache Land zu beiden Seiten ist überschwemmt.
Die Savanne des Kakadu Nationalparks, die hier aus gelbem Grasland mit vielen Eukalyptusbäumen besteht, grenzt im Osten an die Felsmassive des Arnhem Land, 150 bis 200 m hohe, gelbe bis rote Sandstein-Formationen, von Wasser und Wind glatt und senkrecht abgewaschen. Nach Norden wird der Alligator River breiter und das umliegende Land flacher. Nur noch vereinzelt liegen von der Erosion geprägte Felsbrocken in der Landschaft, das nun wiederum nach Wasserstand des Alligator Rivers - vorübergehend oder permanent überflutet ist. Eine grüne Seen- und Wasserlandschaft mit leuchtenden Wasserlilien und Tausenden von Vögeln. Kurz vor Ende des Fluges in Cooinda sehen wir noch das Gagudju Crocodile Hotel - unsere Unterkunft für die heutige Nacht - aus der Luft. Eine kühne Konstruktion aus Stahl und Eisen in der Form eines Krokodils und, wie sich später herausstellt, in dessen Leib es sich prächtig leben läßt.