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Adrienne - Routine



Blog Adrienne 23.11.2023
Nachdem wir den Wachplan nun einmal „durch“ haben, beginnt der Rhythmus wieder von vorne. Die erste Wache von 22 bis 01 Uhr hatten Thorsten und ich (Mark). Sie begann sehr arbeitsreich, da eine Halse anstand, was bei zwei gesetzten Vorsegeln, von denen eines ausgebaumt ist, ein durchaus anspruchsvolles Manöver ist. Unter fachkundiger Anleitung von Tanja und Thomas ging es dann aber doch problemlos von statten und nach einer guten halben Stunde saßen die Wachhabenden etwas erschöpft im Cockpit unter einem fantastischen Sternenhimmel, der nur deshalb nicht ganz so briliant war, weil der inzwischen aufgegangene Halbmond für viel Helligkeit sorgte. Der Rest unserer Wache verlief ruhig, der Wind nahm leider wieder ab, schlief aber anders als in den beiden Nächten zuvor nicht ganz ein. Kurz nach 01 Uhr sanken wir müde in die Kojen, in der festen Erwartung, dass wir ganz entspannt in den neuen Tag starten können und nach dem Aufstehen – nicht zuletzt aufgrund des Arbeit
seinsatzes zu Wachbeginn – erstmal ausgiebig das wie immer von Tanja und Thomas vorbereitete Frühstück genießen können – diese Rechnung haben wir allerdings ohne die beiden gemacht! Als ich gegen 09 Uhr aus der Koje kroch, wartet Thomas schon ungeduldig und teilte mich gleich zum Spinnaker-Setzen ein. Thorsten ging es kurz danach nicht besser. Unter fachkundiger Anleitung von Thomas war ich auf dem Vorschiff unterwegs, Thorsten arbeitetet im Cockpit. Nach kurze – aber erneut echt anstrengender Arbeit – stand der Spi und zog uns mit schönem Speed in Richtung Kapverden. Inzwischen waren auch die anderen aus den Kojen gekommen und es stand Steuertraining auf dem Programm. Auf dem Kurs und unter der Besegelung alles andere als trivial und so war allen Trainees nach der ca. halbstündigen Runde die Erschöpfung ins Gesicht geschrieben.
Was waren weitere Highlights des Tages? Delfine!! Vielleicht einige hundert Meter vom Schiff entfernt sprangen einige Tiere aus dem Wasser. Leider zu schnell und zu kurz fürs Festhalten auf den eilig herausgeholten Smartphones und Kameras. Aber sie live zu beobachten ist ohnehin schöner als durch den Sucher! Und dann noch „Schiff in Sicht“. Knapp hinter uns zog die „Chiron“, ebenfalls ein ARC-Teilnehmer, in Richtung Westen vorbei. Kurzer Funkkontakt und ein Dankeschön dafür, dass sie nicht auf ihrem Wegerecht bestand, was uns ein aufwendiges Ausweichmanöver ersparte.
Um 14 Uhr dann wieder „Treffen im Hörsaal“ zur Vorlesung mit anschließendem Praxis-Workshop bei Prof. Dr. Dr. Volnhofer. Diesmal ging es um LHA, Azimuth und andere böhmische Navigationsdörfer. Die Köpfe rauchten und nicht alle Teilnehmer konnten bis ins letzte Detail (vorsichtig ausgedrückt) folgen. Thomas beruhigte uns aber mit dem lakonischen Spruch „Ihr habts ja no zwei Wochen Zeit“. Schau mer mal, ob das reicht…
Das tägliche Wetter schloß sich an und unsere bisherige Routenwahl erweist sich erneut als richtig.
Als nächstes steht das Bergen des inzwischen seit vielen Stunden stehenden Spinnakers an, damit wir entspannt in eine hoffentlich erneut windsichere Nacht gehen können – nicht, ohne uns um 20 Uhr wieder auf das sicher wieder sehr leckere Abendessen herzumachen, das immer ein Höhepunkt des Tages ist.
Nachtrag von 18 Uhr: endlich ein großer Fisch an der Angel!! Ein Mahi Mahi mit 60-70 cm Länge. Gewicht um die 2,4 Kg. Gibt’s morgen als Sushi weil heute Donnerstag ist…
Ach ja: alle, die gestern vergeblich versucht haben, die NAYFPO zu googeln: das ist die North Atlantic Young Fish Protection Organisation, eine freie Erfindung der Adrienne-Crew, die alle daheim gebliebenen herzlich grüßt.




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