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Lothlorien - Tag 13 - it happens



Das Geräusch einer klappernden Cola-Dose versetzt die Crew der Lotlorien sofort in Alarmbereitschaft - denn an unsere Angelleine ist eine leere Cola-Dose geknüpft, deren Klappern als Erkennungszeichen dient, wenn ein Fisch angebissen hat. So auch heute Mittag. Augenblicklich waren wir alle auf den Füßen und der Skipper direkt vorne, um den Snuffer des Parasailors über das Segel zu ziehen und so die Fahrt aus dem Schiff zu nehmen. Denn wir haben gelernt, dass wir nicht zu schnell fahren dürfen, wenn ein Fisch an der Leine hängt, sonst kriegen wir ihn nicht reingeholt. Heute jedoch sollte es wohl etwas zu schnell gehen - der Captin zog beherzt an den Seilen, die den Snuffer (eine röhrenförmige Hülle) über den Parasailor ziehen sollen, als ein unschönes, reißendes Geräusch erklang. Wenige Minuten später war klar: Das Segel ist gerissen. Zwei Haken am Snuffer hatten sich verfangen und so war das Unglück passiert. Nun haben wir zwar einen großen Fisch zum Abendessen, aber keinen Parasailor mehr, der extra für die Passatwinde angeschafft worden war und uns eigentlich bis nach St. Lucia bringen sollte. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als mit Großsegel und Fock weiter zu fahren "wie alle anderen auch", um den geknickten Skipper zu zitieren. Das bremst uns nicht nur von der Geschwindigkeit her aus, sondern wir müssen bei dem Ostwind auch einen etwas weniger optimalen Kurs fahren. Wenn wir Pech haben, werden wir alles in allem einen Tag mehr auf See sein.

Und das, obwohl wir gerade bis auf eine Meile an das Boot auf Platz drei in unserer Gruppe heran gekommen waren! Das dürft ihr euch übrigens nicht so vorstellen, dass wir das Boot tatsächlich in einer Meile Abstand vor uns sehen. Es ist viel mehr so, dass wir im täglichen Position Report mitgeteilt kriegen, wie viele Meilen die Boote noch von St. Lucia entfernt sind und uns anhand dieser Info ausrechnen, auf welchem Platz wir sind.

Trotzdem ist die Stimmung an Bord vergleichsweise gut. Der Captain trägt es mit Fassung und der Rest der Crew ist insgeheim froh, es nicht gewesen zu sein ... Wenigstens bleibt ihm noch die Kappe mit der Aufschrift "Parasailor", die es beim Kauf des Segels gratis dazu gab, und die Aussicht das Segel flicken lassen zu können. Denn so groß, dass man es entsorgen müsste, ist der Schaden glücklicherweise nicht. Im Anhang seht ihr übrigens ein Bild von dem intakten Parasailor von heute Morgen.

Große Freude hat uns der Haribo-Adventskalender beschert, den Franzi Ralf geschenkt hatte. Sie hatte wohl nicht vorausgesehen, zu was für einem Objekt der Begierde er werden würde, nachdem man zwei Wochen lang ohne Supermärkte und mit einem Minimum an Süßigkeiten über den Atlantik geschippert war ... Das Tütchen, welches sich hinter Türchen Nummer 1 verbarg, wurde brüderlich und schwesterlich unter Arjan, Kerstin und Ralf aufgeteilt, denn zu ihrem Glück mache ich mir ja nichts aus Süßigkeiten. Ich habe aber von Mama einen eigenen, selbstgebastelten Kalender mitbekommen, den ich heute ebenfalls öffnen durfte. Danke, Mama, das ist eine ganz tolle Idee!

Ach ja: Schwimmen gehen durfte ich heute leider wieder nicht. Gestern hieß es "morgen, am Duschtag", heute waren die Wellen zu hoch. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.


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