can we help
+44(0)1983 296060
+1 757-788-8872
tell me moreJoin a rally

Menu

Flomaida II - Inselopping von Alor bis Flores



Das Inselhopping von Ost nach West entlang der vielen dünnbesiedelten und touristisch total vernachlässigten Inseln (für die Menschen und für uns zum Glück!) hat uns versöhnt, nachdem wir in Kupang doch im Zweifel waren, ob diese Wahl der Route die richtige war.

Mittlerweile sind wir davon überzeugt, denn landschaftlich sind die Inselketten voller Gebirge, aktiver Vulkane und Riffe in Farben und Struktur eine völlig neue Bereicherung. Und auch seglerisch ist es eine besondere Herausforderung, denn unser Kartenmaterial ist ungenau oder einfach falsch! Da die Inseln oft von Riffen geschützt sind, machen wir strikt nur Tages Törns und verlassen uns bisher erfolgreich auf unsere Augen. "Eyeball Navigation" ist der seglerische Ausdruck dafür. Und wer hilft uns noch?? Ein spezielles Programm von Google Earth, das die GPS Position unseres Schiffes anzeigt, wie wir uns am Besten durch die Riffe schlängeln.

In Alor wurden wir wie VIP' s empfangen mit Expo, Kulturprogramm, Ansprachen der Offiziellen und Gala Dinner im Garten/Park des Gouverneurs. Christoph wurde sogar von der Gouverneurin persönlich zur Toilette in den "Privatgemächern" geleitet- sicher eine extrem große Wertschätzung!
Bei einer Tour über die Insel mit Besuch eines ursprünglichen Dorfes und Darstellung des traditionellen Lebens der " Buschmenschen", so wie es heute noch auf vielen Inseln gelebt wird,
erfuhren wir, dass im Moment noch diese Tradition gepflegt und gelebt wird, und selbst die jungen Menschen noch nicht den Drang haben, auszubrechen.
Beim Lunchpaket am Strand bekundete ich meine Neugier am gut duftendem Lunch Buffett einer großen Gruppe neben uns und wurde natürlich sofort eingeladen, was ich dankend ablehnte. Wurde allerdings aufgeklärt, dass es eine Beleidigung sei, nicht wenigstens von Allem zu probieren. Es war köstlich, obwohl ich Vieles nicht identifizieren konnte. Auch konnte ich mich gut unterhalten, da es 5 verschiedene christliche Gruppen waren, die den Abschluss eines Workshops feierten. Alle sprachen gut englisch, sodass ich wenigstens eine Frage klären konnte. Da in Alor zu 80% Christen leben, wollte ich wissen, wieso die Christen akzeptieren, dass die Muslime um 4Uhr in der Früh zum Gebet rufen und zwar in einer ohrenbetäubenden Lautstärke ca 30 Minuten lang. Die Antwort war sehr kurz: " Wir leben hier alle sehr tolerant miteinander!" Ok, denn das Leben beginnt hier um diese Zeit morgens und in den beiden größten Städten Kupang und Alor der Krach natürlich auch! Allerdings auf den kleineren Insel hörten wir die Gebetsaufforderung sehr viel leiser und auch erst um 6 Uhr, aber das kann natürlich auch an dem Gläschen Wein an Bord liegen.
Es ist unglaublich, wie fröhlich, freundlich und hilfsbereit die Menschen sind. Wir sind bei jedem Besuch der Dörfer die Attraktion. "Langnasen" kommen hier wohl nur 1x im Jahr her, wenn der Tradewind die Segler vorbei weht. Das ist dann ein Riesenspaß für Kind und Kegel, und fortwährend werden wir gefragt, ob sie ein Foto mit uns machen dürfen.
Die Märkte sind der Mittelpunkt des Lebens, es wird gelacht und geschwatzt und gehandelt.
Wir werden weder angebettelt noch genötigt, etwas zu kaufen.
Mit zwei großen Beuteln voll Gemüse und leider wenig Obst kehren wir dann an Bord zurück und haben nicht mal 5€ ausgegeben.
Ab und zu gesellt sich Jemand, der etwas Englisch spricht, zu uns, um Hilfe anzubieten.
Matheus, Englischlehrer, war so glücklich, dass er zum ersten mal! seine Kenntnisse auch anwenden konnte, seine Schülerinnen waren fasziniert.
Wenn wir durch das Dorf gehen, folgt uns fast die gesamte Kinderschar, die Menschen kommen aus den Häusern und grüßen und winken uns zu. Die wichtigen Worte in indonesisch kennen wir natürlich schon, das wird mit Riesemgelächter honoriert.
Am 17.8., dem Unabhängigkeitstag (70 Jahre her) gab es ein Fußballspiel, bei dem wir allerdings die größere Attraktion waren, und unsere Anwesenheit wie ein Lauffeuer bekannt wurde.
Nur an den Umgang mit Müll können und wollen wir uns nicht gewöhnen, und daher reduzieren sich unsere Schwimmaktivitäten auf Ankerplätze vor unbewohnten Inseln.
Erstaunlich, wie resistent die Menschen zu sein scheinen, denn uns fallen sofort viele Krankheiten ein, die wir hier bekommen würden. Sie leben in Pfahlhütten, unter denen Ebbe und Flut das Wasser mehr oder oft auch weniger bewegt, und der Müll sich stapelt. Erstaunlich ist jedoch, dass keine Gerüche entstehen!


Von meinem iPad gesendet


Previous | Next