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Lothlorien - Tag 16 - 1000 Seemeilen geknackt



In der letzten Nacht haben wir die 1000er-Marke geknackt. Jetzt sind es noch 882 Seemeilen bis St. Lucia. Dazu kommen zwar noch ein paar Meilen mehr, um vom Norden der Insel bis zur Rodney Bay zu fahren, aber die haben wir mal vernachlässigt und die unter 1000 Meilen to go mit einem Bierchen gefeiert. (Kerstin hat die größte Dose abbekommen und ist laut eigener Aussage ein bisschen beschwipst.) Auch kam heute die Nachricht, dass die ersten zwei Boote der ARC Racing Division bereits angekommen sind. Wir haben schon seit mehreren Tagen keine ARC Boote mehr gesehen, aber vom Position Report und der Funkrunde wissen wir, dass noch einige rundherum in der Nähe sind. Ralf hat an den Funkrunden immer mehr Spaß und freut sich schon darauf, die Funker in St. Lucia persönlich kennen zu lernen. Kerstin kommentierte dazu schmunzelnd: "Das ist wie bei den Jugendlichen, die kommunizieren auch miteinander, ohne sich im echten Leben zu kennen."

Wir haben heute noch einmal den Spinaker ausgepackt und festgestellt, dass wir damit doch deutlich schneller sind als mit Genua und Großsegel. Der Nachteil: Es muss von Hand gesteuert werden, da man sehr genau einen Windwinkel von 150° halten muss. Auch muss der Spi sofort runter, wenn es mehr Wind gibt - das riesige Segel würde uns sonst platt aufs Wasser drücken, wenn eine Böe hinein fährt. Wir haben also beschlossen, tagsüber, wann immer die Windverhältnisse es zulassen, den Spi zu setzen und mit dem Steuern im halbstündigen Rhythmus abzuwechseln. Unsere Smutje Kerstin ist davon ausgenommen, da sie nicht gerne steuert und so fleißig in der Küche ist. Auch heute wurden wir wieder fürstlich bekocht, mit einem Tomatensalat (ja, wir haben noch frische Tomaten) und einer Pfanne mit Nudeln, Kartoffeln, Ei und (für die anderen drei) Speck. (Mit dem Essen wurde aus der Not eine Tugend gemacht, da dem Captain heute beim Schranköffnen die Eier entgegen fielen, und obwohl der kostbare Inhalt größtenteils aufgefangen werden konnte, mussten sie doch heute "verbraten" werden. Oder, um es mit den Worten des Captains zu sagen: "Dank mir gab es heute Eier zu essen!")

Tja, ansonsten fahren wir beständig in Richtung Westen, dem Sonnenuntergang entgegen. Diese Sonnenuntergänge müsstet ihr sehen - wie die Wellen von der Abendsonne mit Gold übergossen werden, das zu Rot wird und schließlich der Dunkelheit weicht. Wobei Dunkelheit in den letzten Nächten relativ war. Gestern war Vollmond und sein weißes Licht hat die vergangenen Nächte erstaunlich hell ausgeleuchtet.

Gerade wollte ich das hier abschicken, da schrie der Skipper von oben: "Frachter auf Kollisionskurs!" Gut, Kollisionskurs war etwas übertrieben, aber es ist tatsächlich keinem aufgefallen, wie nah das große Containerschiff uns gekommen ist. Man muss doch ständig wachsam sein.





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