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Hanna - X-mas und Prosit Neujahr !!!



Sylvester und der Beginn eines neuen Jahres ist immer etwas Besonderes.

Aber diese Zeit auf Position 15°54,28‘ Süd und 05°38,22 West zu verbringen ist etwas ganz Besonderes. Ein tolles Sylvestermenue an diesem Ort auf der Dachterrasse des Mantis in St. Helena bildet den Abschluss des letzten Jahres.

Nun ist schon 2018…deshalb nun zurück zum Anfang:

Wir schreiben noch das Jahr 2017, 18. Dezember. Wir (Petra und Rainer) kommen Montagmorgen in Cape Town am Hafen, Waterfront, an; laden alle unsere Sachen aus unserem Auto in die HANNA um, geben das Leihauto ab, holen Gottfried vom Flughafen ab und sind nun zu viert an Bord. Mit Tommy haben wir uns schon Sonntagabend zum Essen und einer gemeinsamen Trommelsession getroffen. Da noch diverse Formalitäten und auch der große Einkauf getätigt werden müssen verbringen wir den Abend und auch den anderen Tag noch im Hafen.

Hervorragend !!!!  So gehen wir gemeinsam in einem Geheimtipp-Restaurant essen und haben Zeit, die Waterfront und die diversen Tanz- und Musikdarbietungen zu erleben. Pick’n Pay wird halbleer gekauft und die nette Marktleiterin bringt uns die Einkäufe in 6 – in Worten sechs - vollen Einkaufswagen per Auto zum Hafen und Rainer hat auch noch im Auto Platz, wenig – aber er sitzt unter zwei Einkaufstüten auf dem Beifahrersitz!!! Gottfried und ich schlendern gerne am Hafen entlang zum Boot, nicht ohne vorher noch etliche Versuche des Geldumtausches - wir benötigen für St. Helena englische Pfund – unternommen zu haben. Ein spannender privater Geldumtausch von netten Engländern rundet die ‚Wanderung‘ ab. Wieder zurück auf der HANNA sind alle Einkäufe schon verladen, prima! Wir räumen nur noch ein und begeben uns wieder an die Waterfront an die größte „wine by glass“ Weintheke Südafrikas. Vorbei am hell erleuchteten Weihnachtsbaum sind wir am Abend auf dem Boot und laufen früh morgens gegen 6 Uhr aus. Die Brücke öffnet um 6.15, wir verlassen Kapstadt und segeln bei viel Wind Richtung St. Helena.

Viel Wind…in der Tat!   Cape Town bleibt nur noch auf den Wellenbergen zu sehen.  In Böen bis 45kn Wind und Wellen 3-4 m sind ein guter Einstieg (!!!) in diese Segeletappe der ARC. An Setzen des Parasails ist nicht zu denken!  Reff 1…Reff 2.. des Groß wechseln sich ab. Es ist kalt und der Einsatz der langen Segelhose ist Programm. Albatrosse und Sturmvögel sind unsere Begleiter in den Wellen. Zwei wind- und wellenreiche Tage liegen schließlich am Wegepunkt 3 hinter uns und die Sturmvögel sind seltener zu sehen. Der Starkwind hat nachgelassen und auch die Höhe der Wellen hat abgenommen. Restwellen am Abend pünktlich zum Abendessen begleiten uns noch lange.  Es steigert den Appetit wenn man nur noch Welle als Horizont sieht  JJ. Das Essen ist lecker und abwechslungsreich…auch wenn wir alle lieber eintönigen selbstgefangenen Fisch essen würden!! Das Anglerglück für essbaren Fisch aber bleibt uns lange verwehrt –zumindest bis heute, den 3.1.18, an dem ich diese Zeilen mit Blick auf das immer kleiner werdende St. Helena schreibe. Schließlich kommen die verschiedenen Parasails dann doch noch zum Einsatz und wir sind recht flott unterwegs. Die Schwachwindvorhersagen treffen gottseidank nicht immer zu und die Interpretation der Wetterdaten aus Europa und Amerika gelingt Tommy immer bestens. Außer Wind, Wellen und teilweise blauem Himmel sehen wir nicht viel. Die von meinem Mann prophezeiten grandiosen  Mondauf- und Sonnenuntergänge lassen bis heute auf sich warten…. es gibt viele Wolken und Hochnebel auf der Strecke.

Einen Tag vor Weihnachten sehen wir zwei Motorschiffe, Richtung Süden unterwegs. Bei Wind und Welle werden Vanillekipferl und Weihnachtsplätzchen gebacken. Der Backofen gibt was er kann. Der Weihnachtstag selbst bringt noch etwas mehr Wind und Vorbereitung auf den ‚heiligen Abend‘. Servietten mit Sternen werden bereit gelegt, der Weihnachtsbaum, 20cm immerhin!!! wird geschmückt, unsere eine Weihnachtskugel aufgehängt, der kletternde Weihnachtsmann wieder befestigt, die Engel kommen und das Menü wird vorbereitet. Zum Abendessen – kommen die Abendessenwellen und es scheint uns die Weihnachtssonne auf den Teller, der recht schnell leer gegessen ist. Überhaupt – unsere Teller sind immer gefüllt mit leckerem  im Team zubereiteten Essen und schnell geleert – die mit Liste geplanten Einkäufe bewähren sich. Es ist immer lecker – auch wenn wir uns alle nicht so recht erinnern was es wann gab. Die Früchte und das Gemüse halten sich erstaunlich lange. Nicht mehr ansehnliche Avocados werden zu Guacamole verarbeitet, was unseren Bestand an Knoblauch erheblich dezimiert.

Die erste Weihnachtsnacht beschenkt uns mit herrlichem Sternenhimmel und fliegenden Fischen. Für mich sind es die ersten in solch großen Schwärmen - ich bin begeistert. Dass sie fliegen wusste ich – aber soooo weit!! Die Natur ist einfach klasse. Irgendwann landen sie auch auf dem Vorschiff … das ist ob der Entsorgung der toten Tiere nicht so toll. Immerhin interessant - ich kann mir diese Tiere aus nächster Nähe anzusehen. Der zweite Weihnachtstag bringt uns die Sicht mehrerer Kappsturmvögel, die uns bei zunehmender Welle begleiten. Die Wellen lassen nach und die schönen Vögel sind weg…schade.  Die nächste Begegnung findet am 26.12. statt:  es begegnet uns ein anderer Katamaran, der mit Spinnaker unseren Kurs kreuzt. Ziel?? Klar! Wohin sonst??.....natürlich St. Helena. Er läuft letztendlich deutlich nach uns in St. Helena ein und macht an einer Boje vor James town fest. Wir haben zu dem Zeitpunkt schon längst an Boje 5 festgemacht, den obligatorischen Ankommensschampus geleert und einige Stunden bereits genächtigt. zzzh, zzzh, zzhh

Der Abend des 28.igsten beschert uns einen Fang…. Was auch immer lang und silbrig sich am Angelhaken  verfangen hat……genießbar ist es nicht. Dann doch lieber wieder Steak!!! Ohne Gräten!!!

Der Dezember verabschiedet sich von uns nicht ohne Delphine. Sechs neugierige und schwimmtechnisch uns haushoch überlegene Verwandte begleiten die HANNA länger als eine Stunde. Phantastisch….……………

Von rechts nach links und links nach rechts und umgekehrt. Immer wieder locken sie HANNA zum Spiel. Diese reagiert nicht so wie von den munteren Delphinen erwartet. Wir fühlen uns total langsam, obwohl uns ohne die Konkurrenz der Delphine HANNA flott voranbringt. Menschen sind halt die schlechteren Delphine…..

St. Helena wartet…….

Um 23.00 Uhr am 30.12. ist die Vulkaninsel das erste Mal zu sehen. Im dunklen Morgen um 5.30 sind wir an Boje 5 fest. Wir sind beeindruckt!! Vor der großen schwarzen Kulisse mundet das leckere Perlgetränk auch am frühen Morgen. Gespannt auf das, was uns erwartet gehen wir zu Bett nicht ohne vorher unsere Uhr auf UTC Zeit umgestellt zu haben.  Gegen 9.30 Uhr weckt uns der ‚Yachtservice‘ und bietet seine Dienste an. Eine Familie, seit einer Woche zurück von ihrer Weltumsegelung betreibt dieses Business mit Freundlichkeit und Dingi. Die St. Helenainiens, wie sie sich selbst nennen, sind allesamt sehr freundlich. Jeder grüßt jeden und hat immer ein Lachen im braunen Gesicht. Die Männer sehen sich alle sehr ähnlich. Die gemeinsame Abstammung u.a. von portugiesischen Vorfahren ist eindeutig. Die Frauen kommen meist aus England, hellhäutig und sehr fraulich…. Die Insel selbst hat über Sylvester und Neujahr selbst nicht viel zu bieten. Auf der Suche nach offenen Restaurants treffen wir immer wieder auf dasselbe: Mantis auf der Main Road. Also gut. Dann sei es so. Zweimal im selben Restaurant ist ja auch nicht schlimm - zumal die Bedienung entzückend nett ist -  i’ll check…JJ Eingeweihte wissen, was gemeint ist. Auf jeden Fall mundet uns die Auswahl der verschiedenen Burger an unserem Ankunftstag bestens nachdem wir als allererstes einen ‚Must Do‘-Punkt im wahrsten Sinne des Wortes abgearbeitet haben: der Aufstieg auf der Jacobs Ladder!!!  699 hohe Stufen wollen bezwungen werden!  Jetzt oder nie!! Also – alle Mann und Frau hoch. In den eher kurzen Verschnaufpausen auf der Leiter genießt man den immer spektakulärer werdenden Ausblick auf Insel und Hafen. Es ist umwerfend. Gebaut 1829 war sie zur Munitionsversorgung der Festung gedacht. Die Vorstellung, diese Riesenstufen auch noch mit zusätzlichen Kilos auf dem Rücken bewerkstelligen zu müssen….oh je. Froh über jede erklommene Stufe wissen wir oben angekommen, dass wir diese  Leiter nicht mehr zum Abstieg benutzen. Sie ist irre steil. Doch der Ausblick einfach umwerfend. Wir schlendern herum, genießen die Ausblicke und entlang der schmalen Straße geht’s wieder in den Ort Jamestown zum Genuss eines Kaltgetränks. Den Übergang 2017/2018 begehen wir auf der HANNA in entsprechendem Ambiente vor St. Helena.

Die Inseltour am Neujahrstag mit Robert, dem beredsamen und redseligen Führer, rundet unseren Kurzaufenthalt auf der Insel ab. Wir erfahren viel über die Insel und ihre Einwohner und auch über seine Familie – sein Englisch ist recht schwer zu verstehen. Auch am Abend haben wir uns daran nicht gewöhnt. Seine Stopps an besonderen Aussichtspunkten werden begleitet von seiner Information im Ordner mit Schwarzweißfotografien und einer Flut an geschichtlichem Wissen. Napoleon ist allgegenwärtig: sein Lieblingsplatz, sein Wohnhaus und das seines Admirals – alles wird angesehen.  Geschichte überhaupt ist allgegenwärtig:  Hallys Mount – Gedenkstein zur Entdeckung des Hallyschen Kometen. Das Haus des Governor von St. Helena mit einer riesigen Wiese und neben 4 anderen die Riesenschildkröte Jonathan, der älteste Einwohner St. Helenas. Für uns beeindruckend ist die landschaftliche Vielfalt der Insel. Grüne Hügel, schroffe Berge, Vulkankrater, subtropischer Kaltregenwald mit exotischen Pflanzen und  kargen Hängen, ein Golfplatz an windexponierter Stelle, eine beeindruckende Rollbahn des  Flugplatzes, für den quasi eine ganze Bergkuppe beseitigt wurde  und tolle Aussichten runden das Bild ab. Müde vom Schauen und Zuhören begeben wir uns wieder in das einzig offene Restaurant am Platze, nehmen einen Snack und treffen uns am Abend dann wieder hier. Die nächtliche Dingifahrt zur HANNA hat ihren Reiz. Gut beleuchtet sehen wir die von uns erstiegene Jacobs Ladder, sind froh diese nicht noch einmal hoch zu müssen…die Lichter von St. Helena geben uns ein wenig Licht. (Der von meinem Mann prophezeite tolle Mondschein nachts ist immer noch nicht eingetroffen…JJ)

Die Geschäfte im Ort sind spärlich und noch spärlicher bestückt. Wir kaufen, was da ist. So sind unsere Vorräte dann um etliche Dosen Cola und Gurken, Brot und sonst wenig gerettet. Die lange Suche nach Kaffee endet glücklich in einem Souvenirladen, der Gottseidank auch noch die obligatorisch zu erwerbenden T-shirts verkauft. Auch hier ist die Zahlaktion – wie im Supermarkt – spannend und lang andauernd. Das Wassertaxi steht uns dann allein zur Verfügung. Mehr hätte neben unseren Einkaufstüten auch nicht hineingepasst. Um 12.45 verlassen wir das Very British Overseas Territory  St. Helena und legen ab.

Unter weißen Segeln geht es los, müssen dann doch aus dem Windschatten der Insel heraus motoren und setzen erst den kleinen (!) 233  Parasail,  um 17.00 Uhr dann den großen  (275)  um diesen dann letztendlich  um 5.00 Uhr morgens wieder gegen den kleinen auszutauschen. Der Wind frischt entgegen der Wettervorhersage zum Teil ordentlich auf, so dass wir gut vorankommen.  Der Blick auf ein am Horizont liegendes echtes Hoch ist ein Erlebnis. Auch in dieser Nacht wird es wieder keinen von meinem Mann prophezeiten romantischen Mondaufgang gebenLL. Pünktlich zum Abendessen werden die Wellen wieder größer. Seltsam – egal wieviel Uhr es an Bord ist, die Wellen kommen zum Essen.

Da ist er! Der von Rainer prognostizierte tolle Mondaufgang – am dritten Abend des neuen Jahres ist es sternenklar und der Mond steigt groß und hell hinter Wolken hoch!! Klasse!! Ein deutlich sichtbarer südlicher Sternenhimmel mit Sattelitensicht verwöhnt die Wache. Heute scheint die Sonne und der Wind bläst hervorragend aus der richtigen Richtung. Heute werden wir ein gutes Stück vorankommen, das letzte Etmal (24 Stundenschnitt) beträgt über 200 nm.



Xmas.

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