Flomaida II - Darwin vom 6.7.-25.7.2015


Nachdem unser Schiffchen mal wieder von einem Taucher der Bio Security begutachtet wurde, durften wir in die Marina per Schleuse wie in Panama. Ebbe und Hochwasser haben hier ca 7 m Unterschied. Man hat hier Angst, dass eine besonders aggressive Muschelart eingeschleppt wird!
Hier ist es "Winter", das ist so wie bei uns ein besonders heißer Sommertag! (30 tags/16 nachts)
Die Menschen freuen sich, dass sie ihre Wintersachen tragen können, und in der Zeitung gibt es ein Bild einer Frau mit Hund: Beide tragen Wollmützen, Handschuhe und Schal, und sie trinkt gerade eine heiße Schokolade!
Wir sind halt "Down Under" im wahrsten Sinne des Wortes!
Jetzt am WE gab es eine Regatta mit Booten, die nur aus Bierdosen gebaut waren. Teilweise sehr kreative und originelle Modelle! Ein Riesenspaß für Groß und Klein! Das Ganze ein richtiges Volksfest mit Freßbuden aus aller Herren Länder! Es gab so nette Spiele wie Weitwurf der Flip Flops etc, wenn nur die " no see them" nicht wären!!! Man sieht sie wirklich nicht, die Mini Sandflöhe!
14.07. ein gelungener Tag im Aborigineland!
Die erste Hälfte des Tages sind wir ein wenig in die Kultur der Aborigines eingetaucht, dank detaillierter Infos von Vater und Tochter. Wir konnten viel fragen, und sie haben uns ein wenig Einblick gegeben in eine total andere Welt, die in vielen Familien noch aktiv gelebt wird. Integrationsversuche sind da schwierig vorstellbar:
Hochzeiten werden schon bei Geburt der Kinder festgelegt, Männer und Frauen müssen im 180 grad Winkel zueinander stehen, wenn sie reden und dürfen sich nicht anschauen.
Es gibt komplizierte Regeln, wer wen anschauen darf.
Es wird meist noch traditionell mit Speeren gejagt und gefischt. Auch ist die Schulpflicht nicht durchsetzbar, da durch die sehr dünne Besiedlung es kaum möglich ist, die Kinder in Schulen zu organisieren.
Mädchen werden von ihren Großmüttern im Flechten geschult, wenn sie das nicht können, dann müssen sie kochen oder putzen, und wenn das auch nicht geht, dann können sie nur noch tanzen, was bei ihnen die unterste und wertloseste Stufe ist.
Faszinierend ist, wie sie die Natur und die Tiere interpretieren und für ihre Belange nutzen können!
Für uns ist diese Art des Lebens miteinander unglaublich fremd und so weit weg, wie es uns bisher noch nicht begegnet ist.
Gut vorstellen können wir uns die Konflikte, die die jungen Menschen, die in öffentliche Schulen und auch ins College gehen, durchleben, da ihre Kultur und Lebensweise so unglaublich weit entfernt ist von unserer Lebensweise.
Die zweite Hälfte des Tages verbrachten wir dann auf dem Adelaide River zwischen Krokodilen jeder Größe. Diese Tiere sind teilweise 5-6 m lang und erinnern an Bilder von Drachen und Dinosauriern. Da sie nicht kauen können, schnappen sie ihre Beute, ziehen sie ins Wasser und warten dann, bis sie ertrunken sind, um sie zu verschlingen.
Für mich sehen sie schon recht gruselig aus, und ich bin froh, dass sie bisher nicht in unsere Nähe gekommen sind!
" Funeral of the Viking"Heute durften wir an diesem jährlichen Feiertag in der Marina teilnehmen.
Das ist ein Gedenktag für die Männer, die bei ihrer Arbeit zur See umgekommen sind. Ein extra dafür gebautes Holzboot wird mit (Feuer) Pfeil und Bogen beschossen, bis es in Flammen aufgeht und versinkt. Dann gibt es ein Feuerwerk und viel Musik,Tanz und Bier und natürlich auch Preisverleihung für die schönste Kostümierung, denn sehr viele hatten sich sehr originell als Wikinger verkleidet.
Sehr unangenehm und traurig ist es für uns, mit ansehen zu müssen, wie die Aborigines -speziell in einer Stadt wie Darwin -die Integration nicht schaffen, sich betrinken und von der Straße gesammelt werden wie streunende Hunde, um dann  im offenen Gitter- Pritschenwagen abtransportiert zu werden.
Ich denke, es ist nicht gut, sie isoliert in ihren Reservaten leben zu lassen, denn dann können es die, die dort ausbrechen unmöglich in unsere Welt schaffen!
Nun wird es aber wieder Zeit, zu neuen Ufern zu segeln (Indonesien). Sicher werden wir auch dort positive wie auch negative Eindrücke sammeln.
Immer mal wieder muss ich mit viel Wehmut an die Menschen in Vanuatu denken. Sie leben wirklich noch im "Paradies"! Leider wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis unsere "Zivilisation" auch dort "zuschlägt"!
Zum Verfolgen unserer weiteren Tour gibt es den nachfolgenden Link:
http://my.yb.tl/Flomaidaunterwegs
Beim Reinzoomen könnt Ihr unsere Geschwindigkeit lesen und die detaillierte Umgebung sehen.