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Philocat Ena - Tag 7 - Geräusch 319



Eine Freundin riet mir vor der Abfahrt, ich solle mir Ohrenstöpsel
anfertigen lassen, da man sonst beim Segeln nicht gut schlafen könne, es sei
ja alles so laut. Das ist durchaus richtig, nur würde ich nachts meine Ohren
verschließen, wäre das nicht anders, als sich bei Tage die Augen zuzuhalten.
Die nächtlichen Geräusche sprechen ja mit einem. Es gibt die bösen
Geräusche, wie schnelle Schritte oder gar rufen an Deck, dann weiß man, dass
man schnell kommen muss, es gibt die vielen normalen Geräusche, die mit der
Zeit zu Bekannten und Freunden gar werden, das Rattern der Winschen, das
Knirschen der Taue, das Flattern der Segel. Das Klicken des Travellers
gehört ebenso dazu, wie das Ticken der Wasserpumpe. Viele Nächte hat es
gedauert, bis diese Geräusche vom Feind des Schlafes zum Freund und
Begleiter der Träume geworden sind. Auch das Wasser des Atlantiks hat seine
eigene Sprache, ein Zischen, Rauschen, Plätschern - je nach
Bootsgeschwindigkeit. Und das Schnurren des Bootes bei 11 Knoten +
Dennoch lag ich heute in meiner Koje und konnte ein Geräusch nicht zuordnen,
es war ein Blubbern und Zischen und dann ein gurgelnder Laut und logisch
kohärent, wie man so im Halbschlaf denkt, war ich mir sicher - oh nun hat
jemand dem Atlantik den Stöpsel rausgezogen.

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