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Zara - Log Tag 4 + 5



Mi, 25.11. - Projekt Matchbanane
In unserer Bordküche ist uns schon seit einigen Tagen eine verdächtig einsame Banane aufgefallen. Sie liegt auf der Spüle, weit entfernt von ihrer Großfamilie, die auf 2 große Stauden verteilt und fachmännisch in Hängenetzen verstaut geduldig auf ihren Verzehr warten (ebenso wie 20 Kg. Orangen, 10 Kg. Äpfel, 2 Kg. Paprika, 5 Kg. Möhren, 4 Kohlköpfe, sowie ein Schweinbein). Von Tag zu Tag wird sie argwöhnischer beäugt, was nicht zuletzt mit dem matschigen Ausfluss an ihrer Backbordseite zusammen hängt. Lediglich Hannes, unser Chirurg, der auch im Urlaub das Schnibbeln nicht lassen kann, hält uns immer wieder davon ab, die Staudenfrucht über Bord zu schmeißen. Es handle sich nicht um eine einfache Banane, sagt er, sondern um ein Projekt. Des Rätsels Lösung ergibt sich spät abends als uns Hannes zu einem 3-Gänge Dinner in die Offiziersmesse einlädt. Wir finden unsere einsame Banane aufs Köstlichste untergerührt in den Pfannkuchen wieder, die Hannes kochkunstvollerweise zubereitet hat (neben einer exquisiten, frischen Möhrensuppe). Das führt bei den 7 anderen Seebären ' und ' bärinen zu Tränen des Glücks. Uns wird auf einen Schlag klar, wie wichtig die kulinarische Versorgung während einer 3-wöchigen Langfahrt ist. Vor allem, da von den restlichen 7 an Bord 6 eher zur Fraktion Ich-mache-mir-mal-ne-Ravioli-Dose-warm gehören.
PS: Wir gehen davon aus, dass die Redaktion des Gault Millaut diesen Blog mitliest. Unser Hannes ist für die nächsten 3 Wochen ausschließlich westlich von 26 Grad West, und südlich von 20 Grad Nord unter [email protected] zu erreichen.

Do, 26.11. - Süßwasserrationierung
Teile der Crew müssen heimlich unter Deck geduscht haben. Jedenfalls ist die Überraschung groß als Peter morgens das Süßspülwasser aufdrehen will und nur drei einsame Tropfen heraus kommen. Nach kurzer Lagebesprechung steht fest, dass nach 5 Tagen auf See der erste Süßwassertank leer ist. Kein unmittelbares Problem (wir haben weitere 400 l in Tanks), aber es reduziert unsere Sicherheitsreserve. Und wir sind noch mehr als 2.000 Meilen von unserem karibischen Ziel entfernt. Über die spezielle Technik des Wäschewaschens haben wir euch bereits berichtet. Ab heute erreicht das Salzwasser auch unser Zahlfleisch. Der Skipper hat soeben dekretiert, dass ab heute jede Art von Hygiene einschließlich der Mundhygiene (!) nur noch unter Verwendung von Salzwasser zu geschehen hat, wahlweise unter strikter Anrechnung auf die persönliche Süßwasserration. Wir werden später berichten, ob diese Maßnahme auch Folgen für die Sozialhygiene an Bord gehabt hat - Im Moment jedenfalls nehmen wir diese kleinen Einschränkungen mit Leichtigkeit hin, da wir auch nach 5 Tagen auf hoher See immer noch beseelt sind vom Anblick sternklarer Nächte, romantischer Sonnenuntergängen, spielenden Delfinschulen, seit 2 Tagen auch Kapriolen fliegenden Fische, und dem Tiefblau des Atlantik.

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