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Chris - Log 04Dez2008



05. Dezember 2008
Position: 13-34N / 039-31W
1.249nm to go...


Ahoi liebe Freunde der CHRIS und ihrer Besatzung,

es ist mal wieder an der Zeit, um Euch in unsere 15,48 Meter lange Welt zu entführen… In den letzten Tagen haben wir uns öfter gefragt, ob wir wirklich im Atlantik sind und wo genau dieser ominöse „Passatwind“ nun zu finden sein soll. Wir sind vermutlich in den Weiten des Ozeans nicht die einzigen die auf etwas mehr Wind warten und hoffen. Die letzen Tage haben uns meist Winde aus Süd bis Nordost von 6 bis 20 Knoten erreicht und wir mussten immer wieder den Diesel anwerfen um den Schwachwindgebieten zu entkommen. Wir sind dankbar für unseren Parasailor, der uns bei Wind zwischen 10 und 15 Knoten einen halben oder ganzen Knoten mehr Fahrt beschert als Genua und Groß als Schmetterling.

Unser Tagesablauf ist aufgrund der wechselnden Winde auch immer wieder vom lustigen Segelwechseln begleitet und inzwischen laufen die Manöver schon fast koordiniert ab ;-)

Durch den eher schwachen Wind findet auch immer mal wieder ein Gespräch darüber statt, ob es noch möglich ist, am Abend des 14.12. die Ziellinie zu passieren um den Rückflug zu erreichen und es wird viel gekoppelt, gerechnet und auch das Windorakel wird zu Rate gezogen. Noch gibt es aber keine sicheren Aussagen.
Was wir mittlerweile mit recht hoher Sicherheit sagen können ist, dass wir am Morgen des 05.12. den 38. Längengrad queren werden. Somit ist die Hälfte der Längengrade geschafft und wir werden unser Bergfest begehen. Um uns die Zeit zu vertreiben und um das Ganze etwas spannender zu gestalten, haben wir natürlich Wetten auf den genauen Zeitpunkt abgeschlossen und jeder ist gespannt ob er auf den richtigen Wind gesetzt hat. Arnt und Peter haben wohl die Nase vorn und die beiden versuchen, jegliche Art von Sabotage und Verzögerungstaktiken durch den Rest der Crew zu verhindern.

Auch bezüglich des Ankunftszeitpunktes in St. Lucia, der ersten Sichtung von Land und des besten Etmals pro Wachteam boomt unser kleines Wettbüro – die Gewinner sollen je einen Teilnahmegutschein für eine Dinghifahrt rund Kap Hoorn im Juli 2009 erhalten.

Abseits der Wetten beschäftigen wir uns mit der täglichen Jagd auf köstliche Meeresbewohner; bisher mit recht beachtlichem Erfolg. Wir haben gestern die zehnte Dorade aus dem Wasser gezogen und noch hat keiner die Gaben Neptuns über, auch wenn es heute das erste vegetarische Abendessen geben wird.
Ein kleines Highlight hatten wir (besonders ich) vorgestern als sich die Bergeleine des Schlauchs des Parasailors am Top des Vorstags vertörnt hatte. Da sich das Problem nicht vom Deck aus beheben ließ musste jemand am Masttopp manuell tätig werden. Die Ehre mitten in den Weiten des Atlantiks fast 20 Meter über dem Deck der CHRIS bei Sonnenschein und (glücklicherweise) wenig Welle zu baumeln wurde mir zuteil und dank einer sehr vertrauenswürdigen Crew war der Höhenflug ein echtes Erlebnis.

Ansonsten ist unser Krankenstand mittlerweile auf „Null“ gesunken und wir sind alle wohlauf und guter Laune!

So, liebe Freunde des gepflegten Segelns, wir hoffen auf etwas mehr Wind aus Ost für den zweiten Teil der Passage und dafür werden wir nun den Göttern der Winde noch ein kleines Opfer erbringen; außerdem ruft die Angel, denn außer dem Wunsch nach Wind träumt Franz von einem „Blue Marlin“ an Bord!

Wir werden Euch auf dem Laufenden halten und hoffen, dass auch Eure Welt so kugelrund ist wie die unsere.
Bis denn dann…
Rouven… und die Seebärin und die Seebären


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