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Bluewater Mooney 04.12.2022



Warum Segel ich eine Hallberg Rassy, warum eine 54ér

Ich muss es vorweg sagen, aber Ihr werdet es sofort bemerken:

Ich bin ein totaler Fan von dem Gesamtkonzept meines Schiffs, und damit von einer Hallberg Rassy. Alles stimmt.

Ich würde dieses Schiff jederzeit wieder kaufen. Trotz Baujahr 2008 habe ich nichts auszusetzen.

Warum Hallberg Rassy? Als ich 2006 auf der Suche nach einem neuen Schiff war, hatte ich hinsichtlich der Werft keine Festlegung.

Absolute Hochseetüchtigkeit mit höchster Qualität beim statischen Konzept und Qualität beim Ausbau.

Alles hat meine 54 er.

Allerdings gibt es beim Kauf einer Yacht mit Weltumseglungstauglichkeit weitere Auswahlkriterien. Denn: Wer darüber hinaus Extremsegelei möchte, sollte eine Stahl-

bzw Aluminiumyacht in Erwägung ziehen, um auch extreme Grundberührungen ohne Totalverlust zu überstehen. Ich möchte hier nicht weiter darauf eingehen, und

empfehle stattdessen die Berichte von Heike und Erich Wilts, „Im Sturm Segeln“. Dort berichten die beiden über insgesamt 158 (!) abgesegelte Stürme, unter anderem

Arktis und Antarktis, alles unglaublich.

Die beiden haben mehr Sturmerfahrung als vermutlich alle schreibenden Hochseesegler weltweit zusammen. Warum - weil sie den Sturm suchen. Es handelt sich um die

weltweit erfahrensten Hochseesegler, deren Leidensfähigkeit schon grenzwertig hoch ist.

Als ich die Suche nach einer neuen Yacht aufnahm, schloss ich einen individuellen Werftbau aus, zu groß erschien mit das Risiko von Fehlern eines Prototyps. Nach

einigen Ausschlüssen - Nautor war natürlich zu teuer, etliches andere qualitativ nicht zufriedenstellend oder das Konzept war nicht ausgereift - entschloss ich mich für

eine Oyster oder eben eine Hallberg Rassy. Mit beiden Werften hatte ich Termine gemacht. Zuerst besuchte ich Oyster, an der Ostküste Großbritanniens, so etwa 3

Stunden Zugfahrt von London, Liverpool Station entfernt. Dort angekommen war ich extrem enttäuscht. Es handelte sich um ein Verkaufsbüro, dem wohl auch eine

Konstruktionsabteilung angeschlossen war. Wie mir berichtet wurde, wurden die Schiffe damals an drei Standorten produziert. Die für mich mögliche erreichbare Bau

Nummer wäre in Australien produziert worden. Besichtigung der Werft leider nicht möglich. Auch hatte ich den Eindruck, dass die Käufer mit wenig individuellen

Wünschen, was die technische Ausstattung einer für diese Werft relativ kleinen Yacht betraf, an die Werft herantraten. Daher zeigt man sich recht unflexibel.

Ganz anders Hallberg Rassy! Deren Sitz und die Werft sind in Erlös, alles war extrem beeindruckend. Es handelt sich dort zwar auch um Serienfertigungen, doch hat man

bei jedem Schiff das Gefühl einer Einzelfertigung. So war es auch bei meiner 54ér. Die Bauzeit betrug neun Monate, in der das Schiff je nach Fertigstellungsstand von

verschiedenen Spezialteams gefertigt wurde. Ich durfte den Bau regelmäßig besuchen, was auch hier nicht ausdrücklich begrüßt wurde, da es nicht in die Arbeitsabläufe

passt, war aber von Anfang an dabei und konnte mir einen Überblick über die recht komplexe Technik verschaffen.

Zusammen mit Herrn von Hörsten, Hallberg Rassy Deutschland konnte ich viele Dinge diskutieren und bestimmen. So das Energiekonzept, 220 Volt, mit 110 Volt

Umformer,das Ladekonzept, aber auch die Energiefrage, Kleinigkeiten, aber anhaltend bedeutend. Nach wie vor ist es verbreitet, dass Schiffe dieser Größenordnung den

Motor, Generator, Standheizung mit Diesel betreiben, den Herd jedoch mit Propan Gas. Wenn man das Problem erkennt, liegt die Entscheidung auch schon auf der Hand.

Es wurde ein Elektroherd mit Ceranfeld installiert, und damit nur eine Energiequelle, die man überall auf der Welt erhält - Diesel. Keine Suche nach Füllstationen für

Propan, keine regelmäßigen TÜV Abnahmen der Anlage.

Toll ist, und das möchte ich an dieser Stelle einmal hervorheben: Herr von Hörsten steht mir bis heute immer und kompetent für technische Fragen rund um das Schiff

zur Verfügung. Das ist Kundenverantwortung auf höchstem Niveau.

Warum eine 54ér?

Länge läuft, heißt, von der Länge ist die maximal mögliche Rumpfgeschwindigkeit abhängig. Und Länge ist erforderlich, um mit Wellen klar zu kommen, insbesondere

gegen an. Und mit Länge folgt Gewicht, was das Verhalten in Wellen abermals positiv beeinflußt. Und dabei hat Hallberg Rassy die 54ér so konzipiert, dass diese von

zwei Personen gesegelt werden kann. Und tatsächlich werden die Hallberg Rassy 54 und Folgemodelle überwiegend von Pärchen gesegelt.

Man sagt, im Leben eines Schiffseigners gebe es nur zwei glückliche Momente:

Der Tag, an dem er das Schiff kauft

Und der Tag an dem er es wieder verkauft

Ich hoffe, dass ich den zweiten Tag so weit wie möglich heraus schieben kann. Die BLUEWATER MOONEY ist definitiv mein letztes Schiff, es gibt keinen Grund, sich von

ihr für ein anderes Schiff zu trennen.

Wilhelm


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