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Dantés - Von Kaffee, Pfefferminztee und Flauten-Gulasch




Die Dantés segelt in der Cruising Division und unsere Gruppe F startete als letzte zur ARC. Deshalb verließen wir den Hafen spät. Es war ein Riesenfest an der Mole, wir standen natürlich "ordentlich in unsere Crewshirts gekleidet" an Deck und gaben alles: Winken, Verbeugen,Hüftschwung und natürlich die "Welle"!

Der Start war um 13:00 vorgesehen und erfolgte auch -wenn auch nicht so, wie wir das erwarteten... Jedenfalls waren wir irgendwie zu spät dran, denn als wir noch auf das Anzählen der letzten Minute warteten, wurde die Regatta angeschossen. Sollten wir nun protestieren oder was? Also wir machten, dass wir hinterher kamen und die Anderen wieder zu fassen bekamen. Das führte dann auch zum ersten Spinnakermanöver des Tages...und ab ging es.
Wir sind die ersten Stunden richtig gut und schnell gesegelt und hatten um 15:30 die ersten 30 Meilen durch, was an sich nicht besonders erwähnenswert wäre, aber das war genau 1% unserer Gesamtstrecke von ca.
3000 Meilen, dazu noch blauer Himmel, ein paar Bilderbuchwolken und total gute Stimmung...

Also machten wir unsere Kaffee- und Kuchenpause. Die Atlantikdünung und der Wind machten das dann "überrschend schwierig". Anders ausgedrückt, wir hatten eine üble Welle, in der Pantry war nur noch angegurtet zu arbeiten und das ist nicht die ideale Situation für die Herstellung von deutschem Filterkaffee. In diesem Zusammenhang muss man erwähnen, dass wir ein Gourmetcrew sind, also wir haben überhaupt keinen Nescafe oder dergleichen gekauft und leider auch keine kleine Kaffemaschine... Es schweisst eine Crew sehr zusammen, wenn der eine die Kanne festhalten muss, der andere den Filter und der dritte versucht, heisses Wasser kordiniert mit den Schiffsbewegungen hinein zu giessen... Da das mit der Welle noch nicht besser geworden ist, ist der Kaffeeverbrauch während der Nacht auf null gesunken und auch am Tage sehr zurückgegangen... Dafür steigt der Verbrauch von Pfefferminztee. Wir haben auch neue Herstellungstechniken entwickelt: Man stelle mit viel Kaffee und wenig heissem Wasser eine starke "Essenz" her, die man dann mit viel heissem Wasser zu Kaffee verwandelt... Im Nachhinein betrachtet war es eine wirklich gute Idee, dass wir für den ersten Tag vorgekocht hatten; das wäre nicht einfach geworden. Es gab übrigends "Flauten-"Gulasch...

Am frühen Abend segelten wir dann genau zu Sonnenuntergang in einen der Windschattenfelder der Kanaren. Mit Sundowner und kleiner Feier war nichts mehr. Stattdessen dümpelten wir ohne jeden Ruderdruck in einer Schwachwindzone mit ständig drehenden Winden. Die Windanzeige war nicht mehr zu gebrauchen, wir versuchten unter Decksbeleuchtung irgendeinem Wind der mal kam, mal ging hinterher zu fahren, kein Trick half. Nach zwei Stunden wurde es etwas besser und wir liefen dann mit mäßigem Wind mit durchschnittlich 5 Knoten durch ein pechschwarze Nacht. Aber auch das hatte um 02:00 ein Ende, dann parkten wir wieder eine Stunde in einer Schwachwindzone... Aber seitdem laufen wir unter Leichtwindspinnacker durchschnittlich 7 Knoten.... Und um 13:00 war unser erstes Etmal genau 160 Meilen.

Die Crew grüsst Euch alle....soweit Ihr unsere Freunde seid. Wir sind immer noch so, wie Ihr uns kennt und liebt. Wir führen nur tiefgehende Gespräche im Cockpit, z.B. über den Einsatz von Silikon im menschlichen Körper, das Fressverhalten von Haifischen bei Flaute oder das Fahrverhalten von älteren Menschen mit Autos und Fahrrädern. Und wir segeln natürlich.

Und eben jetzt brachen wir unseren Geschwindigkeitsrekort: Die Dantés jagt mit 10 Knoten unter Spinnaker durch die Nacht!!!




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