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Queen Frederica - Bericht Tag 18 - You get what you want



11.12.2013
Wir haben uns mehr Wind gewünscht – und gestern Nachmittag haben wir ihn bekommen. Quasi auf Knopfdruck. Während alle entspannt im Cockpit sitzen und ratschen, lesen, dösen, sieht Stefan achteraus eine markante Wolke. Sagt mal, ist das ein Squall? (ein Squall ist ein sehr lokales Wind- und Regengebiet, meist in Form einer dunklen Wolkenformation, die parallel zur Horizont steht. Sie kann sehr unangenehm sein und in diesen Breiten laut ACR jederzeit auftreten)? Wollen wir vorsichtshalber reffen?‘ Keine Reaktion außer: ‚Nein, ein Squall sieht anders aus.‘ Zwei Minuten später steigt der Wind von 12 auf 29 kn. Die Queen F. luvt dramatisch an und das Reffen wird sehr sportlich. Die Fockschoten rauschen aus, wickeln sich ums Vorstag und die Fock-Reffleine ist nicht bedienbar. Heldenhaft beseitigt Andreas das Problem auf dem Vorschiff, wir sortieren uns, holen viel Tuch ein und binden anschließend ein Reff ins Groß. Da ist der Squall auch schon vorbei gezogen … Der Wind stabilisiert sich auf die angekündigten 20-25 kn, in der ersten Nachtwache von Petra und Andreas (20:00-00:00 Uhr) ziehen noch einige Regenfelder durch und im Team mit Stefan haben die drei gut zu tun: Reff 2 ins Groß, Genua weiter reffen. Reff 2 wieder raus, anluven usw. Als Katharina und Udo um 0:00 Uhr übernehmen ist das Gröbste durch und die beiden haben bei einem hell scheinenden Halbmond eine tolle Segelnacht. Beim Blick in die Gischt fällt uns auf: das Wasser leuchtet, fluoreszierende Teilchen glitzern und blinken – es sieht magisch aus. Nach Sonnennaufgang fallen wir ab, baumen die Genau auf der Steuerbord-Seite aus und laufen platt vor dem Laken einen lupenreinen Westkurs. Das Schiff beschleunigt beim Abreiten der Welle und verlangsamt beim Eintauchen. Oder, wie Dieter es ausdrückt: Das Schiff bewegt sich longitudinal durch die transversale Atlantikdünung. Aha :-) Auf jeden Fall beginnen bei rollenden Schiffbewegungen die Vorbereitungen für unser 2. Casino. Stefan sagt, dass für ihn gestern Nacht die letzte Phase unseres Törns begonnen hat. Gut möglich, dass wir auf diesem Kurs mit dieser Segelstellung die nächsten 4 Tage bis ins Ziel laufen. Wenn’s denn stimmt. Den heutigen Casino-Vortrag hält Dieter. Sein Thema ist die japanische Shakuhachi-Flöte. Er hat eins dieser Bambusinstrumente dabei, berichtet über ihre Geschichte und Rolle im japanischen Zen-Buddhismus und spielt uns unter der Sprayhood stehend zwei Stücke vor. Wir sind fasziniert, schauen dazu auf die imposante und sehr bewegte See um uns herum, lassen das alles auf uns wirken und merken einmal mehr, auf was für einer besonderen Reise wir hier unterwegs sind. Darauf trinken wir einen Freixenet, genießen Petras Ananaskuchen und lassen das Casino ausklingen. Song of the day: ‚Baby, schneit die Melone an!‘ von 5/8erl in E’hrn

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