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Lyonesse - St. Petersburg to Helsinki



Donnerstag, 6. August 2015

St. Petersburg war beeindruckend…und sehr anstrengend…tolle Architektur, Paläste und Kathedralen und eine sehr lebhafte Großstadt, aber auch x Nächte mit megalauter Party-Mucke in der Marina, anstrengende Taxi-Logistik aus und in die Stadt und eher mittelschöne Facilities im Hafen. Quintessenz: toll, das einmal mit dem Boot gemacht zu haben, wir wollen auf jeden Fall nochmal hin, dann aber eher mit Flieger und Hotel ;-)

Dementsprechend war es auch gut, am Montag wieder aufzubrechen in Richtung Finnland. Zuerst hieß es Volltanken zum absolut unschlagbaren russischen Dieselpreis und nochmal Spass mit dem Russischen Zoll, der auch beim Auschecken nochmal in viele Schränke und Verschläge an Bord schauen wollte…immerhin nicht mehr in alle und ohne Drogenhund wie beim Einchecken. Mangels Wind war dann Motoren angesagt, nicht schön aber immerhin eine entspannte Fahrt mit viel Lesen und Entspannen. 20nm vor der finnischen Grenze mitten in der Nacht dann nochmal etwas Spannung als ein ARC Baltic Boot aus Irland per VHF mitteilt, dass ihr Motor ausgefallen ist … mitten im vielbefahrenen Fahrwasser raus aus St. Petersburg. Glücklicherweise ist ein weiteres Boot in der Nähe, um den „Havaristen“ abzuschleppen, wir bleiben mit Lyonesse in der Nähe in „Stand by“ und nach einigen Stunden langsamer Fahrt erreichen wir glücklich finnische Gewässer und die Insel Haapasaari, wo gegen 4:30 der Anker fällt. Wir klarieren am nächsten Morgen wieder in die EU ein – auch die Finnen schauen sich nochmal an Bord um – und verbringen einen ruhigen Tag vor Haapasaari inklusive eines Besuchs im sehr übersichtlichen aber sehr netten Insel-Laden.

Am nächsten Morgen ist immer noch wenig Wind und wir motoren zunächst nördlich Richtung Kotka, um dann westlich in Richtung Helsinki abzudrehen. Unsere ersten Erfahrungen mit Schärensegeln und wir sind von Beginn an begeistert von vielen Inseln, kurvigen Fahrwassern und toller Landschaft…und im Laufe des Tages kommt sogar nochmal Wind auf und wir segeln durch die Inselwelt des östlichen Finnlands. Kurz vor der ursprünglich angestrebten Ankerbucht biegen wir aber nochmal ab, da das Fahrwasser in der Karte nur mit 1,5m ausgewiesen ist und wir uns für die vorsichtige Variante entscheiden. Nicht ganz zu unrecht, wie sich beim Skipperbriefing in Helsinki zeigt, wo der lokale finnische Segel-Experte nochmal extra drauf hinweist, das überall auch in den weissen Bereichen der Seekarte (=tiefes Wasser) „uncharted Rocks“ liegen können und man sich besser an Fahrwasser und die entsprechenden Tiefenangaben hält. Wir finden dann aber doch noch einen netten Ankerplatz ca. 8nm weiter westlich in Pirttisaari Portö, wo wir mit mehreren Booten der ARC Baltic wunderschön über Nacht liegen.

Donnerstag ist Wind und zwar richtig guter, ansprechende Stärke und aus südlicher Richtung. Dementsprechend wird es ein Super-Segeltag, schnelle Fahrt mit halbem Wind oder Am-Wind-Kursen und noch ein bisschen Regatta-Feeling im Wettstreit mit dem ein oder anderen ARC Baltic Boot. Schärensegeln macht Spass, nach maximal 1-2nm geht es an einer Insel oder einem Felsen um die nächste Ecke mit Kurs- und Segelanpassung. Schon gegen Mittag laufen wir Helsinki an und machen in der Marina des NJK Yachtclubs fest, einer der besten Hafen-Liegeplätze der ARC Baltic auf einer Insel direkt vor der Innenstadt von Helsinki. Fest in Finnland, wir sind begeistert und starten die Erkundung von Helsinki! Drei Tage lang verbringen wir unter anderem mit Aufstocken der Bordvorräte…ab Helsinki sind wir zu sechst an Bord und weiterhin in Schären und vor Anker unterwegs, so dass wir die Einkaufs- und Verstau-Aktivitäten nochmal deutlich hochfahren müssen. Wie immer wird jede Flasche Wasser und jede Flasche Bier natürlich in Handarbeit zum Hafen geschleppt und mit der Fähre zur Marina gebracht. Trotzdem logistischer Schwerarbeit kommt auch der touristische Teil nicht zu kurz, Helsinki wird zu Fuss und mit dem Bus umfangreich erkundet und gefällt uns ganz ausgesprochen gut! Eine super entspannte, überschaubare aber trotzdem spannende Stadt, hierher kommen wir jederzeit gerne nochmal…und zwar explizit auch gerne mit dem Boot! Samstag nacht kommen Felix und Kendall zu später Nachtstunde (bzw. sehr früher Morgenstunde) an und werden mit dem Dinghi in mehreren Touren (viel Gepäck!) auf die Marinainsel verschifft. Am Samstag morgen müssen dann leider Nele und Anne von Bord und mit der Ankunft von Kerstin und Lutz ist die neue Crew dann am Samstag Nachmittag komplett, rechtzeitig für ein nettes Dinner in der Innenstadt. Sonntag morgen starten wir den nächsten Abschnitt der ARC Baltic bei strahlendem Sonnenschein mit der „Parade of Sails“ vor der Innenstadt-Kulisse von Helsinki. Nach 3-4 Runden mit 19 voll beflaggten Booten biegen wir schließlich ab in Richtung Schären und machen und auf den Weg durch die Inselwelt westlich von Helsinki mit Ziel Aland-Inseln.

- Georg 


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