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Meltemi - 09.12.2012 - 13. Seetag - Am 2. Advent unter Vollzeug durch die See



Position: 17-25N / 056-33W
COG: 235 deg
SOG: 7,9 kn
321 nm to go


Hallo Meltemi-Freunde,

heute, am 2. Advent, haben wir mit leckerem Baumkuchen aus der fernen Heimat (vielen Dank, Stefanie!) unser "500 nm to go-Fest" gefeiert. Kaum waren die letzten schokoladigen Kruemel verspeist, wurde mit Ueberschreitung des 55. westlichen Laengengrades die Zeit zum vierten und auf dieser Reise letzten Mal um eine Stunde vorgestellt. Unsere Bordzeit ist nun MEZ-5 Stunden = UTC-4 Stunden = KaribikZeit: Yeah!

Der heutige Segeltag war eine echte Herausforderung und ein ganz besonderes Vergnuegen. Schon waehrend der morgentlichen Fruehstuecksrunde wurde darueber diskutiert, welche Moeglichkeiten wir haben, das letzte Geschwindigkeitspotential aus Meltemi herauszuholen und einen tollen Endspurt hinzulegen. Es war sonnig, der Wellengang maessig mit wechselnden Windstaerken zwischen 15 und 25 Knoten. Der Parasailor ist fuer leichte Winde bis etwa 20 Knoten ausgelegt. Daher akzeptierten alle die Entscheidung, auf dessen Einsatz zu verzichten, um keinen Bruch zu riskieren. Statt dessen entschieden wir uns zum Ausbaumen der wesentlich robusteren Genua mit Hilfe des Spibaums. Das Manoever mit Spibaum, Topnant und Baumniederholer war fuer einige von uns neu. Aber auf dem Vorschiff klappte unter Anleitung von Franz alles prima und schon bald woelbte sich neben dem Gross auf Steuerbord eine maechtige Genua an Backbord. Was fuer ein Anblick! Meltemi liess sich nicht lange bitten und legte leic
htfuessig um 1,5 Knoten auf einen Speed von durchweg ueber 8 Knoten (und in der Spitze 9,5 kn) zu - na also. Geht doch!

Jetzt mussten diese insgesamt ueber 200 Quadratmeter Segelflaeche [Franz: ist das korrekt?] von uns nur noch gebaendigt werden. Jeder von euch, der schon einmal "Butterfly" gesegelt ist weiss, wie schwierig es ist, mit dieser Segelstellung genau Kurs zu halten, um ein Einfallen der Genua bzw. eine Patenthalse zu vermeiden. Uns blieb nur ein recht enges Kursband von ca. 20-30 Grad, bei dem die Segel stabil standen und ordentlich Vortrieb erzeugten. Sobald man aus diesem Kursband heraus lief, hatte man als Steuermann ein echtes Problem, das Boot schnell wieder in den Griff zu bekommen. Man musste sich zu jeder Zeit wahnsinnig konzentrieren, denn jede Unachtsamkeit wurde sofort bestraft. Wenn man seine Sache aber gut machte (und das gelang jedem von uns nach einer gewissen Eingewoehnungszeit) wurde man mit majestaetischem Segeln mit High Speed belohnt - einfach Weltklasse und unvergesslich!

Nach spaetestens einer halben Stunde war jeder Steuermann nass geschwitzt und wurde abgeloest. Diesen Rythmus haben wir den ganzen Tag durchgehalten und erst mit Einbruch der Dunkelheit die Genua wieder eingeholt. Nach dem gemeinsamen Abendessen (heute gab es Pellkartoffeln mit Quark - lecker!) waren wir alle von diesem Segeltag "Schlag-KO". Mir geht es genauso. Deshalb sage ich jetzt "Tschuess, und bis bald",

Guido

Meer Gruesse ~~~ __/)_ ~~~

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