can we help
+44(0)1983 296060
+1 757-788-8872
tell me moreJoin a rally

Menu

Solo - Vor dem 4 Leg nach French Polynesia, Hiva Oa; 27.2.2016



Wir liegen in Santa Cruz, Galapagos, vor Anker. Es war einige Zeit in unserem Rallyefahrplan vorgesehen  um vor dem Start in der nächsten Woche nach Hiva Oa, das Inselarchipel kennenzulernen.

Unberührte Natur mit den Tieren, die ohne Scheu vor Menschen überall anzutreffen sind und denen Vorrang eingeräumt wird: nur so ist zu erklären, dass die Seelöwen hier auf Parkbänken schlafen und nicht verjagt werden. Galapgagos ist daher Natur pur, es wird auch so bleiben – davon lebt die Insel.

Die Segelei im Pazifik unterscheidet sich von der im Mittelmeer (sehr anspruchsvolle Segelbedingungen) sehr positiv. Winde aus der gleichen Richtung über längere Zeiträume, nicht zu stark und ideal für einen langen Törn. Dieser lange Törn steht uns jetzt bevor. Es sind über 3000 Meilen am Stück zu segeln, Land dazwischen gibt es nicht.  Viele Eigner und Skipper in der WARC – Flotte haben daher nochmals Ihre Mannschaft bereinigt. Mehrere Skipper haben sich von Leuten getrennt – so wie wir auch – die an Bord eigentlich nichts zu suchen haben.

Das heißt: die Mannschaften sind eher besser und professioneller geworden, insgesamt rückt alles näher zusammen. Wer will, kann jedoch jederzeit auch für sich sein, es ist keine Reisegruppe hier, falls das jemand meinen sollte. Und die Skipper greifen mittlerweile auch durch, die Segelei über solche Strecken ist durchaus nicht immer fun, wenn auch viele unbedarfte Segeltouristen das annehmen.

Insgesamt gesehen entwickelt sich in Ansehung der Zeit vor uns und der Strecke, die wir schon zurückgelegt haben, eine gewissen Gelassenheit. Die Welt ist anders, als zu lesen ist.  Europa bleibt ein kultureller und wirtschaftlicher „Hotspot“  - daran ist nichts zu deuteln. Dieser unglaublich hohe Standard wird einem Tag für Tag neu vor Augen geführt, wenn man unbewusst vergleicht, was in den Ländern, die wir bislang bereist haben, für Lebensbedingungen herrschen. Davon merkt der Pauschaltourist nichts, er muss ja seine Hotelanlage nicht verlassen, muss nicht proviantieren, muss nicht nach  Einkaufsmöglichkeiten fragen und nachts sein Boot auf dem Ankerplatz suchen. Dafür lernt man die Lebensbedingungen vom Boot aus direkt so wie sie eben sind kennen: kein Personal, das sich um einen kümmert, das muss jeder selbst erledigen.

Es gibt aber auch keinen Zweifel daran, dass das Leben aus mehr besteht, als aus einem europäischen Arbeitsalltag. Mehr davon demnächst: ich muss mich jetzt um das Betanken des Bootes kümmern, der Alltag auf dem Segelboot ruft: heute kommt noch ein neuer Alternator, den Hermann von der Maeva Maris extra für mich von Ecuador per Flugzeug herbeischafft (es gibt doch noch sehr hilfsbereite Menschen!!) und auch sonst gibt es wieder genug Arbeit an Bord. Man sieht: so paradiesisch wie gedacht ist es dann doch nicht. Oder andersherum: das  Boot versorgt den Eigner mit ausreichend täglichen Pflichten. Hat man ein Unternehmen, ist es ähnlich. Und Trittbrettfahrer sind natürlich überall. Auf dem Meer und an Land. Insofern ändert sich gar nicht so viel…

Euer Skipper Christoph von der Solo

 




Previous | Next