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Jo - Tag 5 - der Angler und sein erster Biss (Crew Special, Teil I)



Wie schon geschrieben, ist unser Frischfleisch Vorrat nun erschöpft. Ok, bis auf diverse luftgetrocknete haltbare Churizos, Bockwürstchen in Dosen und ähnlichen Leckereien, von denen die Crew aber noch nichts ahnt. Daher haben wir dann auch gestern die offizielle Angelerlaubnis erteilt.

Warum erst gestern? - Weil wir bei der ARC 2018 bereits an Tag 2 damit angefangen und direkt einen 1,30 m langen Mahi Mahi an der Angel hatten, der für zwei Tage gereicht und uns unseren Menüplan ordentlich durcheinander gebracht hat. Das wollten wir dieses Mal vermeiden. Einen gab's, der konnte es kaum erwarten.

Unser Ralph Roller.

Roller ist nicht nur langjähriger Segler mit viel Erfahrung, immer fröhlich, hilfsbereit und interessiert an neuen Themen rund um das Schiffsleben, sondern seit einer Weile auch passionierter Angler. Eine Erfahrung mit einem Biss (Fischfang) hat er allerdings in dieser Zeit noch nicht gemacht, dafür abe r viele gut gemeinte Ratschläge und Sprüche der Freunde zu Hause gesammelt.

Das wollte er so nicht auf sich sitzen lassen und hat die Tage vor Start der ARC in Las Palmas intensiv für die Vorbereitungen seines persönlichen Projektes genutzt. Angelrute, diverse Köder, bunte und blinkende, große und kleine, ohne und mit Augen (Tunas stehen angeblich auf Augen), Vorfächer, 100 m Leine... Roller ist (aus-)gerüstet!

Und hat gestern dann auch keine Zeit verschwendet, um die Rute fachmännisch zu installieren und die Leine auszubringen. In der Crew wurden währenddessen Wetten abgeschlossen, wie viele Tage es wohl bis zum ersten Biss (nur nicht im Morgengrauen, wir angeln erst bei Helligkeit) dauern wird. Von "heute nicht" bis "wir glauben an dich, in drei Minuten zappelt einer" war alles dabei.

"Heute nicht" sollte gestern Recht behalten. Doch heute war ein neuer Tag. Dieses Mal mit ausgefeilterer Strategie. Zusätzliche Gewichte, neuer Köder... und wichtigster Tipp: bloß nicht auf den Skipper hören, der behauptet, dass alle Fische gerade bei einer maritimen Tagung in Grönland sind und erst morgen wieder zurück im Atlantik.

Wie gut, dass Roller diesen Tipp beherzigt hat. Hilfsbereit wie er ist, wollte er aber erst einmal noch den Spülkram des Tages in der Küche beseitigen, bevor um 16:30 Uhr die Dinner-Vorbereitungen beginnen und die Angelstation schließt. Und wie Murphy es so will, ertönt natürlich in dem Moment von draußen ein lauter Ruf: "Rolleeeer, ein Biiiiss!"

So schnell war noch keiner wieder von der Küche im Cockpit. Doch auch das wie immer: Safety first! Gurtzeug und Schuhe an, um Verletzungen zu vermeiden, Arbeitsplatz vorbereiten, und dann erst rein mit dem Fisch!

Die Freude und das Strahlen in Rollers Gesicht - unbezahlbar. Selbst in dem Moment noch, als der Fisch (ein wunderschöner Mahi Mahi) sich der Badeplattform am Heck nähert und klar ist, dass dieser Fisch heute nicht auf unseren Tellern landen wird. Denn mit ca. 30 - 40 cm ist er einfach noch zu klein, um die gesamte Crew zu versorgen. Da wir nur das rausholen, was wir auch - alle gemeinsam - essen können, hatte der Mahi Mahi (s)einen Glückstag und wurde wieder lebend dem Meer zurück gegeben.

Doch ich glaube, dass nicht nur der Mahi Mahi heute einen Glückstag hatte, sondern Roller auch. Der erste gefangene Fisch seines Lebens. Liebe Freunde von Roller, er hat's geschafft! Morgen sind die anderen Fische dann ja außerdem aus Grönland zurück, die Chancen steigen. Wir glauben an dich!

In diesem Sinne - neuer Tag, neues (Petri) Glück,
good Night!
Katrin


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