Adrienne - Dart nach dem Sturm
11.12.2024 … Auf zu neuen Ufern – Tag 18 auf See
…19:16 Uhr 14°30,40’N 056°43,92’ W, 245 nm (!) to go.
Die Nacht:
Rotglühende Wolken, wie Engelsflügel gleich, faszinieren die Crew der Adrienne am Abend. Lange stehen sie als Zeichen für die bevorstehende Nacht am abendlichen Himmel. Langsam sind die ersten Planeten und Sterne sichtbar. Die Venus macht den Anfang eines atemberaubenden Anblicks. In als dieser Schönheit mischt sich Wetterleuchten am Horizont. Schwarze Wolken vereinigen sich zu einer Gewitterfront.
Noch wissen wir nicht was auf uns zukommt. Peter und Stefan beginnen ihre Nachtschicht mit einer leisen Vorahnung. Der Wind wird schwächer, die funkelnden Sterne werden immer mehr von dunklen Wolken verdeckt. Zu wenig Wind, die Segel schlagen und lassen unser Schiff erbeben, wir starten den Motor. Die schwarze Front nähert sich… grelle Blitze kommen immer näher … fast Windstille … Dann geht alles sehr schnell. Der Wind dreht auf die andere Seite und wird von Sekunde zu Sekunde stärker. Schnelles Handeln ist gefragt, gemeinsam mit Tanja und Thomas werden im nächtlichen Unwetter die Segel verkleinert … 1. Reff … 2.Reff … unser Boot neigt sich immer mehr zur Seite … heftiger Regen setzt ein und Wassermassen ergießen sich über unser Schiff … links und rechts von uns schlagen Blitze ein, die die umherfliegende Gischt taghell erleuchten. Krachende Donner lassen die Adrienne erbeben. Aber unser Schiff pflügt unbeeindruckt durch die tobende See. Während Stefa
n tapfer in seinem Ölzeug den Gewalten der Natur trotzt, zieht Peter im völlig durchnässten T-Shirt den Wellnesstag vor. Doch niemand reicht ihm ein Duschgel.
Kurze Zeit später verstummt das Heulen des Windes. Wachwechsel, Sören und Ralf übernehmen um 3 Uhr früh. Der Regen prasselt auf das Deck. Es hilft nichts, die Regensachen müssen wieder aus den Taschen heraus. Der Himmel wird immer wieder durch die Blitze zum Tag erhellt. Dicke Wolken befinden sich am Heck der Adrienne. Wir versuchen mit ständigen Manövern dem Sog der Gewitterfront zu entkommen. Es wirkt, als würde alles in Richtung des Gewitters streben. Nur die Adrienne und ein sichtbares Nachbarboot versuchen, ohne Rücksicht auf die korrekte Richtung nach St. Lucia, dem Kampf der Elemente zu entkommen. Der Abstand wächst und damit die Erleichterung der Crew. Mehr und mehr kann man von der Ferne das Naturschaubild beobachten und genießen. Immer wieder wird die kleiner werdende Gewitterfront von Blitzen erhellt. Schon bald zeugt nur noch in der Ferne ein Aufblitzen in der übriggebliebenen Wolke von den Mächten der Natur. Stunden später scheint aller Wind vom Gew
itter verbraucht. Die Segel werden geborgen und der Morgen beginnt unter Motorfahrt. Der wolkenlose Himmel und die Hitze sind schon bald zurück. Nur die aufgehängten durchnässten Sachen erinnern an die Nacht.
Die Hitze und die Motorfahrt zermürben die Crew. Doch Thomas und Tanja haben noch einiges auf Lager. Es gibt 16:00 Uhr ein Internationales Transatlantisches Dartturnier. Das ab jetzt das berühmte I.T.A.D 2024 findet in großer Hitze im schaukelnden Salon der Adrienne statt. Nach mehreren Stunden geht Ralf als Sieger hervor. Es gibt eine Goldmedaille und Glückwünsche des Vorstandes der I.T.A.D 2024.
Die nun ständig schwitzende Crew der Adrienne.
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