Tag 4 Magische Nächte
Der Wind hat aufgefrischt, wir sind konstant schneller geworden, im Moment laufen wir mit sieben Knoten über Grund. Wir werden aber trotzdem immer wieder von grösseren Schiffen überholt, die natürlich ein viel grösseres Geschwindigkeitspotential haben und mit Taktieren ist hier nicht mehr so viel zu holen. Wir denken ¨übers "Abbiegen" Richtung Karibik nach und gehen sukzessive die verschiedenen Wetterkarten und -Berichte durch, studieren GRIB Daten (Windpfeile, die Stärke und Richtung der Winde in den nächsten Tagen angeben sollte, es aber meist nicht korrekt tun) und haben lange Diskussionen über den richtigen Zeitpunkt. Es bleibt spannend.
Die letzte Nacht war unglaublich : Es wurde ein wenig wärmer, der Sternenhimmel war erdrückend in seiner Pracht (wie klein wir doch sind), Sternschnuppen zogen in solcher Zahl aus allen Richtungen über den Himmel, dass der wunschlos glückliche Seemann sich gar keine Wünsche mehr für jede ausdenken konnte - was für eine Verschwendung der Natur. Delfine ziehen mit leuchtenden Bahnen durch die See, sie bringen auf dem Weg durchs Wasser das Plankton zum leuchten, und man kann sie leicht verfolgen. Ueber dem Schiff steht unser Spi, ein grossen Tuch von 120qm, das sich deutlich vom Nachthimmel abhebt und daher gut zu trimmen ist. Die Sterne helfen beim Kurs halten, man sucht sich einfach ein Sternbild aus, und hält es in der gleichen Distanz zum Mast. Cooooool! Ist das kitschig ? Wer's gesehen hat, ist tief beeindruckt.
Gestern hatten wir Besuch von ca. 50 Delfinen, die eine grosse Show abgezogen hatten: Springen, Salto, ums Ruderblatt jagen, auf handbreite ans Schiff heran jagen und nach oben blicken und dann wieder nach einigen Minuten weiter ziehen.
Zum Nachtessen gab es ein Variation von Zürcher Geschnetzeltes a la Schwaben, mit einem eigenwilligen Kartoffelstock und Salat. Dazu ein Glas Wein, ein Sundowner aus frischer Ananas und Platanas - uns geht's FANTASTISCH!
Liebe Grüsse von der JANGADA
Maurus