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Vitamin Sea - Tag 11: Donnerstag an Bord: Angeln, Hitze und Notfallvorsorge, Donnerstag, der 30. November 2023



Die Nacht vom 29. auf den 30. November 2023: Eine entspannte Nacht auf dem Achterdeck

Die Nacht auf den Donnerstag verlief erneut ohne größere Aufregungen. Das Boot "Sea Dweller", das uns seit einiger Zeit begleitet hatte, blieb weiterhin hinter uns. Der Mond am Nachthimmel hat bereits deutlich abgenommen, und es gab keine Anzeichen für Squalls oder ungewöhnliche Wetterereignisse.

Allerding hat sich unsere Routine etwas geändert. Anna hat ihre Nachtwache statt am Steuerstand auf dem Achterdeck übernommen, bequem halb liegend an unserem Esstisch. Aufgrund von Rückenschmerzen machte das sehr viel mehr Sinn. Dennoch hat sie unser Cockpit portabel auf dem ipad jederzeit sichtbar vor sich. Wir haben dennoch darauf bestanden, dass sie alle 10 Minuten zum Steuerstand für einen Rundumblick geht. Das schien trotz Rückenbeschwerden gut zu funktionieren.

Trotz der Möglichkeit, das Boot über AIS und Radar auf dem iPad zu überwachen, fühlen wir uns alle sicherer, wenn die Nachtwache vom Steuerstand aus gemacht wird. Ganz besonderes jetzt, wo wir so langsam ins Squall-Gebiet kommen, ist häufiger Rund-Um-Blick mit den eigenen Augen unerlässlich. Die Technik ist sicherlich nützlich sein, aber menschliche Wachsamkeit und Erfahrung sind nicht zu ersetzen.


Im Rückblick fand Anna ihre Nachtwache auf dem Achterdeck wesentlich entspannter. Die Zeit schien ihr schneller zu vergehen, und sie konnte sich bequemer setzen als auf dem Stuhl am Steuerstand. Den empfand sie als viel zu hart.

So verlief die Nacht ruhig und ohne Zwischenfälle, während die Crew weiterhin die Weiten des Atlantiks durchquerte und sich auf die kommenden Herausforderungen vorbereitete.

Hitze, Mahi Mahi und Meereswellen
Das Wetter hat sich heute geändert. Der Himmel zeigt sich mit gelegentlich großen Wolkenformationen. Dennoch herrschte eine enorme Hitze. Bei diesem Wetter ist man mit Badehose und Bikini am besten ausgestattet, um der sengenden Sonne zu trotzen. Zum Glück kam immer wieder eine erfrischende Brise von vorne, die die Hitze erträglicher machte. Genügend Sonnencreme darf natürlich auch nicht fehlen.

Schon am frühen Morgen, ich war noch im Halbschlaf, gab es eine aufregende Überraschung. Ein Fisch biss an. Nicolas hat einen beeindruckenden Mahi Mahi an Bord gezogen. Als ich aufs Achterdeck kam, war das Spektakel bereits vorbei und fürs Abendessen gesorgt. Es sieht so aus, als ob Nicolas das Angeln inzwischen wirklich im Griff hat. Ein toller Erfolg, der uns mit frischem Sushi und Sashimi belohnen wird.

Die Wellen sind mittlerweile großer geworden. Mitunter erreiche sie eine Höhe von 4 bis 5 Metern. Diese langgezogenen und rhythmischen Bewegungen kommen von hinten und lassen das Boot gleichmäßig auf und ab wippen: die Welle läßt das Boot zunächst den Wellenberg hinuntergleiten wie einen Surfer, dann läuft sie unter dem Boot durch und der Bug hebt sich. Zum Glück sind wir alle nicht anfällig für Seekrankheit. Gelegentlich verspüre ich und Anna leichte Übelkeit und Schwindel, aber diese Symptome sind selten und verschwinden schnell wieder.

Um uns dagegen zu wappnen, haben wir unsere bewährten Mittel reichlich dabei. Wasser mit frischer Zitrone oder Ingwer wirkt prophylaktisch und hilft, mögliche Symptome zu verhindern. Sollte mich dennoch Übelkeit erwischen, schneide ich mir Zitronenstücke und lutsche den Saft langsam aus. Das hilft bei uns Wunder und die Übelkeit ist in kürzester Zeit vorbei. Auf Seekrankheitspflaster oder -Kaugummis können wir getrost verzichten.

Zusätzlich nehmen wir alle vorbeugend einige Vitaminpräparate ein, um unseren Vitaminhaushalt vorsorglich zu stärken. Hierbei vertrauen wir auf unsere bewährte Kombination aus Vitamin C und Vitamin K, die uns fit und gesund hält.

Achtung: Das ersetzt natürlich nicht unsere gesunde und frische Ernährung auf dem Boot, sondern ist lediglich eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme.

Am Abend genießen wir gemeinsam Sushi und Sashimi. Wir haben alles Nötige dabei - Sushireis, die grünen Seetang-Platten und mittlerweile eine Auswahl an frischem Fisch. Anna und ich rollen fleißig Sushi-Rollen. Es macht uns großen Spaß, verschiedene Kreationen auszuprobieren. Unsere absoluten Favoriten sind die Maki-Rollen mit Avocado und schwarzem Sesam. Schon die Zubereitung ist ein Vergnügen, aber das Genießen ist noch viel schöner.

So ging auch dieser Tag auf See mit seinen Höhen und Tiefen weiter, während wir weiterhin den Herausforderungen des Ozeans und der Natur trotzen.

Ausflug in unsere Bord-Medizin: Wie wir medizinisch ausgestattet sind

Die medizinische Notfallversorgung war ein wesentlicher Bestandteil unserer Vorbereitungen. Das trifft jeden, der sich über längere Zeit von zivilisatorischen Strukturen verabschiedet oder in Gebiete reist, in denen moderne medizinische Einrichtungen nicht leicht zugänglich sind. Deshalb haben wir umfassende Maßnahmen ergriffen, um für medizinische Situationen auf See bestens gerüstet zu sein.

Unsere Vorbereitungen begannen mit der Teilnahme am klassischen Offshore-Kurs bei SEADOCS (seadocs.de). Dieser Kurs vermittelt nicht nur die theoretischen Grundlagen, sondern beinhaltete auch praktische Übungen zur medizinischen Versorgung auf See. Darüber hinaus haben wir bei SEADOCS die notwendige medizinische Ausrüstung gekauft, um im Bedarfsfall schnell und effizient handeln zu können.

Unsere medizinische Ausrüstung umfasst eine breite Palette von Medikamenten, von Reisetabletten bis hin zu Infusionslösungen und Schmerzmitteln wie Morphium. Leider konnten wir unsere Krankenkassen nicht davon überzeugen, sich an den Kosten für diese Medikamente zu beteiligen, aber die Investition in unsere Gesundheit ist uns dies wert.

Für den Fall eines ernsthaften medizinischen Notfalls sind wir in der Lage, fernmündliche Hilfe zu organisieren. Wir verfügen über Zugang zum Starlink-Internet und ein Satellitentelefon, mit dem wir rund um die Uhr Kontakt zu Seenotrettungsstationen und spezialisierten medizinischen Zentren auf der ganzen Welt aufnehmen können.
In Deutschland steht uns beispielsweise das MRCC Bremen (MARITIME RESCUE CO-ORDINATION CENTRE) zur Verfügung, das rund um die Uhr erreichbar ist. Die Telefonnummer des Zentrums ist bei uns deutlich sichtbar am Navigationstisch angebracht und in allen unseren Handys programmiert.

Typische medizinische Notfälle auf See können Platzwunden, gequetschte Gliedmaßen, anhaltende Seekrankheit mit Dehydrierung oder auch Verbrennungen sein, beispielsweise wenn ein Seil durch die Hände rutscht. Unsere Bordmedizin ist auf solche Notfälle vorbereitet, um im Bedarfsfall angemessen reagieren zu können. Die Sicherheit unserer Familiencrew steht für uns an erster Stelle, und wir setzen alles daran, sicherzustellen, dass wir in medizinischen Notfällen adäquat handeln können.

Kulinarisches Tag 11:

  • Mittagessen: Möhren- Süßkartoffelsuppe mit Kokosnussmild, gerösteten Sonnenblumenkernen und Dinkeltoast
  • Abendessen: Sushi und Sashimi Variationen vom Mahi Mahi

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