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Charisma - SY CHARISMA | Tag 18 - Tropical Low 28



Der Tag beginnt mit einer überdimensionalen tropischen Regendusche in Form eines Squalls. Wind hat er nicht viel im Gepäck - aber Wasser. 20 Minuten werden Linus, der Käpt‘n und ich geduscht bzw. begossen. Dicke Regentropfen prasseln wehement auf uns nieder - wäre es nicht stockfinster, könnte man glatt das Shampoo rausholen und den Haaren die ersehnte Süßwasserspülung verpassen.

Treiben im Nirvana
Nach dem Squall bricht der Wind völlig in sich zusammen. Wir treiben im dunklen Nirvana - ohne Fahrt im Schiff und ohne Ruderwirkung. Die nachfolgenden Wachen sind mit der Suche nach dem Wind beschäftigt - erfolglos! In der Morgendämmerung rollen wir die Genua ein und stellen das Steuerrad fest. Morningcoffee im Cockpit. Ulfilas, Jelli und Linus nehmen ein Bad im großen Teich - Atlantiktaufe sozusagen.

Wettervorhersage
Mit dem Frühstück rufen wir den neuesten Wetterbericht ab. Im Bezug auf Tropical Low 28 gibt es keine Entwarnung. Eher im Gegenteil - das Tief hat das Potential zu einem tropischem Sturm. Die Vorhersage für Planquadrat QQ - in dessen Mitte wir uns befinden - sieht weiterhin Böen +40 kn, die See wird auf 5-7 Meter hochgestuft. Die Vorhersage für das vor uns liegende Planquadrat RR ist deutlich milder, allerdings sind wir davon noch über 100 Meilen entfernt - und wir liegen in der Flaute!

Entscheidung für Schiff & Crew
In Abwägung der zu erwartenden außerordentlichen Wetterlage entscheiden wir uns in der Schnittmenge unseres Anspruchs den Atlantik komplett unter Segeln zu bewältigen hin zur größtmöglichen Verantwortung der Schiffsführung für die Sicherheit: Wir ziehen die Option die Maschine zu starten und für die nächsten 18,5 Stunden nach Westen zu motoren. Raus aus der Flaute und Schwachwindzone hin zum nächsten Windfeld, das wir nutzen können - alles Kurs Westen, weg von den Einflüssen des tropischen Tiefs.

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