Liebe Leser,
Den zweiten Advent haben wir genauso verbracht, wie
den ersten: wir waren segeln! Dabei wird es immer wärmer, selbst nachts ist kaum
noch ein T-Shirt nötig. Dafür werden die Duschorgien häufiger und länger, unser
fröhlicher Ingenieur aus dem Rheintal (der i.Ü. die publicity für einen
Gruß an Annika und Annette nutzen möchte) hat inzwischen seinen "Duschomat" in
der Version 2.0 fertig gestellt und arbeitet fieberhaft an dessen weiterer
Verbesserung - zumindest bis zur nächsten Mahlzeit oder zum sundowner,
also mindestens 15 Minuten am Stück!
Erneut hat eine stattliche
Dorade unsere Einladung zum Essen angenommen! Von ihrem letzten bis zu unserem
ersten Biss dauerte es gerade mal eine Stunde - und gerade als wir die
Duftnote eines Fischkutters abgelegt hatten, biss schon die nächste an. Sie
musste doch glatt bis heute im Kühlschrank warten, eine Tragödie... Fisch
satt, gestern mit Kartoffeln, heute mit Reis - was für ein Genuss!
Thema Kühlschrank: wir können etwas zum Thema "wie
weit verbreitet sich ein ausgelaufener Schokopudding in einer Kühlbox?"
beitragen. Die Ergebnisse waren erstaunlich, zumindest ergab sich so ein Anlass
zur Inventur, die einen Nahrungsmittelvorrat bis etwa März 2013 zu Tage brachte.
Es dürfte deutlich werden: es geht uns gut!
FALLS der eine oder andere Leser meinen sollte, wir
wären angesichts dieser Schilderungen nur ein außergewöhlich fauler, die meiste
Zeit unter Autopilot Richtung Westen dümpelnder Haufen Bekloppter, der außer an
Schlaf oder an den nächsten Drink höchstens an den Magenfahrplan des nächsten
Tages dächte, dem sei mit Entschiedenheit gesagt: So isses!!!
Ein Grund könnte sein, dass unser Tag an wirklichen
Ereignissen eher arm ist: die Landschaft hat sich nicht wesentlich verändert und
seglerisch sind wir aus der Kategorie "Rentnersegeln" mangels Windes in die
Kategorie "kontrolliertes Treiben" abgerutscht. Wir eiern gerade noch mit so
viel Restgeschwindigkeit dahin, dass es so eben nicht lohnt, den Diesel
anzuwerfen. Tatsächlich juckt das aber niemanden ernsthaft - ob wir am
Donnerstag oder Freitag ankommen, ist ja eher sekundär. Zur großen Party am
Samstag werden wir in jedem Falle dort sein und auch die Überfahrt nach
Martinique am 12. oder 13.12. dürfte ungefährdet sein.
Im dritten Anlauf haben wir es geschafft, den
inzwischen 40cm langen Riss der Genua (hoffentlich) dauerhaft zu flicken: mit
Segeltape UND einer Naht, die jedem Segelmacher zur Gesellenprüfung genügen
würde. So können wir jetzt wieder die volle Genua fahren, was angesichts der
lauen Brise auch seeeehr nötig ist. Die Nächte sind nach wie vor faszinierend,
mal klarster Sternenhimmel, mal diffuse Mondbeleuchtung - ein Traum. An die
Wachen haben wir uns mittlerweile gewöhnt, wir schlafen dann halt am Tag mehr -
unsere Termine sind ja überschaubar geworden...
Es ruft der sundowner -
und wir werden ihm gerne antworten ;-)
Es grüßt: "Jo the blogger"
(mimos a Solanas!!!)
und die Crew der
SKIATHOS