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Lothlorien - Tag 9 - Whale Watching und eine unruhige Nacht



Ich muss diesen Blogeintrag mit dem gestrigen Abend beginnen. Ich hatte mich ja ins Bett gelegt, da mir etwas flau im Magen war und das hat Gott sei Dank sehr gut geholfen. Ich fühlte mich gerade schon wieder besser, als ich auf einmal Kerstins panische Stimme irgendetwas rufen hörte. Als ich an Deck ging, stellte sich heraus, dass zwei Wale unmittelbar neben und hinter dem Boot mitschwammen. Sie waren etwa zweimal so groß wie ein Delphin, dunkelgrau, mit einer runden Schnauze und einer gebogenen Finne. Die Finne sah tatsächlich derjenigen sehr ähnlich, die wir vor einigen Tagen schon aus der Entfernung gesehen hatten und bei der wir damals schon vermutet hatten, dass sie zu einer kleinen Walart gehört. Nachdem die beiden wieder weg waren, haben Papa und ich sein Buch "Atlantic Islands" zu Rate gezogen und gelernt, dass die Gewässer zwischen den kapverdischen Inseln bekannt für große Wal und Delphinvorkommen sind. Es gab leider keine Bilder zu den einzelnen Arten, aber anhand der Beschreibungen vermuten wir, dass es sich entweder um bottlenosed dolphins oder um pilot whales gehandelt hat. Ein tolles Erlebnis!

Weniger schön war die letzte Nacht, welche extrem unruhig war, mit hohen Wellen. Um ein Uhr nachts geweckt zu werden, um dann bis sieben Uhr morgens Wachschicht zu haben, ist schon anstrengend genug, aber wenn man vorher schon kaum ein Auge zugetan hat, weil man nur von einer Seite auf die andere gekullert ist, wird es wirklich schwer, sich wach zu halten. Zwischendurch starb der Wind dann auf einmal weg und das machte es noch schlimmer, weil das Boot noch viel mehr von rechts nach links geschaukelt wurde. Heute Morgen waren wir alle vier erschöpft und gerädert. Zu allem Übel waren auch noch die Äpfel aus dem Netz gefallen, in dem wir sie aufgehangen hatten. Geistesgegenwärtig hatte unser Captain schon die Hälfte der Äpfel zu Beginn der Nacht im Schrank verstaut, doch die andere Hälfte hat nun Dellen und muss schnell gegessen werden, obwohl wir sie eigentlich gerne bis in die letzte Woche aufgehoben hätten. So gab es heute morgen schon Äpfel im Müsli und heute Abend wird es wohl Apfelpfannkuchen geben. Na ja, so lange es nichts Schlimmeres ist, nicht wahr? :-)

Tagsüber war der Passatwind heute wieder sehr stark, sodass wir die Segelfläche verkleinert haben, um etwas Druck aus dem Rick zu nehmen, und damit das Boot flacher im Wasser liegt. Wir haben dadurch glücklicherweise nicht an Geschwindigkeit eingebüßt, fahren immer noch 7,5 Knoten und sind mittlerweile auf Platz sechs unserer Klasse. Heute haben wir außerdem die 2000 Meilen "geknackt" - während ich das hier schreibe, zeigt das Instrument noch 1985 Meilen bis St. Lucia an. Immer noch eine unglaublich weite Strecke, aber mit jeder verstreichenden Stunde wird es etwas weniger ...




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