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Bluewater Mooney - 5. Tag auf See



194 nm - tja - wir haben echt gekämpft - aber mehr war nicht heraus zu holen - zudem liefen wir gegen 04:00 in ein Windfeld mit nur 2 Knoten und hatten erst 2,5 Stunden wieder Wind über 10 Knoten - unser absolutes Minimum.

Unsere HR 54 wiegt 26 Tonnen, und ist damit zwar ein absolut solides und mit Boatcategory A Ocean vom Deutschen Lloyd  für alle Seegebiete weltweit zugelassener Cruiser, doch geht das auf die Performance, wenn man bei so einer Fahrtenyacht überhaupt noch davon sprechen sollte. Gleich große  Schiffe wie vom Typ Hanse oder Sun Odyssey wiegen gerade einmal die Hälfte, und Gewicht kostet Geschwindigkeit.

Wir versuchen dies mit Taktik und extrem aufmerksamen Steuern zu kompensieren. Dafür steht Uli am Tag bis zu 10 Stunden hinter dem Steuer und versucht durch permanenten Segeltrimm und/oder optimales „fahren an der Kante" unsere Speed hoch zu schaukeln. Gleichzeitig versuchen wir mit einer Taktik außerhalb des Hauptfelds Vorteile heraus zu arbeiten.

Das scheint uns Schritt für Schritt, aber nur sehr langsam nach vorne zu bringen!

Doch hat sich die Windvorhersage zugunsten des vor uns in Nord befindlichen Hauptfelds verbessert! Immerhin lassen wir die hinter uns liegende niederländische Skye, eine Swan 53, ein Schiff, dass zu den High Performern zählt, Stunde um Stunde weiter hinter uns, vielleicht sind die aber auch mehr mit Ihrer Angel beschäftigt. Bei so einem schnellen Schiff aber kaum zu glauben, so eins kauft sich nur jemand um vorne mit zu segeln, ist so etwas wie der Aston Martin unter den Segelyachten.  Wir haben das Angeln zurück gestellt, bis unsere zum Teil vakuumierten Frischfleischvorräte aufgebraucht sind, und da diese in zwei Kühlschränken und einem auf 1 Grad heruntergekühltem Tiefkühlfach lagern, darf dies noch eine Zeit dauern - wenn es nach mir geht können wir auch ganz darauf verzichten.

Aber wir haben erst ein Drittel des Weges hinter uns, und da kann noch viel passieren. Zudem gilt auf solch einer Langstreckenregatten mit Funcharakter, mit den wesentlichen Komponenten heil ins Ziel zu kommen. 2010 haben wir zwar 2 Spinnacker zersegelt, aber das war planmäßig in Kauf genommen -  wichtig ist Mast und Großbaum nicht zu gefährden, denn das geht es nur noch sehr langsam mit irgend einem selbst gebastelten Notrig Richtung West. Die Hunter auf der ARC 2010 hatte die Hälfte der Strecke mit Notrig zurückgelegt. Jede Yacht ist verpflichtet, für den Fall der Fälle zumindest Schneidewerkzeug dabei zu haben, um die Wangen - das sind die Stahlseile, die den Mast halten, im Falle eines Mastbruchs durchtrennen zu könne, damit der Mast nicht die Bordwand beschädigt. Wir haben neben einem herkömmlichen Watenschneider eine Akkuflex, zwei Bohrmaschinen und eine Popnieten-Zange dabei - damit kann man schon einiges basteln!

Musste gerade eine Pause machen, weil der Wind wieder so weit zurück gegangen war, dass wir unseren Leichtwindspinnacker setzen mussten - natürlich kam der Wind wieder, als dieser gesetzt war - na ja - jetzt geht es mit 50% mehr Geschwindigkeit etwas südlicher als geplant, vielleicht schaffen wir ja auch einen Anlieger zurück auf den alten Kurs direkt Richtung St Lucia.

Hier ein paar Informationen zu unserer Position im Verhältnis zu unserer Division und zum Gesamtfeld der Cruiser:

Und zum Abschuss noch die letzten Meldungen von ARC Control:

Here is the latest fleet update:

- Afar VI: Taking on water through rudder seals. Intake of water is under control. Diverting to Cape Verdes for repairs.
- Blue Ocean: Has now restarted.
- Juno - Diverting to Cape Verde to resolve steering issues before continuing.
- Rhumb - Awaiting autopilot repairs in Tenerife.
- White Chocolate: Has now restarted.

Taking into account current conditions and VMG, it looks likely that Leopard by Finland, Monster Project and Berenice by TWT will all finish inside the current ARC record - 10 days 21 hours 25 mins and 10 secs.


Bis morgen - sofern sich nicht etwas Außergewöhnliches ereignet...

 



29.11.2014

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