Taurus - Meilen Rekord
Mittwoch 10.01.2018
Seit Dienstag Vormittag segelten wir wieder mit ausgerefftem Großsegel, nachdem der Wind etwas nachgelassen hatte. Heute Mittag 12:00 konnten wir stolze 189,5 Seemeilen innerhalb der letzten 24 Stunden vorweisen, ein neuer Rekord für die Taurus. Dank des guten Windes waren wir seit vergangener Nacht im Schnitt über 9 Knoten Speed gefahren. Die Taurus segelte wie auf Schienen durch die Wellen. Den Meilen Rekord verdanken wir nicht zuletzt auch unserem wohl erfahrensten Crew Mitglied in Sachen Segeln, Gerald aus Österreich. Er sprach sich die letzten Tage bei crew internen Besprechungen zumeist gegen ein Reff aus, und dafür es einfach laufen zu lassen, wenn es denn einmal gut läuft.
Der Sternenhimmel wirkte in dieser Nacht nochmal schöner als in den Nächten zuvor. Ich bewunderte in meiner Nachtwache die tausende von blinkenden Sternbilder am Himmel, gleichzeitig leuchtete das durch die Fahrt aufwirbelnde Wasser rund ums Schiff in vielen, kleinen neonfarbenen Lichtern auf durch das Plankton im Wasser.
Ich genoss die Ruhe alleine an Deck und die Schönheit des Ozeans und stellte fest, dass dies für mich persönlich bisher wohl die schönsten drei Stunden an Bord der Taurus waren. Einmal zog eine dicke, schwarze Wolke über das Schiff hinweg, die entgegen meiner Sorgen jedoch nur ganz wenige Tropfen Regen brachte, bevor sie rasend schnell wieder davon zog.
Am frühen Morgen sahen wir ein Kreuzfahrtschiff, das heimatliche Gefühle weckte, weil es von Niederlande kam, dort wo auch die Taurus her stammt. Nach Sonnenaufgang begegneten wir einem riesigen Frachtschiff, mit dem wir auf Kollisionskurs waren. Es blieb uns nichts anderes übrig, als stark anzuluven, um dann im Abstand von einer halben Meile den Frachter sicher zu passieren. Mit diesen großen Frachtschiffen legt man sich besser nicht an als kleines Segelboot, da zieht man den Kürzeren, zumal die dicken Riesen extrem eingeschrenkt sind in Sicht und Rangier Möglichkeit.
Am heutigen Mittwoch hatten wir einigermaßen anstrengenden Wellengang und Krängung. Das Wetter war dafür himmlich mit strahlendem Sonnenschein und weiterhin über 20 Knoten Wind. Wir können uns nicht beschweren. Erwartungsgemäß sollten wir morgen im Laufen des Nachmittags oder Abends in Santa Marta ankommen. Wir sind gespannt, wie wir im Schnitt zu den anderen ARC Teilnehmern liegen werden in Sachen Geschwindigeit.
Aber wir glauben nicht, dass wir die letzten sein werden....
Die Antwort darauf erhaltet ihr im nächsten Bericht.
LG von der Taurus
Nina & Crew
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