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Stormvogel - Tag 19: Alles eine Frage der Einstellung!



Der Samstag (15/12/2012) begann recht lustig!

Skipper sitzt am Kartentisch und verfasst seinen endlos langen
Tauchbericht. Währenddessen geht die Sonne auf und es wird hell.

Skipper hört auf einmal eine Leine gegen einen Mast schlagen - aber das
ist nicht unsere Leine und nicht unser Mast!

Dann Stimmen!

Von denen wird sogar Heidi wach!

Also raus an Deck...

...da hat sich doch tatsächlich von Achtern eine kleine französische
Yacht (kein ARC Teilnehmer) an uns herangemacht und fragt nach dem Wetter!

So rufen wir im Abstand von 15 Metern uns ein paar Nettigkeiten zu, ich
den Wetterbericht für die kommenden zwei Tage und er fragt noch, ob er
uns helfen kann. Ich verneine und er dreht ab.

So "geweckt" kann der neue Tag ja nun beginnen. Heidi lacht sich
natürlich tot darüber, das ausgerechnet auf Skippers Wache ein anderes
Boot auf 15 Meter an uns unbemerkt heran kommt... ;-)

Nun denn, es kommt leichter Wind auf und wir setzten Segel um dem
Treiben ein Ende zu machen (...schönes Wortspiel). Leider stellen wir
dann fest das der genau aus Süd-West kommt - also von dort, wo wir hin
wollen. Egal. Hauptsache segeln und den Wind spüren!

So verbringen wir einige schöne Segelstunden. Der Schwell ist fast weg,
die Sonne scheint, der Wind bläst kühl...und am Horizont taucht ein
Frachter auf.
Schnell stellen wir fest, das wir exakt auf Kollisionskurs liegen und
ändern famos unseren Kurs etwas nach Steuerbord. So passieren wir einen
riesigen Containerjäger auf hoher See in nächster Nähe. Wie gut, das es
Tag ist, Wind weht und wir manövrierfähig waren. Ansonsten hätten wir
wohl mit ihm über Funk diskutieren müssen...

Tja, und das waren denn schon auch die Highlights am Tage. Der Wind ist
dann irgendwann später gestorben und seit dem treiben wir wieder.

Dummerweise treiben wir nach Norden. Mit 0,5-1 Knoten. Das bedeutet in
24 Stunden dann eben 24 Meilen mehr Abstand zum Ziel.

Aber was soll`s. Ändern können wir das nicht. Die Macht der
Entschleunigung hat uns fest im Griff.

Wir hatten am Tag nach dem Unfall unseren "Zustand" ARC RALLY CONTROL (=
Rallye Leitung) per eMAIL mitgeteilt und die haben eine Flottennachricht
an alle ARC Boote verschickt. Darauf hin haben sich viele Boote gemeldet
die uns "wie auch immer" helfen möchten.

Einige haben sogar Ärzte an Bord die sich Hendriks Knie ansehen möchten.
Unterhalb des Knies hat sich ein grandioser Bluterguss in allen
möglichen Farben gebildet. Aber er kann auftreten und sich vorsichtig
bewegen. Also offenbar auf dem Weg der Besserung!

Aber die einzige wirkliche Hilfe wäre im Moment nur noch ein
Abschleppen. Das ist für das schleppende Boot eine echte Belastung, erst
Recht für dessen Maschine. Und wer weiß, wie weit man denn geschleppt
werden müsste? Nach aktuelle "Wetterbericht" mindestens bis Montag
Vormittag. Das ist lang...

...und so wollen wir den anderen Skippern die Entscheidung abnehmen und
fragen gar nicht erst nach Schlepphilfe.

Viele von den anderen Booten haben übrigens ein Diesel Problem. Zu wenig
an Bord um tagelang motoren zu können.

Nach meiner Einschätzung haben wir noch ca. 400 Liter in den Tanks. Ein
paar Liter brauchen wir davon noch um über Generator oder Hauptmaschine
unsere Batterien aufladen zu können.

Aber mit dem Rest? Da könnte man doch glatt eine Tankstelle auf hoher
See aufmachen!

Peter.


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