can we help
+44(0)1983 296060
+1 757-788-8872
tell me moreJoin a rally

Menu

Lothlorien - Tag 14 - Entspanntes Segeln im Passat



Seit heute sehen wir ein neues Naturschauspiel im Wasser: Von einem Tag auf den anderen treiben unzählige Büschel grünes Seegras an der Oberfläche. Wir können uns das nicht recht erklären. Andere Boote haben indessen spannendere Beobachtungen gemacht. Der Funker der "Khaleesi" (Jepp, scheinen Game of Thrones Fans zu sein) erzählte bei der Kurzwellen-Funkrunde, dass er heute auf der Badeplattform im Heck duschte, als auf einmal drei Orcas hinter ihm auftauchten und den Eindruck machten, als warteten sie darauf, dass er ins Wasser falle und einen kleinen Snack abgebe. Er habe daraufhin schnell einen großen Schritt ins Boot rein gemacht. Gibt es also doch so weit südlich noch Orcas? Ich weiß nicht, ob ich begeistert oder enttäuscht sein soll, denn einerseits würde ich auch gerne welche sehen, andererseits schwinden meine Chancen, dass der Captain mich schwimmen gehen lässt, dadurch noch weiter. Die "Khaleesi" ist etwa 45 Meilen von uns entfernt.

Auch wir konnten heute Dank Wassermacher wieder duschen. Das klappt wirklich recht problemlos. Was nicht so gut funktioniert, ist das Laden der Batterien. Unser Windrad und die Solarmodule schaffen es leider nicht, nachzuladen, was vor allem Kühlschrank, Wassermacher und Autopilot verbrauchen. So müssen wir jeden Tag für ein paar Stunden den Motor laufen lassen, einfach nur, um die Batterien zu laden.

Wir haben festgestellt, dass die Kombination Großsegel und Vorsegel uns gar nicht so viel langsamer macht im Vergleich zum Segeln mit Parasailor. Aber leider können wir mit dieser Besegelung nach wie vor nicht optimal Kurs halten, weil der Wind dann genau von achtern kommen und das Großsegel schlagen lassen würde. Dieses müssen wir jetzt jedoch hüten wie unseren Augapfel, denn wenn es auch noch reißen würde ... Wir halten also daher einen etwas zu südlichen Kurs und mussten gegenüber anderen Booten, die direkter auf St. Lucia zufahren können, zurückbleiben. Die "Cassiopeia" auf Platz drei unserer Gruppe war beim heutigen Position Report wieder 20 Meilen voraus. Ach ja, und was den Strom angeht, haben wir uns zu früh gefreut, nun ist er doch wieder gegen uns. Vielleicht ist es auch einfach zu naiv im Zeitalter des Klimawandels darauf zu hoffen, dass Wind und Strömungen sich noch genauso verhalten, wie die Seefahrt es seit Jahrhunderten gewohnt ist.

Geangelt haben wir heut nicht, denn der Fisch von gestern war groß genug, um für zwei Tage zu reichen. Die Überschrift für den heuteigen Blogpost hat übrigens der Captain ausgesucht. Was vielleicht auch ganz gut ist, weil in allen Varianten, die mir vorschwebten, das Wort "Langeweile" vorkam. Aber es geht uns allen gut und das ist die Hauptsache.







Previous | Next