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Charisma - SY CHARISMA | Tag 10 - Bergfest



Die Hälfte unserer auf 2.900 sm abgesteckten Route auf der SY Charisma ist geschafft - heute haben wir Bergfest.

Bislang haben wir in 9 Seetagen 1.450 sm zurückgelegt bei einem kontinuierlichen Tagesschnitt, Etmalen von knapp über 160 sm. In der Gruppe E liefern wir uns mit 5 weiteren Yachten ein spannendes Rennen unter den Top-Six :) Der Passatwind ist derzeit noch stabil, gemäß der Mittelfrist-Prognose wird sich das aber mit bevorstehenden Schwachwindzonen noch ändern - für den Verlauf der ARC 2022 ist also noch alles drin.

Priorität hat bei uns jedoch der sichere Verlauf der Reise gemäß dem Motto: ‚Nur wer ankommt kann auch gewinnen‘. Es sind bereits mehrere Yachten ausgeschieden, überwiegend durch Materialbruch und technisches Versagen. Das Ausmaß dieser auf das Rigg einwirkenden Kräfte bekamen wir am Vorabend des 1. Advent zu spüren. Unter dem Druck des ausgebaumten Vorsegels riss mit einem lauten Knall ca. 1 m der Traveller-Alu-Schiene aus dem Mast heraus, die aufgrund der Schärkräfte abgerissenen Niroschrauben perfuriert wie eine Briefmarke. Der Spinnakerbaum stach mit anhängender Glocke nach Lee parallel am Großbaum vorbei während das Vorsegel vor dem Wind am Rigg zerrte. Wir rollten das Tuch umgehend ein und brachten Ruhe ins Schiff, um den Schaden zu begutachten. Die Konstruktion bauten wir ab, rollten die Genua auf Backbord, der leewärtigen Seite wieder aus und segelten bei instabilem Wind in die Nacht. In der Dunkelheit der frühen Morgenstunden bauten wir unter der Decksbeleuchtung die Konstruktion des Spinnakerbaums wieder auf, nun mit einer Glocke an der unteren am Mast verbliebenen Travellerschiene fixiert, zudem mit Spanngurt und Tauwerk gesichert. Während und rund um dieses Ereignisses zeigt sich erneut wie wichtig eine gut miteinander aufgestellte und agierende Crew ist, zumal die provisorische, mit technischem Sachverstand herbeigeführte Lösung am Rigg ‚Hand und Fuß‘ hat.

Wir sind also auf gutem Kurs gen Karibik, segeln vom östlichen in den westlichen Nordatlantik im Passatgürtel. Die Sonne gewinnt an Intensität, so auch die Wolken, die aufgrund der zunehmenden Hitze aufquellen. Durch ein nördlich der atlantischen Hochdruckbrücke agierendes Sturmtief hat sich eine Meterhohe Atlantikdünung aufgebaut - aber das kann uns ja als Seeleute nicht erschüttern :) Die Nächte sind sternenklar und werden durch den zunehmenden Mond erleuchtet. Wir haben weitere 1.450 gleichermaßen spannende wie auch schöne Seemeilen vor uns - das Ganze steht mit einer ausgezeichneten Crew, die bereits seit der intensiven Vorbereitung zur ARC zu einem Team zusammengewachsen ist.

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