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Cheri - Freitag, 28. Nov. 2014




Wale an Steuerbord

Es war wohl doch etwas zu optimistisch, den gestrigen Tag als Tropentag anzukündigen. Das kommt davon, wenn man den Blog
schon um 14 Uhr schreibt. Gegen Abend wurde es auf jeden Fall schnell kuehler, und wir wechselten auch von Gennaker zurueck
auf die Genua. Aber windmaessig blieb es am Abend und weit in die Nacht hinein eine Erfolgsgeschichte. Wind von 1o-20 kn
(WS 4-5)liessen unseren Tacho 6-9 kn anzeigen. Erst bei Sonnenaufgang erzwingen 32 kn Wind (WS 7) ein Reff im Gross.
In der Nacht stand der Mond zeitweise genau im Westen knapp über dem Horizont. So segelten wir genau auf seinem Lichtstrahl
auf den Wasser. Schoener waere kitschig!
Wenn man in diesem Rennen vorne bleiben will, ist es mit dem Reffen so eine Sache. Wer zuerst refft, faellt zurueck. Auf den
Spitzenyachten wird natuerlich eher (zu) spaet als zu frueh gerefft, was nicht unbedingt guter Seemannschaft entspricht.
Aber so sind sie natuerlich schneller als wir. Wir reffen, sobald wir die Moeglichkeit von Starkwind aufkommen sehen, der
manchmal dann halt gar nicht eintrifft. Trotzdem haben wir ev. fuer eine oder zwei Stunden ein Reff im Gross und sind
dadurch deutlich langsamer. Aber wir wollen kein allzugrosses Risko für Mannschaft und Material eingehen und nehmen das in
Kauf.
Und trotzdem geht immer wieder was kaputt. Heute macht der Generator Zicken. Nicht, dass wir deswegen keinen Strom mehr
haetten. Wir haben gluecklicherweise als Backup noch den Motor.
Heute segeln wir erstmals auf Amwindkurs. Das macht das Leben an Bord deutlich unangenehmer. Jeder Schritt unter und auf
Deck wird zu einem Zirkusakt. Der Clinometer hier am Kartentisch zeigt 5-20° Kraengung an, je nachdem, in welchem Augenblick
man gerade hinsieht. Auch der Schreiber muss sich am Kartentisch festkrallen, damit er nicht aus dem Sitz gekippt wird.
Bequemes und entspanntes Arbeiten sieht anders aus.

unsere Position heute um 12 Uhr mittags: 23° 45.1’ N 027° 02.3’ W
unsere Reisezeit heute um 12 Uhr mittags: 4 Tage 1 h
zurueckgelegte Meilen in den letzten 24 h: 182 sm
Total der bisher zurueckgelegten Meilen: 712 sm
Totalstrecke Gran Canaria - St. Lucia: 2800 sm

Um die Mittagszeit sichtet Jetti am Ruder Wale steuerbord voraus. Alles stuermt an Deck. Und wirklich, zwei Wale ziehen etwa
50 m von der Cheri parallel zu unserem Kurs gemaechlich dahin. Sie sind etwas langsamer als wir und wir ueberholen sie bald.
Deutlich sind ihre dunklen Ruecken und die Fontaenen zu erkennen. Sie haben scheinbar keine Lust, mit uns mitzuhalten. „Ob
man ihnen wohl eine ARC-Startnummer aufkleben sollte, um ihren Ehrgeiz ein bisschen anzustacheln?“, meint Jetti.
Den ganzen Nachmittsg segeln wir bei meistens bedecktem Himmel unter Genua und Gross westwaerts. Bei Winden zwischen 15-25
kn (WS 5-6) machen wir auch heute mit 6-9 kn gute Fahrt.
An Bord alles munter.



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