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Estrella - 8. - 9. Tag: Die Flaute nervt



Es wird endlich warm, auch in der Nacht. Die Hundewache von 24:00 – 04:00 Uhr hat heute erst in der letzten Stunde lange Hosen angezogen. Im Cockpit war es fast wie auf der heimischen Terrasse . Nur die Getränke fehlen – im Dienst wir nicht getrunken! Dafür Musik aus den iPhones und Bumboxes - und dieser wahnsinnige Sternenhimmel. Gerade jetzt in den Schwachwindnächten haben wir erst richtig Gelegenheit, diesen Anblick voll zu genießen. Du siehst die ganze Milchstraße von einem Horizont zum anderen und weißt wie klein wir hier auf dem Atlantik sind. Und deshalb sind wir wachsam. Die ganze Nacht über hat uns in etwa 10 Meilen Entfernung ein Gewitter mit heftigsten Blitzen begleitet. Da ging über mehr als 10 Stunden richtig die Post ab. Zur Sicherheit haben wir die Entwicklung des Gebietes immer wieder mit dem Radar überprüft und das Groß runtergenommen. Außer ein paar Tropfen haben wir aber nichts abbekommen. Ein Glück. Da will keiner reinkommen!
Heute morgen haben wir wieder einmal Wale gesichtet, schon das zweite Mal. Gestern hat uns eine Delphinschule mit dutzenden der intelligenten Säuger eine Zeit begleitet und mit dem Boote gespielt. Dinge, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt.
Die Stimmung ist gut. Christoph schafft es nach seinem Starkwindsturz gegen den Salontisch schon wieder aufzustehen und hin und wieder zum Essen rauszukommen und Rainer`s blaue Flecken vom doppelten Einsatz am Masttop sehen auch schon wieder passabel aus.
Die Flaute seit 2 Tagen nervt alle. Wir wollen segeln. Es macht sich der running Gag breit, dass es gar keinen Passatwind gibt, weil ihn noch nie jemand an Bord erlebt hat “grins”. Heute Nacht soll es besser werden sagen die Gripfiles. Hoffentlich haben die recht. Der Müßiggang hat auch seine Vorteile. Mittlerweile können alle, die sich daran probiert haben den Diamantknoten, um sich Tauwerksschäkel zu basteln, sogar Harald, der keine Gelegenheit auslässt, seine Knotenergebnisse zu präsentieren.
Die Windstille lässt alle rechnen. Wir brauchen am Tag 3 Stunden Maschinenlaufzeit um die Batterien zu laden. Um aus der Flaute rauszukommen müssen wir auch motoren. Eine Reserve rechnen wir ebenfalls ein. Motoren geht deshalb nur begrenzt. Also muss der Wind möglichst bald einsetzen sonst sind alle Terminplanungen im Eimer. Über unterschiedlichste Wege sind wir noch mit der Heimat verbunden und lassen uns regelmäßig unsere Platzierung durchgeben. Auch wenn alle immer so tun als sei das gar nicht so wichtig (“... wir wollen doch nur gesund rüberkommen) trifft sich sofort die ganze Crew wenn es neue Meldungen zur Platzierung gibt. Also: Der Ehrgeiz ist noch da, jetzt fehlt nur noch der richtige Wind – vorzugsweise Passatwind, damit der running Gag aufhört ....
Rainer


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