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Solo - 2. Leg - 07.02.2016



Was bleibt in Erinnerung seit wir die Reise am 9. Januar begonnen haben?

Wir sind durch den Panamakanal durch und liegen vor der La Playita Marina vor Anker.

 

Zuerst: die technischen Pannen am Boot, leider überschattet so etwas die Reise sehr schnell. Die Lichtmaschine funktioniert nicht mehr, die Service-Batterien lassen sich jetzt nur noch über den Generator laden. Amel war nicht in der Lage, eine neue Lichtmaschine innerhalb von zwei Wochen zu beschaffen, meine alten Studienfreunde Manu und Stefan Muckenfuss waren schneller: sie haben jetzt zwei davon in Slowenien bestellt. Alles kompliziert, da ich einen VW- Marine Motor in der Amel eingebaut habe und nicht, wie so viele, einen Volvo-Penta. Also wird auch keine Lichtmaschine von Mastervolt verbaut, die ich überall bekommen hätte.

 

Nochmals: herzlichen Dank an Stefan und Manu und Ernst Mosel, die sich hier wirklich Tag und Nacht bemüht haben, mir das Teil noch rechtzeitig vor der Abfahrt von Panama zu besorgen. Aber: ich fahre erst mal ohne Lichtmaschine weiter und übe mich in Gelassenheit.

 

Sandra und ich als allein segelndes Ehepaar können feststellen:  das Ketsch-Prinzip mit den kleinen Segelflächen mag für die Geschwindigkeit des Bootes oft nachteilig sind, im Hinblick auf den Komfort beim Segeln und die Bedienungsfreundlichkeit ist es jedenfalls sehr positiv.

 

Nun: aber was bleibt in der Erinnerung zwischen Leg 1 und Leg 2? Die Embera – Indianer und ihre unglaublich schönen Korbarbeiten und die Molas, bestickte Decken in verschiedenen Größen  der Kuna-Indianer.

Auch sehr freundliche Menschen, wenngleich ohne fließendes spanisch überall das Kommunikationsproblem riesengroß ist. Eigentlich sollte man eine solche Reise überhaupt nicht antreten, ohne gut spanisch sprechen zu können. Wir bemühen uns hier mit Spanisch-Lernbüchern, das nachzuholen.

Ansonsten muss ich leider sagen: es gibt die einsamen Inseln bisher nicht, die Umweltverschmutzung ist katastrophal und ich habe regelmäßig ein schlechtes Gewissen, mit der ganzen „WARC-Horde“ einzufallen und die Inseln noch mehr mit Müll zu belasten. Allerdings achtet die gesamte Rallye sehr darauf, alles einzusammeln und den Ort im Zweifel besser zu verlassen als er war. Von uns kann es allerdings nicht kommen. Aber: das machen eben nicht alle und die Reisetätigkeiten nehmen zu, insbesondere durch die Kreuzfahrer der Luxusliners sind mittlerweile sehr viele Menschen auch auf den einsamsten Inseln anzutreffen. Es sind einfach zu viele.

Allenthalben gibt es hier zwischen der Karibik und Panama eine teilweise „ruinierte“ Küstenlandschaft, zumindest in den Buchten, in denen wir geankert haben, existiert zumeist nicht einmal eine Bademöglichkeit. Das Wasser taugt gerade einmal für den Watermaker. Viele scheuen sich, sogar den einzusetzen.

 

Alles zu negativ gesehen? Nun, das Internet lädt zu Fake-Berichten geradezu ein, es ist geradezu voll davon. Positive Selbstdarstellung soll nicht der Sinn eines Reiseberichtes sein, eine solche Reise hat eben Höhen und Tiefen, bislang jedenfalls waren die Naturerlebnisse und die schönen Ankerbuchten nicht sehr zahlreich, das gibt die Landschaft und die Route von der Karibik zum Panamakanal nur her, wenn man mehr Zeit hat. Und segeln hat nun einmal, wenn man es selbst betreibt und nicht „konsumierender Mitfahrer“ ist, sehr viel auch mit Arbeit und Verantwortung und Beschaffung von Ersatzteilen etc. zu tun -  da gibt es nichts zum Träumen.

 

Aber es soll jetzt nach dem Panama-Kanal (Durchquerung übrigens problemlos) nur noch schöner werden und das Abendteuer erst beginnen. Davon bin ich überzeugt, weil die Strecke jetzt einfach zu weit weg von der „Zivilisation“ ist. Ich werde berichten.

 

Euer  Christoph




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