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Vitamin Sea - Tag 4: Von ruhigen Nächten und erfrischenden Duschen, Donnerstag, der 23. November



Die Nacht vom 22. auf den 23. November 2023: Peter und Anne in Aktion - Der Wingaker wird in der Dunkelheit geborgen

Bei ruhiger See mit 10 Knoten Wind und dem gehissten Wingaker, gehen wir in die nächste Nacht. Doch wir sind nicht mehr allein. Das Schiff "Serene" tanzt die ganze Nacht um uns herum wie eine elegante Ballerina.

Um 2 Uhr morgens, während Annas Nachtwache stirbt der Wind plötzlich ab. Peter und Nicolas müssen geweckt werden. In der Dunkelheit holen Anna und Peter den Wingaker ein. Wegen seiner Verletzung ist Nicolas auf Standby und wie immer mit dem Headset verbunden. Anna ist mittlerweile schon geübt und meistert die Aufgabe souverän.

Wir setzen den Motor ein, um voranzukommen, und das bleibt bis etwa 10 Uhr morgens so.

Als ich um 3 Uhr morgens die Wache übernehme, empfängt mich eine sehr dunkle Nacht. Der Mond ist nicht sichtbar, und nur wenige Sterne zu erkennen. Aber auf AIS sehe ich das Schiff „Serene“ als ständigen Begleitern, auch wenn ich sie optisch nicht sehen kann.

Diese nächtlichen Stunden auf See sind eine Erinnerung daran, wie unvorhersehbar und fesselnd das Segeln sein kann. Die Stille, die Dunkelheit und die Anwesenheit von "Serene" machen diese Nacht zu einem einzigartigen Erlebnis.

Strahlender Sonnenschein und perfekte Segelbedingungen
Der Tag beginnt bei strahlendem Sonnenschein, und der Wind weht konstant mit 10-12 Knoten. Perfekte Bedingungen, um den Wingaker erneut zu setzen. Das Wetter ist einfach wunderbar zum Cruisen, und nach den ersten eher raueren Tagen können wir heute sichtlich entspannen. Nicolas spannt das Sonnensegel am Bug auf, um uns Schatten zu spenden und die Hitze abzuwehren.

Die Idee, einen erfrischenden Sprung ins Meer zu wagen, liegt in der Luft. Die See scheint ruhig genug zu sein. Doch als wir das Segel einholen, wird uns klar, dass der Wellengang immer noch ziemlich stark ist. Wir bewegen uns mit immerhin 3 Knoten durch das Wasser, und ins Wasser zu springen, wäre einem "Mann über Bord Übung" gleichgekommen. Also haben wir uns dagegen entschieden und stattdessen die herrliche Atmosphäre an Bord genossen.

So haben wir einfach mal in den Tag gelebt und uns treiben lassen. Ein Nickerchen hier und da hat für Entspannung gesorgt. Ich habe mir sogar Zeit für Yoga und Meditation genommen, was mir und meiner Stimmung unglaublich gutgetan hat. Sogar meine latenten Kopfschmerzen und die leichte Übelkeit, die mich seit dem Start begleitet haben, waren wie weggeblasen. Das hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, sich auch auf See "Me-Time" zu nehmen. Yoga und Meditation wirken wahre Wunder, selbst inmitten des Ozeans.

Währenddessen hat Nicolas viele Veränderungen am Angel-Equipment vorgenommen und auch Rat bei Segelfreunden eingeholt, um es weiter zu optimieren. Er hat Squid-Köder gesetzt, die auf Thunfische abzielen. Die Vorfreude auf einen möglichen Fang steigt, und wir sind gespannt auf das, was uns in den kommenden Tagen erwartet.

Es ist einfach wunderbar zu sehen, wie sich die Stimmung an Bord verbessert, wenn wir uns Zeit für Entspannung und Freude nehmen. Diese Momente sind es, die das Leben auf See so besonders machen.

Meilenstein auf See: Die erfolgreiche Reparatur des Wassermachers
Eines der zentralen Themen auf unserer Reise ist die Sicherung von ausreichend Frisch- und Trinkwasser an Bord. Wenn man bedenkt, dass in einem normalen Haushalt durchschnittlich 120 Liter Wasser pro Tag und Person verbraucht werden, stehen wir an Bord vor einer echten Herausforderung. Unser Tank fasst gerade einmal 300 Liter, und wir sind eine Familie mit vier Personen. In Seglerseminaren lernt man, dass man pro Person täglich mit nur 5 Litern Wasser auskommen kann, wovon 2 Liter für Trinkwasser vorgesehen sind. Das bedeutet, dass Duschen praktisch unmöglich ist. Selbst das Händewaschen unter fließendem Wasser ist undenkbar. Und Geschirrspülen ist nur mit Salzwasser möglich.

Früher musste man auf längeren Passagen mit dem begrenzten Tankinhalt auskommen und benötigtes Wasser in großen Kanistern mitführen. Auch heute ist das noch für viele Segler Realität. Moderne Yachten, wie auch unser Katamaran, verfügen jedoch über einen Wassermacher, der Salzwasser in Trinkwasser umwandelt. Unser Wassermacher produziert ganze 60 Liter Frischwasser pro Stunde, was bedeutet, dass unser Tank in etwa 5 Stunden wieder gefüllt sein sollte.

Nach drei Tagen auf See ist unser Tank bereits zur Hälfte leer und eine erfrischende Dusche von allen sehr gewünscht. Also haben wir unseren Wassermacher gestartet. Doch nach zwei Stunden hat Peter festgestellt, dass der Tank immer noch bei 50% war. Das konnte nicht stimmen, und es sah nach einem Problem aus. Peter hat sofort alles überprüft und analysiert und festgestellt, dass das Wasser nicht im Tank ankam. Es schien, als wären die Schläuche bei der Montage falsch angeschlossen worden.

Mit Improvisationstalent und Geschick gelang es Peter, das Problem vorübergehend zu lösen. Unsere Belohnung war schließlich unsere erste Dusche an Bord. Es war erfrischend und eine echte Wohltat. Wie gut, dass Wasser wieder produziert werden konnte. Der Worst-Case wäre ein halbvoller Wassertank mit nur noch 150 Litern und 332 Litern Extrawasser in Kanistern für die verbleibenden ca. 17 Tage für 4 Personen gewesen. Ein wirkliches Worst-Case-Szenario für verwöhnte Städter.


Um diesen Tag gebührend ausklingen zu lassen, beschlossen wir, etwas ganz Besonderes zu tun – und zwar unsere ganz eigene Mutter-Tochter-Zeit. Anna schlug vor, den Film "Maleficent Teil 2" anzusehen, eine moderne Interpretation der Dornröschen-Geschichte. Dieser Film war die perfekte Wahl für den Abend und brachte uns noch näher zusammen.

Kulinarisches Tag 4:

  • Mittagessen: Resteessen: Bayerischer Kartoffelsalat und Ratatouille dazu Toast mit Avocado
  • Abendessen: Perfekt gegrilltes Filetsteak und Gyozas


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