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Cheri - Dienstag, 9. Dez. 2014




Land in Sicht!

Gestern hatten wir einen Prachtsnachmittag unter Segeln. Aber es war brutal heiss. Kein Wunder, dass sich nach und nach alle
unter Deck zurueckzogen und nur noch die Wache die Stellung hielt. Ronny und Juergen installierten ueber dem Cockpit ein
behelfsmaessiges Sonnendach. Sonst waeren die Steuerleute schlichtweg verschmachtet. Erst gegen Abend wurden die
Temperaturen bei aufziehenden Wolkenfeldern wiederangenehmer, und das Deck fuellte sich wieder mit Leben. Der Wind aber gab
immer mehr ab.
Ein naechster Paukenschlag folgte um 17 Uhr. Ein aufziehendes Gewitter sorgte fuer hektische Aktivitaet an Deck der Cheri.
Doch diesmal war der Spi geborgen, bevor es richtig losging. Ein Platzregen ergoss sich ueber unser Schiff. Den
anschliessenden Landregen nutzten Matthias, Uli und Max zu einer gratis Suesswasserdusche an Deck. Der kuehlende Regen
sorgte auch dafuer, dass die Temperaturen so richtig angenehm wurden. Es folgte ein wunderschoener Sonnenuntergang mit
dramatisch beleuchteten Wolkenformationen am Horizont.
Zum Abendessen tischte uns Ronny nochmals sein Spezial-Gulasch mit Kartoffeln auf. Zum Dessert kam Schokoladencreme mit
Schlagsahne auf den Tisch, resp. auf den Schoss, denn dazu sassen wir im Cockpit und genossen die tolle Abendstimmung.
Fuer die wahrscheinlich letzte Nacht dieses Rennens setzten wir den kleinen Spinnaker. Leider hatten wir die ganze Nacht nur
sehr wenig Wind, sodass uns der Motor aus einigen Flauten heraushelfen musste. Dafuer gab es eine ganz friedliche
Vollmondnacht.

Auch heute Morgen bleibt der kleine Spi oben, aber wir kommen bei leichtem Wind eher muehsam vorwaerts. Um 10 Uhr sehen wir
erstmals die Silhouette von St. Lucia am Horizont. Wir brauchen aber noch geschlagene drei Stunden, bis wir vor der Insel
ankommen. Dort bergen wir den Spi.

unsere Position heute um 12 Uhr mittags: 14° 07.5’ N 060° 17.6’ W
unsere Reisezeit heute um 12 Uhr mittags: 15 Tage 4 h
zurueckgelegte Meilen in den letzten 24 h: 172 sm
Total der bisher zurueckgelegten Meilen: 2698sm
Totalstrecke Gran Canaria - St. Lucia: ca. 2800 sm

Da wir etwas zu suedlich auf die Insel getroffen sind, segeln wir noch per Gross und Genua um das Nordende, die Pigeon
Island, herum. Dort wartet auch der ARC-Fotograf in seinem Gummiboot auf uns und schiesst eine Reihe von Aufnahmen. Dann
geht es auf die Zielgerade Richtung Sueden und die Marina Rodney Bay. Um 14.12 Uhr kreuzen wir die Ziellinie vor dem Hafen
und freuen uns, dass wir es geschafft haben, den 3. Platz in unserer Kategorien-Rangliste zu verteidigen.
Wir bergen die Segel. Doch bevor wir in den Hafen einfahren, nuetzen wir das schoene Wetter dazu, um noch etwas im Meer zu
schwimmen. Wir springen von der Cheri ins Wasser und tummeln uns im warmen Meer.
Erst jetzt fahren wir in den Hafen und machen um 15.30 Uhr dort fest.

unsere Position im Hafen von Rodney Bay: 14° 04.5’ N 060° 57.6’ W
Zeitpunkt der Zieldurchfahrt: 14.12 Uhr
unsere Gesamtreisezeit bei Zieldurchfahrt: 15 Tage 06 h 12 min
zurueckgelegte Meilen seit heute 12 Uhr: 12 sm
Total der zurueckgelegten Meilen: 2710 sm
Rückblickend gesehen war die ARC ein grossartiges Erlebnis mit einer ebensolchen Crew. Wir hatten die ganzen zwei Wochen
keinerlei Probleme an Bord und jeder brachte sich ein, so gut er irgendwie konnte. Es klappte bestens mit dem Kochen und
auch das Wacheschieben fuehrte nie zu Diskussionen. Wie diszipliniert sich die Crew verhielt, zeigt sich, dass uns das
Wasser im Tank bis zum allerletzten Tag nicht ausging.

So geht unser Abenteuer ueber den Atlantik zu Ende, und so endet leider auch dieser Blog. Es war sehr motivierend fuer mich,
feststellen, dass er ueberraschend weit herum gelesen wurde. Dabei war das Schreiben nicht immer ganz so einfach. In einem
nach allen Seiten schaukelnden Boot ist es schwierig, sich aufs Bloggen zu konzentrieren. Wenn dann noch die Hizte unter
Deck dazukommt, benötigte man zusaetzlich einen starken Magen. Aber der Aufwand und die Strapazen haben sich gelohnt und ich
bedanke mich ganz herzlich fuer all die positiven Rueckmeldungen. Ein Segeltörn dieser Art ist auch nicht immer nur ein
Zuckerschlecken. Es war schön für uns zu wissen, dass da weit weg Freunde, Bekannte und Familie mit uns mitfieberten,
mitlitten und sich auch mit uns freuten. Wenn ich mithelfen konnte, mit diesem Blog einige Lichtpunkte in die düstere
Vorweihnachtszeit zu setzen, so hat er seinen Zweck erfuellt. In diesem Sinne wuensche ich euch allen eine besinnliche,
restliche Adventszeit, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

Max
[email protected]
9.12.14/22 Uhr

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