Tag 10 157sm
Erneut ein grauer Tag mit gutem Wind (die Flaute lässt auf sich warten) Der große Gennaker ist bis 3:00 Uhr am Mast. Dann noch mehr Wind und ein wieder ein aufwendiger Segelwechsel in der Nacht ? einfach zu viel Stoff für 3:00 Uhr morgens. Mathias wird immer perfekter an unserer Email Connection per Kurzwelle und wir haben damit sogar Kontakt zu anderen Schiff. Heute Nachmittag wurde die Angelsaison gestartet und auch hier war Matthias erfolgreich ? der erste nach fünf Minuten, der zweite nach einer Stunde. Jedoch leider nur der typische Einportionsfisch. Wir warten weiter auf die 10 Kilo Goldmakrele. Mitten in der Nacht hatten wir Funkkontakt zu einem Frachter auf dem Weg zu den Kapverden und als er hörte, dass wir in die Karibik segeln, sagte er nur ?Fröhliche Weihnachten?. Dabei haben wir gerade die 1600er Marke überschritten.
Der Bordalttag wartet- bis bald
Die Aphrodites
Position 16 25N 33 29 W
Tag 11 ? 150sm
Kurz vor dem Abendessen haben wir doch noch eine dritte Goldmakrele gefangen und es reichte für alle. In der Nacht kam das Licht einer Segelyacht in Sicht. Über Funk stellte sich heraus, dass es sich um einen Katamaran aus San Diego handelte und wir in Las Palmas gemeinsam essen waren. So klein ist dieWelt auch auf dem Wasser. Am Morgen weiterhin mausgrau ? wo bleiben die schönen Sonnenaufgänge. In der Funkrunde hören wir von lokalen Tiefdruckgebieten ? Squalls mit 40, 50 und in der Spitze 60 Knoten Wind (das ist Windstärke 11) Hier der Bericht:
Yacht nr 29 - Big Spirit encountered a large squall line spanning 60 + miles starting at 17.12N 40.39W late last night 03/12. Wind strengths up to 60+ knots with thunder/lightening,reported in squalls. Skippers are reminded to take appropriate action at the approach of squalls.
ARC Rally Control- Cowes
Hoffentlich bleibt uns das erspart.
Laut Wetterbericht liegt vor uns eine große Flautenstrecke. Mal hoffen, dass sie verschwindet bevor wir das Gebiet erreichen. Das Schiff hält gut durch, jedoch mangelt es uns etwas an Strom, da die Solarzellen aufgrund der Bewölkung nicht laden und der Dieselgenerator einfach nicht mehr anspringt. Es ist allerdings etwas zu schauklig um sich daran zu machen. Zurzeit benutzen wir noch unser kleines Benzin Notstrom Aggregat (und noch 20 Liter Benzin sind noch da). Vielleicht klappts ja noch mit dem Diesel oder der Sonne. Ansonsten bleibt das Bier warm und es gibt keine Duschen mehr. Am Nachmittag gab es Schampus zum Bergfest (Halbzeit) fast wäre er ausgefallen, denn Matthias zerstörte 3 der 4 Gläser.
Ansonsten stimmt uns diese Nachricht auch etwas nachdenklich. Hoffentlich ist nur das Iridium Handy der deutschen Yacht defekt:
Yacht 188 ? Frangipani - MMSI 211428900
No position report has been received from 188 since 30/11 12Z at 22° 16'N 28° 48'W. We have been unable to contact the yacht via sat-phone and request other ARC yachtsto try calling 188 via VHF voice or DSC during today's radio nets.
Please relay any updates to ARC control.
Thank you.
ARC Rally Control, Cowes
Bis morgen
Die Aphrodites
(Position 15,40N 35,40 W)
Tag 12 153 sm unser erster Sturm
Am Morgen kreuzt unsere eine englische Segelyacht in nur 200 Meter Entfernung. Über Funk erfahren wir, daß sie nach Antigua wollen und die Kurzwelle ausgefallen ist (gibt es eigentlich 100 % funktionierende Segelschiffe- wohl nur im Hafen) Gemütliches Segeln bis in die Abendstunden. Trotz leichter Winde und wegen den Squall Warnungen wechseln wir von Gennaker auf die leichter zu Handhabende Passatbeseglung. Und dann gegen 01:00 Uhr frischt der Wind sehr schnell auf, Großsegel weg, Genua kleiner, Genua ganz weg ? und nur noch die Arbeitsfock mit ganzen 25 qm aber trotzdem 8 bis 9 Knoten Geschwindigkeit. Dann kommt der Regen- erst erfrischend, dann doch ganz schön kalt- Regenzeug an. Alles muß gesichert werden und wir erreichen Windgeschwindigkeiten von 36 Knoten (das sind sind echte 8 Windstärken ? wieder mal für die Nichtsegler) Die Sicht wird schlecht und plötzlich auch noch ein Licht direkt auf unserer Kurslinie. Farblich ist nicht auszumachen in welche Richtung der Kahn fährt und auf dem Radar ist aufgrund des Regens kein Schiff zu erkennen. Wir funken unsere Position über UKW und plötzlich melden sich mehrere Schiffe. Gottseidank alles Segler und ? mit demselben Kurs wie wir. Der Wind bleibt über die ganze Nacht stark und ist auf jetzt auch noch zeitweise bei 30 Knoten. Wäre dieser Bericht mit der Hand geschrieben, wäre er bestimmt unleserlich. Und warum das alles? Cordula wollte nichts von dem Schampus an Neptun abgeben.
Bis nach dem Sturm
Die Kaltfrühstücker
(Position 15,26N 37,26W)