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Meltemi - 30.11.2012 - 4. Seetag - Von erfolgreichen Anglern und strahlenden Steuermaennern



Position: 26-10N / 027-55W
COG: 245 deg
SOG: 8,2 kn

Einen Guten Morgen an unsere geneigten Leserinnen und Leser!

Das Nautische des gestrigen Tages ist schnell erzaehlt:
Um Mitternacht sind wir per Q-Wende auf anderen Bug gegangen, um der unserer Meinung nach schnellsten Strecke in der Naehe des Grosskreises besser folgen zu koennen.

Der geschulte Segler erinnere sich:
Kursgleiche/Rhumbline/Loxodrome: Auf einer ebenen Karte in Mercator-Projektion eine gerade Linie
zwischen zwei Punkten auf der Karte. ueberall der gleiche Kurs.
Grosskreis/Great Circle/Orthodrome: Die kuerzeste Strecke zwischen zwei Punkten auf der Erdoberflaeche,
der Faden auf dem runden Globus sozusagen.
Sie ergibt auf der Mercator-Karte eine polwaerts gekruemmte Linie, also sich staendig veraendernde Kurse.
Der Unterschied zwischen beiden Navigationsmethoden betrug kurz nach den Kanaren
uebrigens 7 (sieben) nautische Meilen. ;-)

Eine Frage habe ich allerdings immer noch:
Liest uns eigentlich jemand??
Interessiert sich ausser ein paar Freunden und Angehoerigen eigentlich jemand fuer unsere Reise?

Wie schon gesagt:
Wer uns auf der MELTEMI etwas mitteilen moechte, schreibe bitte an an die Yachtschule Elba.
Gabriele Groos leitet wieder zuverlaessig und umgehend alles an uns weiter.
Wir freuen uns ueber alle Fragen, Anregungen oder Kommentare!

[email protected]

Franz




Ja, so ist das mit dem Pech. Nur um mal den Abschlussgedanken von gestern nochmals aufzugreifen.
Meinen Wachpartner, Sigi und mich hat es erwischt.
Wir waren bei der ueberquerung des 25. Laengengrades West gerade "im Dienst", so dass sich
unsere Wache gestern zwischen 10 h und 14 h von vier auf stolze fuenf Stunden verlaengerte.
Aber, man sollte es nicht glauben: 25 Grad, strahlender Sonnenschein und maessige Duenung
fuehrten zu einem Andrang der Interessenten bei dem Traumbedingungen auch mal ans Ruder zu duerfen!
Wir haetten die Plaetze versteigern koennen.
Schliesslich haben wir uns mit unserem Skipper erbarmt, der ja sonst zu nix kommt...

Ein weiteres Highlight war fuer uns der erstmalige spannende Kampf der neuen Angel mit der Bestie Fisch.
Zum Glueck war noch was vom Gulasch vom Vortag uebrig, da die Koederschnur leider zweiter Sieger blieb.
Ganz zum Schluss und direkt am Wirbel abgerissen.
Aber wir geben nicht auf. Der Fischschwanz am Heck bezeugt allerdings,
dass das auch schon mal geklappt haben muss.
Also gehts heute auf zur zweiten Runde: Fortsetzung folgt.

Gestern hatten wir kurzzeitig auch mal das ungute Gefuehl, wie es ist, wenn der Wind so stark abflaut,
dass er keinen Druck in die Segel mehr bringt aber die Atlantikduenung noch rollt.
Rollen tun dann auch der Rest, vom Boot bis zu den Maegen und die Segel schlagen mitunter heftig.

Es ist momentan etwa halb 9 h und der Grossteil der Crew schlaeft noch und baut das Schlafdefizit ab.
Allmaehlich kommen einem nach den ersten 4 Tagen auf See Gedanken an die Koerperflege.
Eine kurze Umfrage auf der Wache hat allerdings bislang ergeben, dass der Respekt vor blauen Flecken
unter der Dusche bei 3 bis 4 m Welle momentan noch groesser ist als der Drang nach Wohlgeruechen.
Schauen wir mal wie lange das noch anhaelt.
Vielleicht koennnen wir als reine Maennercrew damit noch eine Zeitlang durch kommen.

Gestern haben wir uebrigends das erste Mal den Sichtkontakt zu jeglichen weiteren Mitbewerbern verloren.
Wir tendieren dazu, dies auf unsere flotte Fahrt und unsere ueberragende seglerische Taktik
zurueck zu fuehren, dass wir sie alle in unserem Umfeld abgehaengt haben.
Der Lakmustest kommt aber wohl erst noch im beruechtigten Flautengebiet des Mittelatlanktik.
Dann wird sich zeigen, wer wir die Ente im Teich sitzt und wer den optimaleren Weg genommen hat.

Soviel fuer heute.
Bis bald

Michael


P.S.: 08:10 Uhr Ausbringen der Schleppangel
08:55 Uhr BISS! Kurz darauf ist eine 76 cm lange Dorade sicher an Bord!
Gruss an Matthias ;-)
Franz



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