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Queen Frederica - Bericht Tag 13 - Atlantische Dünung. Endlich.



6.12.2013
An Bord entwickeln sich kleine Routinen. Eine davon immer gegen 14:30 Uhr.
Stefan ruft die Mails ab und versendet unsere. Anschließend kommen wir im
Cockpit zusammen und lauschen den Neuigkeiten. Die drehen sich ums Wetter,
um unsere Position im gesamten ARC-Feld und um spezielle Vorkommnisse auf
den anderen Schiffen. Deswegen wissen wir, dass gestern bereits das erste
Schiff auf St. Lucia angekommen ist. Irre! Und das völlig ohne Maschine.
Wir hingegen feiern mit ein bisschen Glück heute Bergfest. D.h. wir haben
noch knapp 1500 sm vor uns. Der Wind soll ab Montag auf 20-25 kn
auffrischen, hören wir vom Skipperteam-Büro aus Hamburg, versehen mit dem
Kommentar ‚wenn’s denn stimmt‘. Bisher waren die Vorhersagen nicht
wirklich treffsicher. Wir hören auch, dass gestern ein Schiff mit der
Notpinne in Mindelo (Kapverden) eingetroffen ist, ein anderes Schiff hatte
einen völligen Elektrik-Ausfall, die Crew musste mit der Taschenlampe
Segel und Kompass beleuchten. Bei uns an Bord müssen wir die Batterien
immer öfter laden, gleichzeitig die Verbraucher reduzieren. Stefan und
Dietmar, auch Andreas und Dieter sind heute mit dem Messgerät an die
Batterien und haben noch mal alles geprüft. Neue Erkenntnisse haben sie
nicht gewonnen.
Die letzten 36 Stunden haben wir mehr oder weniger vor dem Wind gekreuzt,
mal südlicher als unser Zielkurs, mal nördlicher. Jetzt, 12:30 Uhr, haben
wir die Genua ausgebaumt und laufen 270 Grad mit Schmetterlingssegeln. An
Bord setzt sich immer mehr das trial und error verfahren durch. Anstatt
lange zu diskutieren, welche Segel und welches Manöver jetzt am besten
ist, probieren wir es aus. Das kommt auch unsere Seemannschaft zugute; die
Manöver klappen besser und schneller.
Seit heute Morgen kommt uns die atlantische Dünung besonders toll vor.
Lange und weit gezogene Wellen kommen auf uns zu, rauschen unter uns durch
und ziehen an uns vorbei. Immer wieder. Herrlich. Gleichzeitig steigt der
Sonnenmilch-Verbrauch. Wir dichten und erfinden Lieder, um die Delphine
herbeizusingen, bisher sind wir noch nicht erhört worden. Gestern ist uns
ein Frachter begegnet, heute Morgen ein Katamaran. Udo hat ihn auf Kanal
16 angerufen. No respond. Wahrscheinlich wollten sie nicht zugeben, dass
wir schneller unterwegs sind. Verständlich.
Song of the day: ‚Oh lord, won’t you sent us some dolphins to the boat.‘
Musik von Janis Joplin, Text von Wache 3

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