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Aphrodite - Log Day 1-9 What happened in the first 10 days



Aphrodite segelt 24.11. Tag 1
Nun sind wir schon 22 Stunden auf See und haben 131 sm und die erste Nacht hinter uns. Der Wind war bisher nahezu perfekt. In der Nacht hatte man das Gefühl, dass noch alle 220 Schiffe um uns herum waren, zum Glück alle in die selbe Richtung. Bis dann der große Fischtrawler in die entgegengesetzte Richtung fuhr. Nachdem unser Mitsegler Knut seine Tränenflüssigkeit erhöht hatte, erkannte auch er, das die mit den grünen Lampen schon mal gehalst hatten. Die Startlinie haben wir als drittletztes Boot gemütlich übersegelt. Den Tumult haben wir uns geschenkt. Trotzdem waren wir schon 10 Minuten nach dem Startsignal über der Linie. Die Tage der Vorbereitung waren schon etwas hektisch, da sich wieder mal eine ganze Menge Dinge verabschiedet hatten. Andreas hat den Zylinderkopf des Generators demontieren müssen, die Seewasserkühlpumpe überholen, die Pantry mußte abgedichtet werden und der Skipper war der Meinung, das ein zweiter Spinnakerbaum notwendig sei. Cordula panikte etwas mit dem Verstauen der Einkäufe (200 Dosen Bier, 50 kg Obst und Gemüse, 100 Liter Notration an Wasser, 10 Kg Frischfleisch, und weis Gott wieviel Päckchen an Nudeln) Daraufhin hat Andreas die Dusche zum Laderaum umgebaut. Denn die größte Gefahr auf dieser Segelreise scheint von einer Nudelpackung erschlagen zu werden oder beim Öffnen des zweiten Kühlschrankes sein
Augenlicht durch eine Bierdose zu verlieren.
Bis bald
Die Aphrodites

Tag 2 - 113 sm geschafft nicht mehr ganz so euphorisch - Wind ist in der Nacht eingeschlafen, dann 6 Stunden Motor, jetzt 8 bis 10 kn Wind - haben alle 170 qm Segelfläche auf dem Mast und machen ganze 4 bis 5 kn (für alle
Nichtsegler - das sind 7,5 bis 9 km/h) Heute Nacht haben wir nur noch 3
Mitsegler gesehen und seit Tagesanbruch einen. Erfreulich war dass ein
wesentlich größerer und eigenlich schnellerer Segler uns erst gestern
Mittag überholt hat.
Der Bordleben fängt an zur Routine zu werden. Alle haben vernünftig
geschlafen. Knut und Andreas haben beschlossen, daß Ihre Nachtwache nur
die Länge Ihres Spielfilms haben darf, Cordula will nachdem der Motor
gelaufen ist heiß duschen, Andreas hat beim Säubern des Cockpits
festgestellt, daß der Eingang so rote Streifen hat (vermutlich Blut, es
waren jedoch Cordulas lackierte Fussnägel)

Am Ende noch eine Bitte, wir haben uns über alle Antworten von Euch
gefreut. Jedoch ist die Übertragung von Emails per Satellite sehr teuer.
Bei Antworten bitte unsere Email unten löschen und auf K E I N E N F A L
L B I L D E R oder andere G R O S S E D A T E I E N an diese Datei
senden. Das Limit dieses Systems liegt bei ca. 50 KB.
Danke
Die Aphrodites

Tag 3 - 124 sm unter Gennaker, damit es der Crew nicht zu langweilig wird,
haben wir zumindest mal die Farbe gewechselt (von rot-gelb auf rot weiß)
Bald wollen wir auch noch blau-gelb sehen. (wer hat bloß diese
langweiligen ?White Label? Amwindsegel erfunden.) Bei Sonnenuntergang
haben wir ein besonders Erlebnis. Wir haben die erste Sailmail- Email über
eine Kurzwellenstation in Belgien versandt- und das, obwohl das
Verständnis von Cordula über das Auswendiglernen der Prüfungsfragen und
Andreas technisches Verständnis über das heraussägen des
Sperrholzbrettchens aus der Konsole für die Kurzwellenanlage zu schneiden,
nicht hinausging. Cordula meint wir trinken zu wenig. Daher hat Sie
Wasserflaschen mit unseren Namen beschriftet und wir werden ständig
kontrolliert, ob wir unsere Rationen trinken ?Haben wir unsere Mutter
mitgenommen?
Bis morgen
Die Aphrodites
Pos 22 41,4N 018 26,9W
PS: Wer noch mal den Start der ARC in Las Palmas sehen möchte kann dies
auf YOU TUBE tun.

Tag 4 140 sm Scheißtag daher keine Mail.
Zunächst verläuft der Mittag und Nachmittag super. Wir sind schnell und
Matthias zaubert ein tolles Essen mit Schweinefilet und Zucchini. Aber
dann- Zuerst ist eine Schraube am Bugspriet für das Gennaker gebrochen und
damit der Bugspriet nicht mehr nutzbar. Während Knuts Nachtwache reißt
der Schäkel am Spifall und der Gennaker fällt ins Wasser. Knut wird
panisch und startet den Motor mit Vollgas, leider im Rückwärtsgang.
Ergebnis
der Gennaker wird sofort von der Schraube erfasst und muss abgeschnitten
werden. Motor ist nicht mehr nutzbar. Zwei Stunden später kommen auch noch
Segelreste ins Ruder. Das Schiff ist nicht mehr manövrierfähig. Mit Ach
und Krach können wir mitten auf dem Atlantik beidrehen (15 Knoten Wind und
ca. 1 Meter Welle) Zuerst versucht Matthias es mit Taucherbrille und
Schnorchel, was zu keinem Erfolg führt. Dann taucht Andreas mit Flaschen
und kann mit der ersten kleinen Flasche zumindest das Ruder befreien. Mit
einer weiteren großen Tauchflasche und einer kleinen Pucksäge können wir
die Reste des Gennakers auf um die Schraube lösen. Zerkratzt, total
fertig aber zufrieden wird Andres zurück ins Boot gezogen. Auf das
Erlebnis über 4000 Meter tiefen Wasser zu tauchen hätte man verzichten
können. Danach nehmen wir wieder Fahrt auf. Tagesschnitt versaut, zwei
Wochen alten Gennaker zerstört und dann startet auch der Dieselgenerator
nicht einmal. Matthias (der Bordingineur) und Andreas arbeiten den ganzen
Nachmittag am Stromgenerator und halten sogar Rücksprache mit dem
Hersteller
in Deutschland. Leider erfolglos...
Tag 5 167 sm Endlich Kurs West
Wir haben unseren Wegpunkt 20 - Grad N 20 - Grad West erreicht können
die
Kapverden fast sehen. Schön wäre jetzt ein kleiner Landgang aber St Lucia
ruft. Wir können nun endlich Richtung Westen ? Richtung Karibik, gehen.
Für die nächsten Tage sieht der Wind in diesem Bereich gut aus. Die
Passatsegel sind oben und wir haben einen Rekord im Tagesetmal erreicht
fast
7Knoten im Schnitt). Daher steigt die Stimmung.
Heute gib es Ratatouille zum Mittagessen und danach ist Waschtag. Das wird
bestimmt lustig bei dem hohem Seegang am Heck zu stehen und versuchen den
Duschstrahl zu treffen. Wenn der sich so bewegt wie die Töpfe auf unserem
Herd, na Mahlzeit.
Bis morgen
Die Aphrodites
Pos 19 45,N 21 32,8W
2287 Seemeilen bis St.Lucia

Tag 6 154 sm erholsames Segeln
Am Nachmittag wurde das erste Mal der Wassermacher erfolgreich in Betrieb
genommen. Und alle haben sich über eine warme Süßwasserdusche gefreut.
Matthias und Knut zaubern ein perfektes Abendessen aus Ihrem Costum Made
Kochbuch. Seit 2 Tagen ohne Segelmanöver freuten sich alle über eine
ruhige Nacht (besonders Matthias der die ganze Nacht wach frei durch
schnarchte) Keine Schiffe in Sicht, vielleicht fahren wir doch nach
Timbuktu. Andreas übersteht die 12:00 bis 04:00 Wachen nur mit seiner
Eieruhr, die Ihn daran hindern durchzuschlafen. Am Morgen sind jetzt immer
ein paar tote fliegende Fische an Deck. Es wird langsam wärmer und der
Wind schwächer.
Bis morgen
Die Aphrodites
Position 18 49,7N 24 28,5 W 2122 sm bis St.Lucia
PS: Einige haben sich gewundert, daß wir so weit nach Süden gesegelt sind
und weit in unserer Position zurückgefallen sind. Unser Schiff ist schwer
aber auch stabil und komfortabel. Daher brauchen wir möglichst viel Wind.
Auf unserem Wettersystem konnte man ein großes Gebiet von sehr leichten
Winden erkennen, daß auf dem direkten Weg von Las Palmas nach St.Lucia
liegt. Daher haben wir uns dazu entschieden fast bis zu den Kapverden zu
segeln, und dann mit einem hoffentlich starken Passat schneller ans Ziel
zu kommen. Nach dem ARC Rating sind wir das am viert langsam segelnde
Schiff (von 219) Am Ende gibt es eine entsprechende Zeitvergütung. Diese
Zeitvergütung ist im Positionsranking auf der worldcruising.com Seite noch
nicht einbezogen und mögliche Motorstunden, die negativ angerechnet sind,
sind ebenfalls nicht verrechnet.
Mal sehen ob es mit dem Passat klappt.

Tag 7 ? 146 sm
Sind bis tief in die Nacht hinein mit dem großen Blister unterwegs, bis es
um 00:30 auffrischt. Wieder Rückbau auf Passatbeseglung.
1. Advent ? total grauer Himmel, aber 26 Grad Wassertemperatur. Im
Morgengrauen kreuzt uns ein Segelboot (nur 800 Meter entfernt) auch ein
ARC Schiff aus Finnland. Wache gehen, macht doch Sinn. Anscheinend haben
wir unseren Kurs nach St.Lucia zurückgefunden. Hören über Email auch von
anderen Schiffen, die so Ihren kleinen Probleme haben. Bei Ohana war der
Skipper schon viermal im Mast, um die Fallen wieder erneut einzuziehen.
Und dann diese Nachricht:
ARC Fleet Advisory Message #1 - Geisha DismastedARC Yacht 189 - Geisha -
Dismasted
The yacht Geisha has today reported being dismasted, following a shroud
failure late yesterday. All the crew are safe, and are currently affecting a jury
rig. Their position at 1300UTC today (Saturday 29 November) was 28 44N 31 48W.
They have retired from the racing division and are sailing under jury rig
on a course of 020 at 3.5 knots, and intend to make landfall in the Azores (500 miles
to go).
They do not carry enough fuel to motor all the way to the Azores and
intend to preservewhat they have for light airs and making final landfall.
At this time the yacht has not requested any outside assistance.
MRCC Ponta Delgada has been informed.
ARC Rally Control
Cowes
Da ist man doch mit seinen kleinen Unwägbarkeiten ganz zufrieden.
Bis morgen
Die Aphrodites
PS: Möge der Wind mit uns sein

Tag 8 - 146sm
Die nächste Folge von "die alten Männer (mit Damenverstärkung) und das
Meer" (Zitat einer eifrigen Leserin)
Seit zwei Tagen freundliches Mausgrau am Himmel (zu viele Hamburger an
Bord) Zum 1. Advent gab es Kaffee mit Anisplätzchen und ein Crewmitglied
(Name von der Rwedaktion gestrichen) packte heute morgen seinen
Adventskalender aus. Was die Leute alles so mitschleppen. Jedoch lässt uns
der Wind zunächst nicht im Stich und und das Wasser wird immer wärmer
(26,9 Grad). Nach nur einem halben Liter Bier liegen alle Männer um 20:00
Uhr im Bett. Mit Frauenpower kommen wir bis zum Morgengrauen gut voran.
Doch dann beginnt die erwartete Schwachwindphase, wieder den Blister hoch.

Heute sehen wir das erste Mal Delfine. Der Frischfleischvorrat geht zu
Ende und die Hochseeangelsaison wird wohl heute gestartet.
Bis morgen
A,C, K+M
Position 17 57,2N 28 32,4W

Tag 9 ? 135sm
Am mausgrauen Morgen hat sich nichts geändert, dafür hat sich die
angesagte Flaute überhaupt nicht blicken lassen. Wir hängen hinter unserem
Blister und machen gute Fahrt. Zu schnell fürs angeln, zur Freude von
Cordula die Angst um die Delphine hat. Nicht das einer aus Versehen am
Haken hängt.
Heute darf zum ersten Mal das ?Personal? an den Computer. Es wurde
versichert, dass ?Pressefreiheit? herrscht. Mal sehen ob der Tagesbericht
durch die abschließende Kontrolle des Skippers geht, der die Macht über
das Satellitentelefon innehat(er kennt den Code). Heute kamen z.B. erste
Kritiken bzgl. unserer Einstellung zu minütlichen Segelmanövern auf(
insbesondere um 4 Uhr nachts).Bei steigender Luftfeuchtigkeit und
Übermüdung lässt der Ehrgeiz Platz 140 statt 150 zu erreichen doch etwas
nach.
Jedenfalls freuen wir uns jetzt alle auf Pfannkuchen und der Haussegen
hängt weiter gerade.
Überhaupt haben wir festgestellt das der Menü plan nicht ganz unbedeutet
an der Laune beteiligt ist. Gestern haben wir erstmalig Brot gebacken.
Mitten auf dem Atlantik hat die Board-Brotbackmaschine nach 3h ein
leckeres Krustenbrot ausgespuckt. Allerdings ist der der Brotlaib sehr
übersichtlich, morgen muß sich die Aphrodite wohl wieder zur schwimmen
Backstube wandeln.

Andreas, Cordula, Knut und Matthias
Position 17° 14?,41N 31° 02,5W



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