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Sunrise - 04.12.2012 - 8. Tag auf See!



Heute möchte ich von etwas berichten, über das Herren in unserem Altervermehrt zu sprechen beginnen. Die tägliche Verrichtung. Anders als imtrauten Heim, handelt es sich um ein besonderes Ereignis, dessen Verlaufzum Beispiel im Cockpit beginnen könnte. Aus den der folgenden Schilderungzu entnehmenden Gründen, handelt es sich um einen Akt, der gerne bis zumletzten Moment hinausgezögert wird. Aber ich kann nicht mehr.

Heil gelange ich, vorschriftsmäßig rückwärts den Niedergang hinabsteigend,auf den Boden des Salons. Die Nächte Welle, der nachlässige Griff und dieReste der nicht ordnungsgemäß beseitigte Vinaigrette erledigen den Rest.Rückwärtiger Sturz in den Salon, krachender Aufprall in der Naviecke.Glück gehabt, nur ein Fußnagel eingerissen und eine Beule im Hinterkopf.Aufgerappelt. Durch den Salon Richtung Bug WC. Am Handlauf aufgehängteJacken schlagen mir ins Gesicht. Heftiges Heben uns Senken des Buges; vorder WC-Tür freier Fall. Reiße die Tür auf. Klo-Aroma, 40°C und 100%Luftfeuchtigkeit schlagen mir entgegen. Reiße schnell das Decksfensterauf. Hose runter, verkeilen, Erleichterung. Plötzlich ein heftigesRauschen, WC und ich im freien Fall, der Bug taucht tief ein. Ein SchwallWasser ergießen sich über heruntergelassenen Hosen, knöchelhoch, die Hoseunter Wasser. Eine Stunde später ist die Bilge wieder trocken, das WCsauber und ich erscheine, schweißgebadet wieder im Cockpit. "Brauchst Dunen Einlauf? Nee, hatte ich gerade!"

Der Tag fing mit einer Überraschung an. Die müde Mannschaft versammeltesich gerade zum Morgenkaffee als eine mächtige, sich brechende Welle insCockpit einstieg. Das Wasser stand 40 cm hoch bis zum oberen Rand desNiedergangsschotts. Keiner von uns hatte mehr einen trockenen Fetzen amLeib. Über das Schott, das schon einige Fußnägel gekostet hat, flucht nunniemand mehr. Bei den modernen Konstruktionen hätten wir nun einige 100Liter Wasser im Schiff.

Schon seit Tagen hatten wir Probleme mit dem sich aufreibenden Steuerseil.Ein Nachspannen des Seils war täglich erforderlich, beseitigte jedochnicht das Problem. In Erwartung dessen, dass das Steuerseil baldausgetauscht werden musste, waren die Abläufe bereits im Vorfeldabgesprochen. Als dann von Viethe der Ruf erschallte "Das Ruder klemmt!!!"ging alles ganz schnell. Autopilot an, Notpinne aufgesteckt, Vorsegel nachLuv, Großschot lose und ab in den Beilieger. Dann verschwanden der Skipperund Viethe in den Backskisten steuerbord und backbord achtern. Oben wurdeder Kompass demontiert, das bereitgelegte Werkzeug gereicht und das neueSteuerseil klariert. Nach 1,5 Stunden war die Reparatur erledigt undViethe tauchte nebst Skipper wieder aus den Tiefen des Rumpfes auf. DerKompass blieb noch eine Zeit lang demontiert, um das Verhalten desSteuerseils zu beobachten und ein weiteres Mal gingen wir in denBeilieger, um das Steuerseil nach zu spannen. Nun sind wir wieder fit forthe ocean und entspannen den Rest des Tages im Sonnenschein!!

Morgen geht es weiter!

United we stand and god bless the sunrise!


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